Diese Hausarbeit befaßt sich mit dem Zusammenhang von Gender, Sexualität und Organisationen.
Ziel der Ausführungen ist,
1. das Konzept ‚Gender’ als soziale Konstruktion und damit als prinzipiell kontingent vorzustellen. Grundgedanke hierbei ist, daß Gender als das soziale Geschlecht nicht einfach gegeben
und wertbehaftet ist, sondern kulturell konstruiert wird und demnach auch kulturellem Wandel unterliegt.
2. Gender-Phänomene in bezug auf Organisationen (vornehmlich der Arbeitswelt) zu beleuchten. Die diskutierte Frage hierbei ist, inwieweit kulturelle Konstruktionen von Gender sich auch auf Organisationen erstrecken und wie Organisationen selbst zu Gender-
Konstruktionen beitragen. Hierzu nehmen wir eine dialektische Haltung ein, die besagt, daß sich in Organisationen sowohl kulturelle Muster spiegeln, umgekehrt aber auch Organisationen
Gender-Konstruktionen beeinflussen können.
3. die beschriebenen Phänomene und Prozesse auch kritisch zu diskutieren und über Möglichkeiten zu spekulieren, wo Chancen zur Änderung bestehender Verhältnisse bestehen.
Vor allem dem dritten genannten Punkt liegt die Ideologie der Gleichberechtigung von Männern und Frauen zugrunde. Diese Ideologie wiederum setzt an der Erkenntnis an – soviel sei hier schon
vorweggenommen – daß Gender Unterschiede nach wie vor stark mit Unterschieden bzgl. Macht, Wertigkeit, Entfaltungsmöglichkeiten und dergleichen zugunsten von Männern assoziiert sind. Gender-Konstruktionen in Organisationen scheinen entscheidend zur Aufrechterhaltung der angedeuteten Herrschaftsverhältnisse beizutragen.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zielsetzung und Themenschwerpunkte
- Gender und Sexualität
- Einführung in die Thematik
- Sex, Gender und Sexualität - eindeutige Ordnungskategorien?
- Gender-Theorien
- Unterschiedliche Fokussierungen
- Biologismus/Naturalismus
- Marxismus und materialistischer Feminismus
- Postmoderne Dekonstruktion
- Zwischenfazit
- Gender und Organisationen
- Gender-Trennung der Arbeit
- Gender und Organisationen – eine kulturelle Dialektik
- Soziale Verhaltensregeln bezüglich Gender und Organisationen
- Reflexion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert den Zusammenhang zwischen Gender, Sexualität und Organisationen. Sie hat zum Ziel, das Konzept „Gender“ als soziale Konstruktion und damit als prinzipiell kontingent darzustellen. Weiterhin werden Gender-Phänomene im Kontext von Organisationen, insbesondere der Arbeitswelt, beleuchtet. Die Arbeit untersucht, inwieweit kulturelle Konstruktionen von Gender sich auf Organisationen erstrecken und wie Organisationen selbst zu Gender-Konstruktionen beitragen. Dabei wird eine dialektische Perspektive eingenommen, die die wechselseitige Beeinflussung von kulturellen Mustern und Organisationsstrukturen betont. Abschließend werden die beschriebenen Phänomene und Prozesse kritisch diskutiert und Möglichkeiten zur Änderung bestehender Verhältnisse erörtert.
- Gender als soziale Konstruktion und kultureller Wandel
- Die Rolle von Organisationen in der Konstruktion und Reproduktion von Gender
- Gender-Differenzen in der Arbeitswelt und deren Auswirkungen
- Die Bedeutung von Gleichberechtigung für die Gestaltung von Organisationen
- Kritik an bestehenden Herrschaftsverhältnissen und Möglichkeiten zur Veränderung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik von Gender, Sexualität und Organisationen ein und skizziert die Zielsetzung der Arbeit. Das erste Kapitel befasst sich mit dem Gender-Konzept und stellt es dem „Sex“-Konzept gegenüber. Es beleuchtet die Problematik einer eindeutigen Einordnung von Menschen in zwei sich ausschließende Geschlechtskategorien und diskutiert verschiedene theoretische Grundpositionen zur Erklärung von Gender- und Sexualitätsdifferenzen. Das zweite Kapitel untersucht die Beziehung zwischen Gender und Organisationen. Es thematisiert die Gender-Trennung der Arbeit, die kulturelle Dialektik zwischen Gender und Organisationen sowie soziale Verhaltensregeln in Bezug auf Gender und Organisationen. Die Reflexion im dritten Kapitel bietet Raum für kritische Diskussionen und Überlegungen zu Möglichkeiten der Veränderung bestehender Verhältnisse.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Gender, Sexualität, Organisationen, soziale Konstruktion, Kultur, Arbeitswelt, Gleichberechtigung, Machtverhältnisse, Herrschaftsstrukturen, Veränderungspotenziale, kritische Analyse.
- Arbeit zitieren
- Sascha Wingen (Autor:in), Ricarda Wildförster (Autor:in), 1998, Gender, Sexualität und Organisationen, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/3625