Tacitus bezeichnete Augustus´ tribunicia potestas als „summum fastigium, als höchsten Gipfel seiner Macht“1. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich zum einen mit dieser These und der Frage, ob aus heutiger Sicht – 2028 Jahre nachdem Augustus die tribunicia potestas auf Lebenszeit verliehen bekommen hat – noch nachzuvollziehen ist, was Tacitus einst behauptete. Vor allem werde ich dazu Augustus selbst zu Wort kommen lassen. Des Weiteren möchte ich Augustus´ Verhältnis zur plebs schildern – was er für die Mehrheit der römischen Be völkerung tat und in welchem Umfang er es tat. Ich werde aufzeigen, wie Kaiser Augustus die tribunizische Amtsgewalt nutzte, in welchem Maße diese ihm angetragene Würde sein Tun und Handeln, sein Wirken im Rahmen seiner Möglichkeiten als princeps bestimmte. Darüber hinaus möchte ich verdeutlichen, worin Bedeutung und Aufgabe eines Volkstribuns ursprünglich lagen; was es bedeutete Volkstribun zu sein – bevor Augustus in Erscheinung trat und dem Amt des Volkstribunen eine neue Bedeutung gab. Wie wandelte sich schließlich nach Augustus´ Zeit als princeps diese potestas, worin liegt der grundlegende Unterschied zur vorherigen Praxis? Für mich interessant – und auch wichtig für das damalige und heutige Verständnis von Politik und Gesellschaft ist, wie sich politisches und soziales Engagement des Augustus miteinander verknüpfen. Augustus hat es – wie kaum ein anderer – verstanden, sein Volk, seine Untertanen an sich zu binden. Der Volkstribun war für das einfache Volk, die breite Masse, zuständig. Seine Hauptaufgabe lag in der Vertretung der plebejischen Interessen gegenüber den Patriziern. Auch wenn Augustus ausschließlich die Amtsgewalt des Volkstribuns innehatte, so verstand er es trotzdem diese potestas klug und mit Bedacht einzusetzen und die plebs hinter sic h zu stellen. Als pontifex maximus war Augustus zudem der oberste Priester Roms und somit für alle religiösen Belange zuständig. Er sicherte sich so die Treue und Zustimmung der Priesterschaft. Als princeps und „Erster Mann im Staat“ stand Augustus über allen anderen. [...] 1 Tac. ann. 3,56.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Hauptteil
- 2.1 Vor Augustus´ Zeit
- 2.2 Augustus' Weg als Volkstribun
- 2.3 Was tat Augustus für sein Volk? - populäre Handlungsweisen
- 2.4 Zum Verhältnis zwischen princeps und plebs
- 2.5 Nach Augustus' Zeit
- 3. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die tribunicia potestas des Kaisers Augustus und sein Verhältnis zur Plebs. Sie beleuchtet Augustus' Wirken im Kontext der vor- und nach augusteischen Zeit und analysiert, wie er die tribunizische Amtsgewalt nutzte, um seine Machtposition zu festigen und die Unterstützung der Bevölkerung zu gewinnen.
- Die tribunicia potestas vor und nach Augustus.
- Augustus' Strategien zur Konsolidierung seiner Macht durch die Nutzung des Volkstribunats.
- Die Rolle der Plebs in der augusteischen Politik.
- Die Verbindung von politischem und sozialem Engagement Augustus'.
- Der Vergleich der augusteischen Praxis mit der vorangehenden Tradition des Volkstribunats.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und benennt die Forschungsfrage nach der Bedeutung der tribunicia potestas für Augustus' Macht und sein Verhältnis zur Plebs. Sie skizziert den Ansatz der Arbeit, der Augustus' eigene Aussagen berücksichtigt und seine Handlungen im Kontext der römischen Gesellschaft analysiert. Die Einleitung formuliert die Absicht, die ursprüngliche Bedeutung des Volkstribunats zu beleuchten und die Veränderungen unter und nach Augustus zu untersuchen. Der Fokus liegt auf der Verknüpfung von politischem und sozialem Engagement Augustus' und seiner Fähigkeit, die Bevölkerung für sich zu gewinnen.
