Mustafa Kemal Atatürk distanzierte sich von imperialistischem Expansionismus und plädierte für internationale Friedensdiplomatie zwischen den Staaten. So beabsichtigte er, der Nachfolgerin des untergegangenen Osmanischen Reichs die notwendige globale Anerkennung zu verschaffen und gute Beziehungen zur internationalen Staatengemeinschaft, insbesondere zum westlichen Europa, zu knüpfen. Sein Hauptaugenmerk lag jedoch auf der Errichtung eines zeitgenössischen – und vor allem westlich geprägten – Staates, der sich in allen Bereichen mit den europäischen Großmächten messen konnte.
Jahrhundertelang spielten die Türkei beziehungsweise ihr Vorgänger, das Osmanische Reich, eine beachtliche Rolle in der Weltpolitik. Doch die zerfallende Großmacht konnte nicht mit dem Fortschritt Europas mithalten und wurde zunehmend ein Interessensgebiet der imperialistischen Kolonialmächte, das lediglich durch deren Gunst fortbestand. Durch die verheerende Niederlage im Ersten Weltkrieg war der Untergang des Vielvölkerstaats schließlich besiegelt. Wie intendierte Mustafa Kemal Atatürk nun, die Türkei als Nationalstaat nach dem gelungenen Befreiungskrieg wieder reif für die internationale Bühne zu machen?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung und Aufgabenstellung
- 2. Atatürk - eine Person sui generis
- 3. Ausgangssituation der türkischen Außenpolitik
- 3.1. Der Vertrag von Lausanne
- 3.2. Das türkische Konzept der Außenpolitik während des Befreiungskrieges
- 3.3. Das türkische Konzept der Außenpolitik nach der Staatsgründung
- 3.4. Die innenpolitische Situation
- 4. Außenpolitische Beziehungen nach der Staatsgründung
- 4.1. Großbritannien und Frankreich
- 4.2. Italien und Deutschland
- 4.3. Sowjetunion
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Facharbeit untersucht das außenpolitische Konzept Mustafa Kemal Atatürks und dessen Beitrag zur Verbesserung des Ansehens der Türkei nach dem Ersten Weltkrieg. Die Arbeit analysiert, wie Atatürk die Türkei auf der internationalen Bühne positionierte und welche Beziehungen zum Westen und zur Sowjetunion gepflegt wurden. Ein Schwerpunkt liegt auf der Bedeutung des Vertrags von Lausanne.
- Atatürks Biografie und sein Einfluss auf die türkische Außenpolitik
- Der Vertrag von Lausanne und seine Bedeutung für die türkische Souveränität
- Die türkische Außenpolitik während des Befreiungskrieges und die Rolle der Sowjetunion
- Die Beziehungen der Türkei zum Westen nach der Staatsgründung
- Die Modernisierung der Türkei unter Atatürk und ihre Auswirkungen auf die Außenpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung und Aufgabenstellung: Die Einleitung beschreibt Atatürks außenpolitisches Prinzip „Frieden in der Heimat, Frieden in der Welt“ und dessen Ziel, der Türkei globale Anerkennung zu verschaffen und gute Beziehungen zum Westen zu knüpfen. Sie führt in die Fragestellung der Arbeit ein: Wie trug Atatürks außenpolitisches Konzept zur Verbesserung der Reputation der Türkei bei und wie stark war die Republik in der internationalen Politik? Die Einleitung skizziert den Aufbau der Arbeit, beginnend mit einer Biographie Atatürks und der Analyse der türkischen Diplomatie während und nach dem Befreiungskrieg.
2. Atatürk - eine Person sui generis: Dieses Kapitel präsentiert eine Biografie Atatürks, beginnend mit seiner Geburt in Saloniki, seiner militärischen Ausbildung und seiner Beteiligung an der jungtürkischen Bewegung. Es beschreibt seine Erfolge im Ersten Weltkrieg, seine Rolle im türkischen Befreiungskrieg und seine Etablierung der Republik. Das Kapitel beleuchtet auch Atatürks umfassende Reformen zur Modernisierung der Türkei, seine Ablehnung des Vielvölkerstaatskonzepts und die Etablierung eines autoritären Einparteienstaates. Die weitreichenden gesellschaftlichen und politischen Veränderungen unter Atatürk werden im Kontext seiner Persönlichkeit und seiner Zeit dargestellt.
