„Nun, ich habe von einigen der Choreuten gehört, dass er ziemlich über das Soldatenleben herziehen wird, Dieitrephes... Sieh’, da sind zwei Plätze frei, lass uns hinübergehen.“ - „Frieden heißt das Stück, was? Jetzt hat er ihn ja. Allerdings: auch mir ging das ständige Kriegführen langsam auf den Geist, und auch ich bin froh, dass es vorbei zu sein scheint!“ - „Der ‚Ledergerber’, wie ihn Aristophanes immer nennt, und der unkontrollierbare Verrückte haben sich ja schicksalsträchtig in derselben Schlacht gegenseitig ausgeschaltet.“ - „Bin gespannt, Demophron, was der Glatzkopf diesmal über ihn sagen wird, jetzt wo der im Hades sitzt“ - „Eupolis will uns ja mit Kolakes erfreuen; wer wohl gewinnt? Letztes Jahr warf Aristophanes uns seine Niederlage mit den Wolken vor, nannte uns ungebildet; muss ihn ja mächtig gewurmt haben! Doch was habe ich mit Sokrates zu tun?! Hast Du an die Kissen gedacht?“ „Sieh, der Dionysospriester ist auch schon da. - Was machen die denn da? Was hat dieser eine Sklave gesagt? Kuchen aus Lustknabenkacke? Soll das wieder gegen Kleon gehen...?“ Die Zuschauer Dieitrephes und Demophron, beides Soldaten aus Parion, haben im Frühling des Jahre 421 im Theater des Dionysos Platz genommen, das Stück hat unterdessen schon angefangen, und Aristophanes versucht die Aufmerksamkeit auf die beiden Sklaven des Trygaios, Held seines Stückes Frieden zu lenken. Es geht um den erst vor kurzem geschlossenen Frieden zwischen den Kriegsparteien Sparta und Athen, ein Frieden, der erst nach dem Tod der hauptsächlichen Kriegstreiber, des Atheners Kleon - als Politiker ständig Zielscheibe aristophanischen Spotts und Invektive - und des spartanischen Generals Brasidas, möglich war. Die beiden Soldaten aus Parion, eine Stadt im Delisch-Attischen Seebund, die zu den Dionysien angereist sind, finden sich hier mit vielen anderen Vertretern von den Inseln und Städten des Seebundes versammelt. Hier zeigt sich Athen als stolzer Mittelpunkt dieses Bundes und diesmal, nach langen Kriegsjahren, in Friedenszeiten. Wir wissen wie alles ausgeht, kennen das Stück, wissen um die Kurzlebigkeit des ausgehandelten Friedens. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Prolog
- Text (nach Olson)
- Übersetzung
- Kommentar
- Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Parabasis in Aristophanes' Frieden (Verse 729-817). Ziel ist es, den Abschnitt im Kontext des gesamten Stücks zu betrachten und dessen Funktion, Inhalt und Bedeutung zu erhellen. Die Analyse konzentriert sich auf die Rolle des Chores, die Beziehung zwischen Dichter und Publikum sowie die satirischen Elemente der Parabasis.
- Die Funktion der Parabasis in Aristophanes' Frieden
- Die Beziehung zwischen Dichter, Chor und Publikum
- Die satirische Kritik an politischen und gesellschaftlichen Zuständen
- Die Rolle des Chores als Vermittler zwischen Bühne und Publikum
- Die sprachliche Gestaltung und die rhetorischen Mittel der Parabasis
Zusammenfassung der Kapitel
Prolog: Der Prolog führt die Zuschauer in die Szene ein: Dieitrephes und Demophron, zwei Soldaten aus Parion, befinden sich im Theater von Dionysos während der Aufführung von Aristophanes' Frieden. Die beiden diskutieren den kürzlich geschlossenen Frieden zwischen Athen und Sparta und spekulieren über die Inhalte des Stücks und dessen satirische Zielrichtung, insbesondere in Bezug auf Kleon. Der Prolog dient als humorvolle Einführung und schafft einen direkten Bezug zum Publikum, indem er die Erwartungen und Vorurteile der Zuschauer bezüglich des Stücks und des Dichters aufgreift.
