In den letzten Jahren unterzog sich das Themengebiet der Unternehmensbewertung einem dynamischen Wandel. In der aktuellen Diskussion unterscheidet man zwei grundsätzliche Verfahren zur Bewertung von Unternehmen: die zukunftserfolgsorientierten und die marktorientierten Verfahren. Das erstgenannte Verfahren differenziert zwei Unterformen: das in Deutschland entwickelte Ertragswertverfahren sowie das angelsächsisch geprägte Discounted Cash Flow-Verfahren (DCF-Verfahren) mit seinen drei Ausprägungen (Entity-Approach, Equity-Approach und Adjusted Present Value-Methode). Neue Bewertungsansätze und Tendenzen, die in den USA entwickelt wurden, bezeichnet man als marktorientierte Verfahren. Zu diesen zählt die Multiplikatormethode, die als Alternative zu den klassischen Methoden diskutiert wird.
Trotz vieler Fachartikel sowie jährlich neu publizierter Fachbücher zu dem Thema ist die Frage, welche Methode die Geeignetste oder die „Richtige“ ist, noch nicht hinreichend geklärt. Diese Arbeit soll sich jedoch speziell mit den betriebswirtschaftlichen Methoden zur Findung der Wertverhältnisse beim Eingehen von Beteiligungen auseinander setzen. Das Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW), welches allgemeingültige Standards zur Durchführung von Unternehmensbewertungen setzt, schlägt vor, grundsätzlich nur das Ertragswert- sowie das DCF-Verfahren anzuwenden. In einer anderen Weise bereichern Küting/Eidel die Diskussion. Sie fordern einen Einsatz der genannten Ansätze parallel nebeneinander. Dahingegen geht Carl Helbling davon aus, dass nur die DCF- und Ertragswertmethode langfristig überleben können und werden.
Nicht nur aus theoretischen Gesichtspunkten , sondern auch aus praktischen Gesichtspunkten bleibt das Thema aktuell: Unternehmensakquisitionen/-fusionen, und vor allem auch Unternehmensbeteiligungen sind heute wichtiger Bestandteil des wirtschaftlichen Geschehens. Dies wird deutlich an verschiedenen Pressemitteilungen der Österreichischen Nationalbank. Die aktiven Direktinvestitionen (österreichische Beteiligungen im Ausland) sowohl als auch die ausländischen Beteiligungen in Österreich steigen stetig an. Dies zeigt deutlich, dass die verschiedenen Verfahren zur Unternehmensbewertung beim Eingehen von Beteiligungen auf Verlässlichkeit und Ergebnisqualität hin beurteilt werden müssen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Grundlagen der Unternehmensbewertung
- 2.1 Bewertungsanlässe
- 2.2 Entwicklungsphasen der Unternehmensbewertung
- 2.2.1 Objektive Unternehmensbewertung
- 2.2.2 Subjektive Unternehmensbewertung
- 2.2.3 Funktionale Unternehmensbewertung
- 2.2.3.1 Beratungsfunktion
- 2.2.3.2 Vermittlungsfunktion
- 3 Verfahren der Unternehmensbewertung
- 3.1 Zukunftserfolgsorientierte Verfahren
- 3.1.1 Einleitende Betrachtung
- 3.1.2 Ertragswertverfahren
- 3.1.3 Discounted Cash-Flow Verfahren
- 3.1.3.1 Entity-Approach (Bruttoverfahren)
- 3.1.3.1.1 Die Definition der Cash-Flows
- 3.1.3.1.2 Durchschnittlich gewogene Kapitalkosten - WACC
- 3.1.3.2 APV-Verfahren
- 3.1.3.3 Equity Approach
- 3.2 Marktorientierte Verfahren
- 3.2.1 Idee des marktorientierten Verfahrens
- 4 Bewertung von Unternehmensanteilen
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit betriebswirtschaftlichen Methoden zur Bestimmung der Wertverhältnisse bei Beteiligungen. Sie beleuchtet die verschiedenen Ansätze der Unternehmensbewertung, insbesondere die zukunftserfolgsorientierten Verfahren wie das Ertragswertverfahren und das Discounted Cash Flow-Verfahren (DCF-Verfahren). Dabei werden auch die marktorientierten Verfahren, die in den USA entwickelt wurden, betrachtet.
- Bewertungsanlässe und Entwicklungsphasen der Unternehmensbewertung
- Verfahren der Unternehmensbewertung: Zukunftserfolgsorientierte Verfahren und marktorientierte Verfahren
- Anwendungsgebiete und Einsatzbereiche der verschiedenen Verfahren
- Bedeutung und Anwendung der Discounted Cash Flow-Methode bei Beteiligungen
- Kritik und Vergleich der verschiedenen Ansätze
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der Unternehmensbewertung ein und beleuchtet den Wandel des Themengebiets in den letzten Jahren. Es werden die beiden grundlegenden Verfahren, die zukunftserfolgsorientierten und die marktorientierten Verfahren, vorgestellt. Das zweite Kapitel beleuchtet die verschiedenen Bewertungsanlässe und die Entwicklungsphasen der Unternehmensbewertung. Es werden die objektive, subjektive und funktionale Unternehmensbewertung erläutert. Das dritte Kapitel behandelt verschiedene Verfahren der Unternehmensbewertung. Dabei werden die zukunftserfolgsorientierten Verfahren, wie das Ertragswertverfahren und das Discounted Cash Flow-Verfahren (DCF-Verfahren) mit seinen drei Ausprägungen (Entity-Approach, Equity-Approach und Adjusted Present Value-Methode), sowie die marktorientierten Verfahren, wie die Multiplikatormethode, genauer betrachtet. Das vierte Kapitel befasst sich mit der Bewertung von Unternehmensanteilen. Das fünfte Kapitel bietet einen abschließenden Ausblick auf die behandelten Themen.
Schlüsselwörter
Unternehmensbewertung, Beteiligungen, Ertragswertverfahren, Discounted Cash Flow-Verfahren (DCF-Verfahren), Entity-Approach, Equity-Approach, Adjusted Present Value-Methode, marktorientierte Verfahren, Multiplikatormethode, Bewertungsanlässe, Entwicklungsphasen.
- Arbeit zitieren
- Barbara Omenitsch (Autor:in), 2004, Betriebswirtschaftliche Methoden zur Findung der Wertverhältnisse beim Eingehen von Beteiligungen, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/38881