3. Ausgangssituation der türkischen Außenpolitik: Dieses Kapitel analysiert die Ausgangssituation der türkischen Außenpolitik nach dem Ersten Weltkrieg. Ein Hauptaugenmerk liegt auf dem Vertrag von Lausanne (3.1), der die türkische Souveränität bestätigte und die osmanischen Kapitulationen aufhob, jedoch auch einige Kompromisse enthielt, wie die noch offene Frage um Mossul. Kapitel 3.2 beschreibt das türkische Konzept der Außenpolitik während des Befreiungskrieges, die Notwendigkeit von Bündnissen und die geschickte diplomatische Strategie Atatürks, insbesondere seine Beziehungen zur Sowjetunion. Die folgenden Unterkapitel (3.3 und 3.4) werden hier nicht einzeln zusammengefasst, da sie in den Gesamtkontext des Kapitels eingebettet sind.
Schlüsselwörter
Mustafa Kemal Atatürk, Türkische Außenpolitik, Vertrag von Lausanne, Befreiungskrieg, Sowjetunion, Westen, Modernisierung, Nationalstaat, Republikgründung, Internationales Ansehen.
Häufig gestellte Fragen zur Facharbeit: Atatürks Außenpolitik
Was ist der Gegenstand dieser Facharbeit?
Die Facharbeit untersucht das außenpolitische Konzept Mustafa Kemal Atatürks und seinen Beitrag zur Verbesserung des Ansehens der Türkei nach dem Ersten Weltkrieg. Analysiert werden Atatürks Positionierung der Türkei auf der internationalen Bühne und die Beziehungen zum Westen und zur Sowjetunion. Ein Schwerpunkt liegt auf der Bedeutung des Vertrags von Lausanne.
Welche Themen werden in der Facharbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Atatürks Biografie und Einfluss auf die türkische Außenpolitik; den Vertrag von Lausanne und seine Bedeutung für die türkische Souveränität; die türkische Außenpolitik während des Befreiungskrieges und die Rolle der Sowjetunion; die Beziehungen der Türkei zum Westen nach der Staatsgründung; und die Modernisierung der Türkei unter Atatürk und ihre Auswirkungen auf die Außenpolitik.
Welche Kapitel umfasst die Facharbeit?
Die Facharbeit ist in fünf Kapitel gegliedert: 1. Einleitung und Aufgabenstellung; 2. Atatürk - eine Person sui generis; 3. Ausgangssituation der türkischen Außenpolitik (inkl. Unterkapitel zum Vertrag von Lausanne, dem türkischen Konzept der Außenpolitik während und nach dem Befreiungskrieg und der innenpolitischen Situation); 4. Außenpolitische Beziehungen nach der Staatsgründung (inkl. Unterkapitel zu Großbritannien/Frankreich, Italien/Deutschland und der Sowjetunion); und 5. Fazit.
Welche Rolle spielt der Vertrag von Lausanne in der Arbeit?
Der Vertrag von Lausanne bildet einen zentralen Bestandteil der Arbeit. Er wird als Ausgangspunkt für die Analyse der türkischen Souveränität nach dem Ersten Weltkrieg betrachtet und seine Bedeutung für die türkische Außenpolitik wird ausführlich untersucht. Die noch offene Frage um Mossul wird ebenfalls thematisiert.
Wie wird Atatürk in der Facharbeit dargestellt?
Die Arbeit präsentiert eine Biografie Atatürks, die seine militärische Ausbildung, seine Beteiligung an der jungtürkischen Bewegung, seine Erfolge im Ersten Weltkrieg, seine Rolle im türkischen Befreiungskrieg und seine Etablierung der Republik umfasst. Seine umfassenden Reformen zur Modernisierung der Türkei, seine Ablehnung des Vielvölkerstaatskonzepts und die Etablierung eines autoritären Einparteienstaates werden ebenfalls beleuchtet.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Facharbeit?
Schlüsselwörter sind: Mustafa Kemal Atatürk, Türkische Außenpolitik, Vertrag von Lausanne, Befreiungskrieg, Sowjetunion, Westen, Modernisierung, Nationalstaat, Republikgründung, Internationales Ansehen.
Was ist die zentrale Fragestellung der Arbeit?
Die zentrale Fragestellung ist: Wie trug Atatürks außenpolitisches Konzept zur Verbesserung der Reputation der Türkei bei und wie stark war die Republik in der internationalen Politik?
Welche Zusammenfassung der Kapitel bietet die Arbeit?
Die Arbeit bietet Kapitelzusammenfassungen, die die jeweiligen Inhalte und Schwerpunkte kurz und prägnant beschreiben. Die Zusammenfassungen geben einen Überblick über die Argumentationslinie und die behandelten Themen jedes Kapitels.
- Arbeit zitieren
- Salih Talha Güney (Autor:in), 2017, Atatürks außenpolitisches Modell zwischen Scheitern und Erfolg. Frieden in der Heimat, Frieden in der Welt?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/370978