Jahrhunderte lang bekleideten sich die Menschen zum Schutz vor Kälte, Hitze oder ähnlichen Umwelteinflüssen. Als man aber nicht mehr länger Bärenfelle trug und man mehrere verschiedene Garderoben zum Wechseln besaß, bemerkte man recht schnell, dass die Kleidung weitaus mehr zu bieten hatte als den rein funktionalen Schutzaspekt. Man konnte nun auch Gefühle und innere Stimmungen unausgesprochen ausdrücken und dies ist bis heute so geblieben. Nach wie vor trägt man in unserer Kultur Schwarz bei Trauerfällen, Weiß bei Hochzeiten oder elegante, luxuriöse Kleidung zu festlichen Anlässen. Heute ist es jedoch zudem möglich, offen seine Gefühle zu äußern, ohne dies subtil über die Kleidung tun zu müssen. Es gibt bei weitem keine so strengen Konventionen mehr wie im 19. Jahrhundert, die die angemessene Kleidung vorschreiben.
Im 19. Jahrhundert war es vor allem für die Frau noch schwierig, ihre Gefühle und Einstellungen auf direktem Weg zu äußern, sofern sie nicht dem traditionellen Rollenbild entsprachen. Aus diesem Grund musste die Frau eine passende Möglichkeit finden, dies versteckt zu tun. Mit der Wahl der Farbe und der Art ihrer Garderobe konnte die Frau ihrer Umwelt mitteilen, in welcher seelischen Verfassung sie sich befand. Edna Pontellier ist eine dieser Frauen.
In Kate Chopins The Awakening findet sich neben verschiedenen anderen Bildern wie die Vögel, das Meer oder die Musik, die Kleidung als eine zentrale Metapher im Verständnis von Edna Pontelliers Erwachen. Die Kleidung und das Ablegen dergleichen haben einen stark symbolischen Charakter, da mit der Beschreibung von Ednas Kleidung ihre Gefühle und ihre allmähliche Veränderung auf subtilem Weg übermittelt werden können. Ziel dieser Arbeit ist es, die Veränderungen in Ednas Wahl der Kleidung und die damit einhergehenden Veränderungen in ihrem Denken zu beschreiben und zu analysieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Mode am Ende des 19. Jahrhunderts
- Geschichte der Mode
- Entwicklung des Kleidungsstils von Edna Pontellier
- Gründe für den Suizid
- Zusammenfassung und Fazit
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle der Kleidung als Symbol für Ednas Erwachen in Kate Chopins "The Awakening". Sie analysiert, wie Ednas Kleidungswahl ihre inneren Veränderungen widerspiegelt und die gesellschaftlichen Konventionen des 19. Jahrhunderts infrage stellt.
- Die Bedeutung von Mode und Kleidungsmetaphern im Verständnis von Ednas Erwachen
- Die Entwicklung von Ednas Kleidungsstil im Kontext der Mode des späten 19. Jahrhunderts
- Der Vergleich von Ednas Kleidung mit der von Adèle Ratignolle und Mademoiselle Reisz
- Die Rolle der Kleidung im Ausdruck von weiblicher Subjektivität
- Die gesellschaftlichen Konventionen, die Ednas Selbstfindung behindern
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt Ednas Erwachen in "The Awakening" vor und beleuchtet die Rolle der Kleidung als Metapher für diese Transformation. Sie erklärt die Ziele der Arbeit und den Aufbau der Analyse.
- Mode am Ende des 19. Jahrhunderts: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Modeentwicklung im späten 19. Jahrhundert, wobei der Fokus auf die letzten 20 bis 30 Jahre liegt. Es beschreibt die strengen Konventionen und den Wandel von prunkvollen Roben hin zu praktischerer Kleidung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Schlüsselbegriffe weibliche Subjektivität, Mode und Kleidung als Metapher, gesellschaftliche Konventionen, Erwachen, Emanzipation, Suizid und "The Awakening" von Kate Chopin. Die Analyse beleuchtet die Rolle der Kleidung im Ausdruck weiblicher Identität und den Herausforderungen, die Frauen im 19. Jahrhundert im Kampf gegen soziale Normen erlebten.
- Arbeit zitieren
- Katrin Zielina (Autor:in), 2005, Fashion in Kate Chopins "The Awakening", München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/40440