2. Hauptteil: Der Hauptteil der Arbeit gliedert sich in mehrere Unterkapitel, die verschiedene Aspekte von Augustus' Wirken als Volkstribun beleuchten. Er beginnt mit einer Darstellung der Situation vor Augustus, um den historischen Kontext des Amtes des Volkstribuns zu verdeutlichen und dessen ursprüngliche Aufgaben und Befugnisse zu definieren. Anschließend werden Augustus' Weg zum Volkstribun, seine populären Maßnahmen für die Bevölkerung und sein Verhältnis zur Plebs detailliert untersucht. Abschließend wird der Einfluss Augustus' auf das Amt des Volkstribuns und die Entwicklung nach seiner Zeit beleuchtet. Alle Unterkapitel werden zusammenfassend die Strategien und Methoden beleuchten, die Augustus einsetzte, um seine Macht zu sichern und das Volk hinter sich zu bringen.
Schlüsselwörter
Augustus, Volkstribun, tribunicia potestas, Plebs, princeps, Römische Republik, Römisches Kaiserreich, politische Macht, soziale Politik, Auctoritas, Res Gestae, Tacitus, Sueton.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse der tribunicia potestas des Augustus und seines Verhältnisses zur Plebs
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese akademische Arbeit untersucht die tribunicia potestas (Volkstribunengewalt) des Kaisers Augustus und sein Verhältnis zur Plebs (dem römischen Bürgertum). Sie analysiert, wie Augustus diese Macht nutzte, um seine Herrschaft zu festigen und die Unterstützung der Bevölkerung zu gewinnen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet die tribunicia potestas vor und nach Augustus, Augustus' Strategien zur Machtstabilisierung mittels des Volkstribunats, die Rolle der Plebs in der augusteischen Politik, die Verbindung von politischem und sozialem Engagement Augustus' und vergleicht die augusteische Praxis mit der vorangehenden Tradition des Volkstribunats.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in Einleitung, Hauptteil und Schluss. Der Hauptteil umfasst Unterkapitel zu Augustus' Zeit vor dem Erwerb der Volkstribunengewalt, seinem Weg zum Volkstribun, seinen populären Maßnahmen, seinem Verhältnis zur Plebs und der Entwicklung nach seiner Regierungszeit. Die Einleitung führt in die Forschungsfrage ein und skizziert den Ansatz, während der Schluss die Ergebnisse zusammenfasst.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf die Aussagen und Handlungen Augustus' im Kontext der römischen Gesellschaft. Genannte Autoren, deren Werke wahrscheinlich konsultiert wurden, sind Tacitus und Sueton. Die "Res Gestae Divi Augusti" (die Selbstdarstellung Augustus') dürfte ebenfalls eine wichtige Quelle sein.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Augustus, Volkstribun, tribunicia potestas, Plebs, princeps, Römische Republik, Römisches Kaiserreich, politische Macht, soziale Politik, Auctoritas, Res Gestae, Tacitus und Sueton.
Welche Zusammenfassung der Kapitel bietet die Arbeit?
Die Einleitung definiert die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz. Der Hauptteil analysiert die tribunicia potestas vor und nach Augustus, Augustus' politische Strategien und sein Verhältnis zur Plebs. Der Schluss fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Bedeutung der tribunicia potestas für Augustus' Macht und sein Verhältnis zur Plebs zu untersuchen. Sie analysiert, wie er die tribunizische Amtsgewalt für seine Machtposition und die Gewinnung der Bevölkerung einsetzte.
- Arbeit zitieren
- Laura Anna Friedrichs (Autor:in), 2005, Augustus als Volkstribun Sein Verhältnis zur Plebs, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/39874