Text (nach Olson): Dieser Abschnitt präsentiert den griechischen Originaltext der Parabasis aus Aristophanes' Frieden (Verse 729-817). Die Verse zeigen den Übergang des Chores von seiner Rolle innerhalb des Dramas zu seiner Funktion als Sprecher des Dichters. Der Text ist in Abschnitte (Kommation, Anapaistoi, Pnigos, Ode, Antode) gegliedert, die verschiedene rhetorische Stilmittel und Themen aufweisen.
Schlüsselwörter
Aristophanes, Frieden, Parabasis, Chor, Komödie, Satire, Kleon, Athen, Sparta, Theater, Griechische Literatur, Antike, Rhetorik
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse der Parabasis in Aristophanes' Frieden
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Diese Hausarbeit analysiert die Parabasis in Aristophanes' Frieden (Verse 729-817). Der Fokus liegt auf der Funktion, dem Inhalt und der Bedeutung dieses Abschnitts im Kontext des gesamten Stücks.
Welche Themen werden in der Analyse behandelt?
Die Analyse konzentriert sich auf die Rolle des Chores, die Beziehung zwischen Dichter und Publikum, die satirischen Elemente der Parabasis, die satirische Kritik an politischen und gesellschaftlichen Zuständen sowie die sprachliche Gestaltung und die rhetorischen Mittel der Parabasis.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in einen Prolog, die Präsentation des griechischen Originaltexts der Parabasis nach Olson, eine Übersetzung, einen Kommentar und Schlussbemerkungen. Der Prolog führt in die Szene ein und stellt den Kontext her. Der Textabschnitt präsentiert den griechischen Originaltext. Der Kommentar analysiert den Text detailliert. Die Schlussbemerkungen fassen die Ergebnisse zusammen.
Wie ist die Parabasis strukturiert?
Der Text der Parabasis ist in Abschnitte (Kommation, Anapaistoi, Pnigos, Ode, Antode) gegliedert, die verschiedene rhetorische Stilmittel und Themen aufweisen. Diese Struktur wird im Kommentar detailliert behandelt.
Welche Rolle spielt der Chor in der Parabasis?
Der Chor spielt eine zentrale Rolle als Vermittler zwischen Bühne und Publikum. Die Analyse untersucht seine Funktion im Übergang vom dramatischen Geschehen zur direkten Ansprache des Publikums.
Welche satirischen Elemente werden analysiert?
Die Analyse untersucht die satirische Kritik an politischen und gesellschaftlichen Zuständen der Zeit, mit einem Fokus auf die mögliche Zielrichtung der Satire, beispielsweise auf Kleon.
Welche rhetorischen Mittel werden untersucht?
Die Arbeit analysiert die sprachliche Gestaltung und die verschiedenen rhetorischen Mittel, die in der Parabasis verwendet werden, um ihre Wirkung zu erzielen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Aristophanes, Frieden, Parabasis, Chor, Komödie, Satire, Kleon, Athen, Sparta, Theater, Griechische Literatur, Antike, Rhetorik.
Welche Beziehung zwischen Dichter und Publikum wird untersucht?
Die Analyse beleuchtet die Beziehung zwischen Dichter, Chor und Publikum, insbesondere wie der Dichter durch den Chor das Publikum anspricht und in die Satire einbezieht.
Wo finde ich den griechischen Originaltext?
Der griechische Originaltext der Parabasis (Verse 729-817) aus Aristophanes' Frieden wird im Abschnitt "Text (nach Olson)" präsentiert.
- Arbeit zitieren
- Martin Albrecht (Autor:in), 2004, Die Parabase in Aristophanes' Frieden, Verse 729-817, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/38337