In meiner Hausarbeit möchte ich mich mit dem Thema „Teamteaching im Gemeinsamen Unterricht“ auseinandersetzen. Insbesondere möchte ich mich mit der Fragestellung der Vor- und Nachteile von Teamarbeit beschäftigen und im zweiten Teil meiner Hausarbeit meine Erfahrungen mit Teamarbeit im Gemeinsamen Unterricht während meines Praktikums reflektieren. In der Literatur finden sich viele Definitionen von Teamteaching, die jeweils unterschiedliche Bedeutungen beinhalten. Die folgende Definition von Daxbacher und Berger, aus dem Jahre 1993, enthält für mich alle Aspekte von Teamteaching, die eine Zusammenarbeit von Lehrkräften im Gemeinsamen Unterricht ausmachen sollte. Es „unterrichten mindestens zwei Lehrpersonen in derselben Klasse. Die Unterrichtsplanung, die –durchführung und die Auswahl der Unterrichtsinhalte sowie der Unterrichtsmethoden erfolgt gemeinsam durch die in der Klasse tätigen Lehrpersonen. Sie tragen die Verantwortung gemeinsam und damit verbunden ist eine flexible Aufteilung der Aufgaben bzw. der Zuständigkeiten für einzelne SchülerInnen. Die Lehrpersonen reagieren abwechselnd unterrichtsinitiierend und –unterstützend. Es gibt ein breit gefächertes Angebot von Lernanlässen, das eine flexible Differenzierung und Individualisierung ermöglicht.“ (www.uni-koeln.de, S.6) Ergänzend: Die Schüler können flexibel und den Lernanlässen oder den Lernniveaus angepasst in Gruppen eingeteilt werden. (vgl. www.uni-koeln.de, S.13) In meinen Ausführungen beziehe ich mich auf die Zusammenarbeit von Lehrkräften im Gemeinsamen Unterricht. Teamteaching kann in einer Klasse mit Gemeinsamem Unterricht von einer wenige Stunden umfassenden, bis zu einer kompletten Doppelbesetzung stattfinden.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Definition
Gesetzliche Regelungen zur Teamarbeit
Prozess der Teamentwicklung
Unterrichtsformen bei Teamarbeit
Voraussetzungen und Grundhaltungen für eine gelingende Teamarbeit
Probleme und Nachteile beim Teamteaching
Möglichkeiten und Vorteile von Teamteaching
Erfahrungen mit Teamarbeit im Gemeinsamen Unterricht
während meines Praktikums
Eigener Unterricht in Teamteaching
Resümee
Literaturverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(Burk, , 1995, S.28)
Einleitung
In meiner Hausarbeit möchte ich mich mit dem Thema „Teamteaching im Gemeinsamen Unterricht“ auseinandersetzen.
Insbesondere möchte ich mich mit der Fragestellung der Vor- und Nachteile von Teamarbeit beschäftigen und im zweiten Teil meiner Hausarbeit meine Erfahrungen mit Teamarbeit im Gemeinsamen Unterricht während meines Praktikums reflektieren.
Definition
In der Literatur finden sich viele Definitionen von Teamteaching, die jeweils unterschiedliche Bedeutungen beinhalten. Die folgende Definition von Daxbacher und Berger, aus dem Jahre 1993, enthält für mich alle Aspekte von Teamteaching, die eine Zusammenarbeit von Lehrkräften im Gemeinsamen Unterricht ausmachen sollte.
Teamteaching
Es „unterrichten mindestens zwei Lehrpersonen in derselben Klasse. Die Unterrichtsplanung, die –durchführung und die Auswahl der Unterrichtsinhalte sowie der Unterrichtsmethoden erfolgt gemeinsam durch die in der Klasse tätigen Lehrpersonen. Sie tragen die Verantwortung gemeinsam und damit verbunden ist eine flexible Aufteilung der Aufgaben bzw. der Zuständigkeiten für einzelne SchülerInnen. Die Lehrpersonen reagieren abwechselnd unterrichtsinitiierend und –unterstützend. Es gibt ein breit gefächertes Angebot von Lernanlässen, das eine flexible Differenzierung und Individualisierung ermöglicht.“ (www.uni-koeln.de, S.6)
Ergänzend: Die Schüler können flexibel und den Lernanlässen oder den Lernniveaus angepasst in Gruppen eingeteilt werden. (vgl. www.uni-koeln.de, S.13)
In meinen Ausführungen beziehe ich mich auf die Zusammenarbeit von Lehrkräften im Gemeinsamen Unterricht.
Teamteaching kann in einer Klasse mit Gemeinsamem Unterricht von einer wenige Stunden umfassenden, bis zu einer kompletten Doppelbesetzung stattfinden.
