Der Krieg gegen Sertorius und das Bellum Spartacium stellten Rom vor äußerst unangenehme Zeiten, besonders, wenn man neben den hohen Verlusten im militärischen Bereich die Furcht um das eigene, erst durch einen aufrührerischen Landsmann, dann durch unbedeutende Sklaven ins Wanken geratene, Ansehen als unbesiegbare und gewaltige Weltmacht bedenkt.
Sallusts Leitmotiv, welches all seine Werke in ihren diversen Stadien durchzieht, ist der Verfall des Staates, wobei für ihn ganz deutlich der Sullanische Staat den Höhepunkt und Inbegriff des Ruins repräsentiert. Besonders im Rahmen der Darstellung des Sertorianischen Kriegs zeigt sich diese Antipathie gegenüber Sulla besonders stark. Während er zu Beginn der Historien zuerst noch vom einstigen Idealzustand mit „optumis moribus et maxuma concordia“ (Hist. 11, 6f.) spricht, kommt Sallust doch recht rasch auf die aktuelle Lage, geprägt von „discordia et avaritia atque ambitio“ (Hist. 11, 9f.) zu sprechen. Diese Verschiebung der Werte führt er auf den menschlichen Charakter zurück, der sich, wenn er sich in Sicherheit wiegt, gehen lässt und aufhört, die alten Ideale anzustreben und die für einen Römer bisher als tugendhaft geltende Pflichten weiter auszuführen.
Dieses nachlässige und überhebliche Verhalten führt uns direkt zurück zu Spartacus und Sertorius, die sich beide mit aller Kraft gegen die römische Vorherrschaft auflehnen. Wer diese beiden Männer waren, welche Leistungen sie vollbrachten und was sie zu Inbegriffen des Heldentums machte, soll nun primär anhand der historischen Berichte Sallusts hinsichtlich ihrer Überlieferung, ihres Inhalts und Sallusts persönlicher Betrachtung und Beurteilung in aller Ausführlichkeit untersucht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Sallust - Staatskritiker, Philosoph und Geschichtsschreiber
- Bellum Spartacium und Bellum Sertorianum - Darstellung der Kriege und ihrer Anführer in Sallusts Historiae und weiteren ausgewählten Werken diverser Autoren
- Sertorius und das Bellum Sertorianum
- Biographisches und geschichtliches Hintergrundwissen zu Sertorius
- Jugend des Sertorius
- Erste militärische Erfolge
- Konfrontationen mit Sulla
- Sertorius' Abkommandierung nach Spanien
- Q. Sertorius auf der Flucht vor Sulla
- Die Darstellung des Kriegs gegen Sertorius, basierend auf Sallusts Historienberichten
- Ereignisse in Buch I (78 - 77 v. Chr.)
- Kriegsablauf in Buch II (spätes Jahr 77 – ins frühe Jahr 74)
- Letzte Stationen des Sertorianischen Kriegs (74 - 72 v. Chr.)
- Plutarch als wichtigste Wissensquelle zu Q. Sertorius
- Spartakus und der größte Sklavenaufstand in der Geschichte Roms
- Historische Umstände und Überblick über die Sklavenproblematik im Römischen Reich
- Sallusts Bericht über das Bellum Spartacium
- Ordnung der Fragmente nach Maurenbrecher
- Die Kriegsereignisse in der deutschen Übersetzung und Untermauerung derselben durch Berichte weiterer lateinischer Autoren
- Parallelen zwischen den beiden Männern und ihre Verbindung zu Sallust
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Abhandlung soll Sallusts besondere Begabung für die Geschichtsschreibung und seinen außergewöhnlichen Stil in Verbindung mit seiner eigenen, gekonnt unterschwellig eingewobenen und psychologisch wie ethisch fundierten Beurteilungsfähigkeit belegen. Die Intention ist, diese Fähigkeiten anhand des Krieges gegen Sertorius und des Bellum Spartacium zu demonstrieren, zwei Ereignisse, die Rom vor äußerst unangenehme Zeiten stellten. Die Arbeit fokussiert auf die Darstellung der Kriege, die Anführer Sertorius und Spartakus und Sallusts persönliche Betrachtung und Beurteilung dieser Ereignisse.
- Sallusts Stil und seine kritische Analyse politischer Verhältnisse
- Die Darstellung der Kriege gegen Sertorius und Spartakus
- Die Person des Q. Sertorius und seine Rolle im Sertorianischen Krieg
- Die Sklavenproblematik im Römischen Reich und der Aufstand unter Spartakus
- Die Verbindung von Sertorius und Spartakus zu Sallusts Darstellung des römischen Staates
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in Sallusts Rolle als Staatskritiker und Geschichtsschreiber. Sie analysiert seine Sicht auf den Verfall des römischen Staates und seine Kritik an der Sullanischen Herrschaft. Anschließend widmet sich die Abhandlung den Kriegen gegen Sertorius und Spartakus, wobei der Fokus auf der Darstellung der Kriege, ihrer Anführer und Sallusts persönlicher Betrachtung dieser Ereignisse liegt.
Das Kapitel über Sertorius beschäftigt sich mit seiner Biographie, seinen militärischen Erfolgen und seinen Konfrontationen mit Sulla. Es geht außerdem auf die Darstellung des Sertorianischen Kriegs in Sallusts Historienberichten ein und beleuchtet Plutarchs Bedeutung als Wissensquelle für die Lebensgeschichte des Sertorius.
Das Kapitel über Spartakus befasst sich mit der Sklavenproblematik im Römischen Reich und dem größten Sklavenaufstand in der Geschichte Roms. Es geht auf Sallusts Bericht über das Bellum Spartacium ein, analysiert die Ordnung der Fragmente nach Maurenbrecher und untersucht die Kriegsereignisse anhand der deutschen Übersetzung und zusätzlicher Berichte lateinischer Autoren.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Staatskritik, Geschichtsschreibung, Sallust, Bellum Sertorianum, Sertorius, Bellum Spartacium, Spartakus, Sklavenaufstand, römische Republik, politische Verhältnisse, Sullanische Herrschaft, Verfall des Staates, Historien, Fragmente, Plutarch.
- Quote paper
- Moni Kirner (Author), 2005, Bellum Sertorianum und Bellum Spartacium in den Historien Sallusts, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/40922