Diese Seminararbeit befasst sich mit der medialen Darstellung der einheimischen Bevölkerung in den beiden deutschen Kolonien Deutsch-Südwestafrika und Deutsch-Samoa, indem zwei Zeitungsartikel aus den kommerziellen Kolonialzeitungen „Kolonie und Heimat“ und der „Samoanischen Zeitung“ in einer linguistischen Diskursanalyse untersucht werden.
Dabei wird zunächst ein historischer Überblick über das Zeitalter des deutschen Kolonialismus gegeben, um zum Zeitpunkt der Analyse die Ergebnisse in einen adäquaten Kontext einordnen zu können. Anschließend wird eine Verbindung zur Diskurslinguistik hergestellt, indem das Forschungsfeld der Koloniallinguistik näher vorgestellt wird. Es folgt eine kritische Auseinandersetzung zum Diskursbegriff, ehe die konkreten methodischen Ansätze der linguistischen Diskursanalyse, die den Kern dieser Arbeit ausmacht, präsentiert werden. Dabei wird ein Überblick über das diskurslinguistische Mehr-Ebenen-Analyse-Modell von Jürgen Spitzmüller und Ingo H. Warnke gegeben, welches bei der sprachwissenschaftlichen Untersuchung der beiden Einzeltexte angewendet wird. Im Hauptteil wird dann schließlich versucht, einen kolonialen Diskurs über einheimische Bevölkerungsgruppen zu rekonstruieren, in dem auf der intratextuellen Ebene eine wort- und propositionsorientiere Analyse mit exemplarischen Textstellen durchgeführt wird. Die Bündelung und Einordnung der gesammelten Ergebnisse folgt im Schlussteil.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Historischer Überblick des deutschen Kolonialismus
- Die Diskurslinguistik als Forschungsfeld der Koloniallinguistik
- Zum Diskursbegriff
- Methodische Ansätze der linguistischen Diskursanalyse
- Rekonstruktion des kolonialen Diskurses über einheimische Bevölkerungen
- Material
- Intratextuelle Datenanalyse
- Wortorientierte Analyse
- Propositionsorientierte Analyse
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die mediale Darstellung der einheimischen Bevölkerung in den deutschen Kolonien Deutsch-Südwestafrika und Deutsch-Samoa, indem zwei Zeitungsartikel aus den kommerziellen Kolonialzeitungen „Kolonie und Heimat“ und der „Samoanischen Zeitung“ einer linguistischen Diskursanalyse unterzogen werden. Ziel ist es, einen kolonialen Diskurs über einheimische Bevölkerungsgruppen zu rekonstruieren und die sprachlichen Mechanismen aufzudecken, mit denen die koloniale Herrschaft und die Unterdrückung der indigenen Bevölkerung legitimiert wurden.
- Der deutsche Kolonialismus und seine Auswirkungen auf die Sprache
- Die Diskurslinguistik als Werkzeug zur Analyse kolonialer Sprache
- Die Rekonstruktion des kolonialen Diskurses durch Analyse von Zeitungsartikeln
- Die Rolle der Sprache bei der Konstruktion von Machtverhältnissen
- Die Repräsentation indigener Völker in kolonialen Medien
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet einen historischen Überblick über den deutschen Kolonialismus und seine Motive. Es beleuchtet die Rolle von ökonomischen, politischen und sozialdarwinistischen Faktoren bei der kolonialen Expansion Deutschlands. Kapitel zwei widmet sich der Diskurslinguistik als Forschungsfeld der Koloniallinguistik und präsentiert den Diskursbegriff im Detail. Kapitel drei beschreibt die methodischen Ansätze der linguistischen Diskursanalyse, die in dieser Arbeit angewendet werden, insbesondere das Mehr-Ebenen-Analyse-Modell von Jürgen Spitzmüller und Ingo H. Warnke. Kapitel vier analysiert die beiden Zeitungsartikel auf intratextueller Ebene, wobei sowohl eine wort- als auch eine propositionsorientierte Analyse durchgeführt wird, um den kolonialen Diskurs über die einheimische Bevölkerung zu rekonstruieren.
Schlüsselwörter
Kolonialismus, Diskurslinguistik, Sprache, Medien, Deutsch-Südwestafrika, Deutsch-Samoa, Zeitungsartikel, Kolonialzeitungen, Diskursanalyse, Machtverhältnisse, Repräsentation, indigene Völker, linguistische Analyse, kolonialer Diskurs.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2016, Die mediale Darstellung der einheimischen Bevölkerung in den deutschen Kolonien Deutsch-Südwestafrika und Deutsch-Samoa. Eine linguistische Diskursanalyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/365727