Gesetzliche Regelungen zur Teamarbeit im Gemeinsamen Unterricht
Aus der Verordnung über die sonderpädagogische Förderung vom 22.Dezember 1998 (Hessisches Schulgesetz):
Abschnitt II Sonderpädagogische Förderung in den allgemeinen Schulen und in den Sonderschulen:
§ 6: „Personelle Voraussetzungen für den gemeinsamen Unterricht:
(2) „Für die Klasse sind je nach Art und Umfang des sonderpädagogischen Förderbedarfs
folgende zusätzliche Lehrer- und Erzieherstunden vorzusehen:
- bei einer Schülerin oder einem Schüler fünf bis zehn Wochenstunden,
- bei zwei Schülerinnen oder zwei Schülern acht bis sechzehn Wochenstunden,
- bei drei und vier Schülerinnen oder drei und vier Schülern zwölf bis vierundzwanzig Wochenstunden.“ (Hessisches Kultusministerium, 1999, S.7)
§ 9: „Gestaltung des gemeinsamen Unterrichts:
(1) Die Unterrichtsplanung erfolgt gemeinsam mit der zusätzlichen Lehrkraft bzw. der Erzieherin oder dem Erzieher, so dass dem individuellen Förderbedarf der Schülerin oder des Schülers bei der Durchführung des Unterrichts sachangemessen Rechnung getragen wird.“ (ebenda, S.8)
(3) „Bei der Umsetzung der Planung im Unterricht dient der Einsatz der zusätzlichen
Lehrkraft nicht der alleinigen Unterstützung des Schülerin oder der Schülers mit
sonderpädagogischem Förderbedarf, sondern der Unterstützung der gesamten
Lerngruppe.
(4) Sofern es erforderlich ist, können die Schülerinnen und Schüler mit
sonderpädagogischem Förderbedarf auf Zeit in einer Kleingruppe oder einzeln
gefördert werden, um ihre Teilnahme am gemeinsamen Unterricht der gesamten
Lerngruppe zu ermöglichen.“ (ebenda)
Prozess der Teamentwicklung
Anhand des Vier-Phasen-Modells von Tuckmann aus dem Jahre 1965, möchte ich den Prozess der Teamentwicklung darstellen. Das Modell ist in vier Phasen unterteilt, die nach Tuckmann alle Gruppen durchlaufen müssen, um zu einem funktionierenden Team zu werden.
1. Phase: Forming (Testphase/Orientierungsphase):
Auf der Interaktionsebene versuchen die Gruppenmitglieder herauszufinden, was für ein Benehmen den anderen gegenüber angemessen ist. Auf der sachlichen, arbeitsorientierten Ebene steht das Kennenlernen der Aufgabe im Vordergrund. Ziele werden geklärt, Aufgaben definiert und Methoden entwickelt.
2. Phase: Storming (Nahkampf/Auseinandersetzung):
In dieser Phase treten auf der interpersonalen Ebene erste Spannungen zwischen den Gruppenmitgliedern auf. Es beginnen Konflikte zum Beispiel im Machtkampf von Mitgliedern. Die Zuständigkeit für einen Aufgabenbereich wird abgegrenzt, die Aufgaben werden ausgestaltet. (vgl. www.uni-koeln.de, S.8-9)
3. Phase: Norming (Ordnen, Organisierungsphase):
Wenn die zweite Phase erfolgreich durchlaufen wurde, tritt nun eine Entspannung ein. Standpunkte werden jetzt offen geklärt und die Spielregeln werden festgelegt. „Die Gruppe beginnt ihre persönlichen Eigenheiten zu akzeptieren. Sie wird nun zu einer Einheit mit Normen, die von allen Gruppenmitgliedern bestimmt werden.“ (ebenda) Die Gruppe versucht Konflikte zu vermeiden, um die gewonnene Harmonie beizubehalten.
Individuelle Meinungen werden akzeptiert und respektiert.
4. Phase: Performing (Arbeiten an der Aufgabe/Produktivitätsphase):
Die Gruppe kann sich in dieser Phase ohne grundsätzliche Störungen auf die Arbeit konzentrieren. Die Gruppe ist nun ein Team, das strukturiert und gefestigt ist. Nun zeigt sich die „synergetische Qualität einer heterogenen Gruppe, die ihre Unterschiedlichkeit nicht länger als Belastung, sondern vielmehr als Chance zu begreifen gelernt hat. Alle können ihre Rollen akzeptieren und auch optimal spielen, was sich natürlich günstig auf die Arbeit auswirkt. Die Gruppe ist nun auch fähig, eine Feedback-Kultur aufzubauen und Kooperation wird möglich.“ (ebenda)
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