Diese Arbeit stellt sich aus christlicher Seite der Frage nach der Vorgeschichte und der Wurzel des Antisemitismus, der sich im Zweiten Weltkrieg entladen hat. Dabei kommt man nicht umhin, sich einzugestehen, dass diese Form des Antisemitismus sich schon immer durch die Geschichte hindurch in der Gesellschaft aufgeladen hat.
Dies geschah nicht zuletzt durch den Einfluss der Kirche, welche noch bis zum zweiten Vaticanum, die Juden als vom wahren Glauben abgefallene, ja als Gottesmörder sah und auf theologischer Ebene ausgrenzte. Am deutlichsten wurde dies in der Umgestaltung der (dadurch berühmt gewordenen) Karfreitagsbitte um die Bekehrung der Juden. Erst durch die Öffnung der Kirche hin zu den anderen Religionen war man offen für die Fragen, wer sind denn diese Juden, die im Laufe der Geschichte so verfolgt und denen so viel Leid und Unrecht widerfahren ist?
Davon ausgehend erfolgt in Bezug auf die Person Jesu eine Rückbesinnung auf seine Herkunft. Rein historisch gesehen war der Stifter des Christentums und der Kirche selbst ein Jude. Auch die zentralen Gestalten im katholischen Glauben wie Maria, seine Mutter, war ihrer Herkunft nach Jüdin. Joseph, sein Ziehvater stammte direkt aus dem Geschlechte David ab. Die Kette seiner Vorfahren findet sich zu Beginn des Matthäus-Evangeliums.
Inhaltsverzeichnis
- Eine spannungsgeladene jüdisch-christliche Geschichte.
- Die Rückführung des Antisemitismus auf seine christliche Prägung
- Die Person Jesu als das Bindeglied zwischen Juden und Christen
- Christlicher Antijudaismus
- Der Erfolg der christlichen Heidenmission und die jüdische Entfremdung
- Christliche Zeugnisse der Judenfeindlichkeit in der frühen Kirche.
- Die Person Jesu aus jüdischer Perspektive...........
- Unterscheidung zwischen der Person Jesu und der kirchlichen Christologie ...
- Die Erwähnung der Person Jesu in der jüdischen Schultradition .......
- Worin besteht das jüdische „,,Nein\" zu Jesus?
- Fazit: Der Glaube Jesu eint uns - der Glaube an Jesus trennt uns......
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das komplexe Verhältnis zwischen Judentum und Christentum, wobei sie die Person Jesu als zentralen Bezugspunkt betrachtet. Das Ziel ist es, die historischen und theologischen Aspekte der Beziehung zu beleuchten und aufzuzeigen, wie die Person Jesu sowohl ein verbindendes als auch ein trennendes Element darstellt.
- Die historische Entwicklung des jüdisch-christlichen Verhältnisses
- Die Rolle des Antisemitismus in der christlichen Geschichte
- Die Interpretation der Person Jesu aus jüdischer und christlicher Perspektive
- Die Auswirkungen der christlichen Heidenmission auf das jüdische Volk
- Die unterschiedlichen Glaubensauffassungen und ihre Auswirkungen auf die Beziehung zwischen Judentum und Christentum
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 beleuchtet die Geschichte des jüdisch-christlichen Verhältnisses und analysiert die Rolle des christlichen Antisemitismus. Es werden die historischen Wurzeln des Antisemitismus und seine Ausprägungen im Laufe der Geschichte aufgezeigt, insbesondere im Kontext der christlichen Lehre. Das Kapitel befasst sich auch mit der Frage, wie die Person Jesu in diesem Spannungsfeld zu verstehen ist.
Kapitel 2 untersucht den christlichen Antijudaismus im Kontext der frühen Kirche. Hierbei werden die Ursachen für die zunehmende Entfremdung zwischen Juden und Christen analysiert, die mit dem Erfolg der christlichen Heidenmission einherging. Das Kapitel beleuchtet auch die christlichen Zeugnisse der Judenfeindlichkeit in der frühen Kirche.
Kapitel 3 betrachtet die Person Jesu aus jüdischer Perspektive. Es werden die Unterschiede zwischen der christlichen Christologie und der jüdischen Sichtweise auf Jesus beleuchtet. Zudem wird die Rolle der Person Jesu in der jüdischen Tradition untersucht.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Themengebiete dieses Textes sind: Judentum, Christentum, Jesus von Nazareth, Antisemitismus, Heidenmission, Christliche Christologie, Jüdische Tradition, Interreligiöser Dialog.
- Arbeit zitieren
- Maximilian Bekmann (Autor:in), 2017, Jesus im Judentum, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/379284