In der vorliegenden Arbeit beschäftigen wir uns mit dem Volk der Minangkabau in West-Sumatra /Indonesien.
Da es sich hierbei um eine „Gesellschaft ohne Männerdominanz“ handelt, wollen wir der Frage nachgehen, ob Begriffe, wie Frauenmacht und/ oder Frauenherrschaft bei der Beschreibung dieses Volkes anzuwenden sind.
Als ersten Schritt in diese Thematik werden wir Definitionen klären, historische und geographische Hintergründe beleuchten, auf Strukturen dieser Gesellschaft aufmerksam machen.
In Kapitel 5 beschäftigen wir uns eingehender mit der Kultur dieses asiatischen Naturvolkes, dazu ist es unablässig grundlegende, tief verwurzelte Elemente, wie die Bedeutung von Riten und Mythen herauszustellen, um die Tradition „adat“ verständlich zu machen.
Die hier wesentliche Frage nach den Widersprüchen und den Vereinbarkeiten zwischen matrilinearem „adat“ und der durch patrilineare Prinzipien gekennzeichneten Religion des Islam ist unter Berücksichtigung der Ausgangsfrage Hauptbestandteil unserer Arbeit.
Die sich herauskristallisierenden Erkenntnisse zur Beantwortung der Frage nach Frauenmacht, bzw. Frauenherrschaft werden zusammenfassend unter Kapitel 7 offengelegt.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1.1 Begriffsbestimmungen
- Historischer Hintergrund
- Geographische Lage
- Wirtschaft- und Infrastruktur
- 4.1 Landwirtschaft und Handel
- 4.2 Das Verkehrswesen
- 4.3 Das Bildungs- und Gesundheitswesen
- Die Bevölkerung
- 5.1 Der Geschichte der Naturvölker
- 5.2 Riten und Mythen
- Die traditionelle Sozialstruktur der Minangkabau (Geschlechterpositionen)
- ,,Adat“
- 6.1.1 Die Familie
- 6.1.2 Die Residenzregel (Wohnfolgeordnung)
- 6.1.3 Heirat, Ehe und Mutterschaft
- 6.1.4 Die Arbeitsteilung
- 6.1.5 Der ländliche Lebens- und Wohnraum
- 6.1.5 Die Besitz- und Erbordnung
- 6.2 Der Islam
- 6.2.1 Die Eheschließung
- 6.2.1.1 Monogamie und Polygamie
- 6.2.1.2 Die Ehescheidung
- 6.2.1.3 Züchtigung und Verschleierung
- 6.2.3 Die Familienführung
- 6.2.4 Das Erbrecht
- 6.2.5 Frauen vor Gericht
- Widersprüche und Vereinbarkeiten zwischen,,adat“ und dem Islam
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Minangkabau-Gesellschaft in West-Sumatra, Indonesien, mit dem Fokus auf die Frage, ob Begriffe wie Frauenmacht und Frauenherrschaft angemessen sind, um diese Gesellschaft zu beschreiben, die als „Gesellschaft ohne Männerdominanz" gilt.
- Analyse der Begriffe Macht, Herrschaft und Autorität im Kontext sozialer Beziehungen
- Erforschung des historischen und geographischen Hintergrunds der Minangkabau
- Bedeutung der traditionellen Kultur und der Rolle von Riten und Mythen
- Untersuchung der Widersprüche und Vereinbarkeiten zwischen der matrilinearen „adat“ und der patrilinearen Prinzipien des Islam
- Beantwortung der Frage nach Frauenmacht und Frauenherrschaft in der Minangkabau-Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und skizziert den Aufbau der Arbeit. Kapitel 1.1 klärt die Begriffe Macht, Herrschaft und Autorität im Kontext sozialer Beziehungen. Die folgenden Kapitel beleuchten den historischen und geographischen Hintergrund der Minangkabau sowie deren Wirtschafts- und Infrastruktur. Kapitel 5 behandelt die Kultur der Minangkabau mit besonderem Augenmerk auf Riten und Mythen. Die traditionelle Sozialstruktur und das Konzept der „adat“ werden in Kapitel 6 eingehend analysiert, inklusive der Familienstrukturen, Heirat, Arbeitsteilung und Besitzordnung. Kapitel 6.2 untersucht den Einfluss des Islam auf die Minangkabau-Gesellschaft und die daraus entstehenden Widersprüche und Vereinbarkeiten zur traditionellen „adat“.
Schlüsselwörter
Minangkabau, Frauenmacht, Frauenherrschaft, matrilineare Gesellschaft, „adat“, Islam, Riten, Mythen, Sozialstruktur, Geschlechterpositionen, Indonesien, West-Sumatra.
- Quote paper
- Azadeh Weinrich (Author), 2000, Die Minangkabau, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/3667