In der Soziologie gibt es diverse Untersuchungen über den Sinn der Strafe, die auf einen Normbruch folgt. Oftmals wird bei Argumentationen die schützende, erhaltende und bindende Kraft der Strafe hervorgehoben, ohne die eine Gesellschaft wohl nicht bestehen könnte.
Viele Soziologen -unter anderem Emile Durkheim- sind davon überzeugt, dass die Sanktion eines Normbruchs immer zu einer Stärkung der Kollektivgef ühle führt. Heinrich Popitz bringt diese vorherrschende Einstellung in der Soziologie auf einen Punkt: “Der Vollzug der Strafe gegen den Normbrecher, die abweichende, feindliche Haltung gegen einen Einzelnen. Stärkt den Zusammenhalt, die Solidarität der Gruppe als Ganzes.“
In seinem Werk „Über die Präventivwirkung des Nichtwissens“ untersucht Heinrich Popitz nun d ie Grenzen der Leistungsfähigkeit negativer Sanktionen, also inwieweit der soziale Zusammenhalt durch Strafe gesichert werden kann.
Bevor in dieser Arbeit die von Popitz gesetzten Grenzen aufgezeichnet werden , werden zunächst einige der Überlegungen dargestellt, die Popitz in seinem Buch „Die normative Konstruktion von Gesellschaft“ anstellt. Hier gehe ich in erster Linie auf die Entstehung von Normen und Gesellschaften ein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Entstehung von Gesellschaften
- Die Leistungsfähigkeit negativer Sanktionen
- 1. Unterstellung
- 2. Unterstellung
- 3. Unterstellung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Leistungsfähigkeit negativer Sanktionen im Hinblick auf den sozialen Zusammenhalt. Sie basiert auf den Werken Heinrich Popitz' "Über die Präventivwirkung des Nichtwissens" und "Die normative Konstruktion von Gesellschaft" und analysiert, inwieweit die von Popitz dargestellten Grenzen der Sanktionierung die Stabilität von Gesellschaften beeinflussen.
- Die Entstehung von Gesellschaften und Normen
- Die Rolle von Verhaltensorientierung und Erwartungen
- Die Funktion und Grenzen negativer Sanktionen
- Der Einfluss von Normen auf den sozialen Zusammenhalt
- Die Relevanz von Vergesellschaftung und Normierung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Forschungsgegenstand und die relevanten Werke von Heinrich Popitz vor. Im Anschluss wird die Entstehung von Gesellschaften nach Popitz' Modell erläutert. Hierbei werden die zentralen Elemente von Vergesellschaftung, wie Verhaltensorientierung und Sanktionen, sowie die Rolle von Normen im Kontext des sozialen Zusammenhalts beleuchtet. Die Arbeit konzentriert sich dann auf die Leistungsfähigkeit negativer Sanktionen, wobei die von Popitz identifizierten Grenzen und Einschränkungen diskutiert werden. Es werden die Auswirkungen der Sanktionierung auf den sozialen Zusammenhalt und die Stabilität von Gesellschaften untersucht.
Schlüsselwörter
Soziale Normen, Sanktionen, Verhaltensorientierung, Gesellschaft, Vergesellschaftung, Normierung, Präventivwirkung, Nichtwissen, soziale Kontrolle, Heinrich Popitz, Emile Durkheim.
- Arbeit zitieren
- Leah Schott (Autor:in), 2004, Über die Leistungsfähigkeit negativer Sanktionen, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/34887