Gabriele Wohmann schreibt Momentaufnahmen. In ihrer Kurzgeschichte "Verjährt" aus dem Jahre 1965 modelliert sie den alltäglichen Moment als "Summe eines Lebens", sodass sie durchaus den Genreregeln der klassischen Kurzgeschichte folgt. Der erste Teil dieser wissenschaftlichen Arbeit widmet sich der Darstellung der Protagonisten, ihrer Schuldverstrickung und dem verzweifelten Versuch, sich durch die Tabuisierung der Vergangenheit, ein harmonisches Weiterleben zu sichern.
Folgt man der Ansicht Hans Wageners, so ist Wohmann keine politisch engagierte Autorin. Ihre Werke hätten "rein privaten Charakter, die großen historisch-politischen Ereignisse der letzten Jahrzehnte in Deutschland würden nicht berücksichtigt". Dass man dieser These nicht Folge leisten kann, soll im zweiten Teil dieser wissenschaftlichen Arbeit verdeutlicht werden. Der besagte Abschnitt soll auf die kollektive Haltung der Nachkriegsgesellschaft eingehen um zu verdeutlichen, inwiefern die Kurzgeschichte auf realhistorische Ereignisse und Bewusstseinszustände verweist.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Die private Welt der Figuren in Wohmanns Kurzgeschichte Verjährt
- III. Realhistorische Bezüge und die Gesellschaft der Nachkriegszeit
- IV. Fazit
- V. Literaturhinweise
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die wissenschaftliche Arbeit untersucht Gabriele Wohmanns Kurzgeschichte „Verjährt“ aus dem Jahr 1965. Ziel ist es, die Darstellung der privaten Beziehung zwischen den Protagonisten im Kontext der Nachkriegszeit zu analysieren. Dabei werden die Schuldverstrickung der Figuren, die Verdrängung der Vergangenheit und der Einfluss der realhistorischen Ereignisse auf die Gesellschaft beleuchtet.
- Die Pathologie von Paarbeziehungen in der Nachkriegszeit
- Die Rolle von Schuld und Verdrängung in der Gestaltung von Beziehungen
- Die Auswirkungen der Vergangenheit auf die Gegenwart
- Die Suche nach Harmonie und Stabilität in einer traumatisierten Gesellschaft
- Die Darstellung von Alltagsleben und innerer Zerrissenheit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Autorin Gabriele Wohmann und ihre Themenschwerpunkte vor. Sie führt in die Kurzgeschichte „Verjährt“ ein und skizziert die zentralen Aspekte, die in der Arbeit behandelt werden.
Kapitel II analysiert die private Welt der Figuren in der Kurzgeschichte. Es werden die Beziehungsgestaltung, die Schuldverstrickung und die Mechanismen der Verdrängung untersucht.
Kapitel III befasst sich mit den realhistorischen Bezügen und der Gesellschaft der Nachkriegszeit. Es wird gezeigt, wie die Kurzgeschichte auf die kollektive Haltung der Nachkriegsgesellschaft verweist und die Auswirkungen der Vergangenheit auf das individuelle Leben widerspiegelt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen der Schuldverstrickung, Verdrängung, Nachkriegszeit, Paarbeziehungen, Alltagsleben, Harmonie, Traumatisierung, gesellschaftliche Normen, individuelle Erfahrungen, und die Darstellung von innerer Zerrissenheit.
- Quote paper
- Nathalie Wagner (Author), 2015, Gabriele Wohmanns Kurzgeschichte "Verjährt". Darstellung einer privaten Beziehung oder Melancholie der Nachkriegszeit?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/350588