Das Ziel dieser Arbeit ist es aufzuzeigen, dass der Protagonist Michael Kohlhaas aufgrund seiner unkontrollierten und hemmungslosen Gewalthandlungen zum Amokläufer wurde. Um diese These zu bekräftigen, wird zu Beginn der Arbeit der Begriff Amok in Bezug auf Kohns (2009) und Faust (2011) definiert und diese Definition im Verlauf der Analyse am Beispiel des Michael Kohlhaas’ untersucht. Als nächstes wird die Rechts- und Staatsphilosophie in der Zeit Kleists mit Blick auf das Naturrecht bei Hobbes analysiert, um das Verständnis der Rechtsverhältnisse bei Michael Kohlhaas zu erleichtern. Im Anschluss daran wird Kohlhaas’ Triebfeder zur Rache erörtert und sein Rachefeldzug explizit geschildert. Darauf aufbauend wird im Weiteren beleuchtet, weshalb Kohlhaas im Hinblick auf die damalige Rechtslage nicht fehdeberechtig war und als Landfriedensbrecher anzusehen ist. Am Ende konzentriert sich die Arbeit auf die Bestrafung des Protagonisten und überprüft, ob die herausgearbeiteten Ergebnisse die These, dass Michael Kohlhaas aufgrund seiner hemmungslosen Gewalthandlungen ein Amokläufer war, bestätigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Amoklauf
- Rechts- und Staatsphilosophie in Kleists Zeit
- Naturrecht bei Hobbes
- Das Rechtsverständnis des Michael Kohlhaas
- Michael Kohlhaas' Anlass zur Rache
- Der Beschluss: Das „Geschäft der Rache“
- Kohlhaas' Rachefeldzug
- Recht zur Selbsthilfe?
- Am Ende der Gewalt - Kohlhaas' Bestrafung
- Die Hinrichtung
- Resümee: Michael Kohlhaas – Ein Amokläufer?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit hat zum Ziel, die Frage zu untersuchen, ob Michael Kohlhaas aufgrund seiner unkontrollierten und hemmungslosen Gewalthandlungen zum Amokläufer wurde. Die Analyse konzentriert sich auf die Definition des Begriffs "Amok" und die Anwendung dieser Definition auf Kohlhaas' Handeln. Darüber hinaus wird die Rechts- und Staatsphilosophie in Kleists Zeit untersucht, um Kohlhaas' Rechtsverständnis im Kontext seiner Zeit zu analysieren.
- Definition und historische Entwicklung des Begriffs "Amok"
- Rechts- und Staatsphilosophie in Kleists Zeit, insbesondere das Naturrecht bei Hobbes
- Kohlhaas' Rechtsempfinden und seine Motive für die Rache
- Kohlhaas' Rachefeldzug und die Frage der Rechtmäßigkeit seiner Handlungen
- Die Folgen von Kohlhaas' Gewalttätigkeit und die Bewertung seiner Bestrafung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Novelle "Michael Kohlhaas" ein und stellt die zentrale Frage nach der möglichen Amokläufer-Natur des Protagonisten.
Das zweite Kapitel widmet sich der historischen Entwicklung des Begriffs "Amok" und betrachtet dessen Bedeutung in der malaiischen Kultur sowie die heutige Definition im Kontext von Gewalttaten.
Das dritte Kapitel analysiert die Rechts- und Staatsphilosophie im 18. Jahrhundert und konzentriert sich dabei auf das Naturrecht bei Hobbes. Es wird untersucht, wie Hobbes' Philosophie das Rechtsverständnis in Kleists Zeit beeinflusst haben könnte.
Im vierten Kapitel werden die Motive für Kohlhaas' Rache und seine Vorgehensweise im Detail betrachtet. Die Frage nach der Rechtmäßigkeit seiner Selbstjustiz wird im Zusammenhang mit der Rechtslage seiner Zeit untersucht.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen dieser Arbeit sind Recht und Gerechtigkeit, Rache, Gewalttätigkeit, Selbstjustiz, Rechtsphilosophie, Naturrecht, Staatsphilosophie, Amoklauf, Kleist, Michael Kohlhaas. Die Analyse konzentriert sich auf die Definition und Anwendung des Begriffs "Amok" im Kontext der Novelle und die Untersuchung des Rechtsverständnisses des Protagonisten im Lichte der Rechts- und Staatsphilosophie in Kleists Zeit.
- Arbeit zitieren
- Bahar Ilk (Autor:in), 2016, Michael Kohlhaas. Ein Amokläufer?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/380753