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Einsendeaufgabe, 2015
23 Seiten, Note: 1,4
1 SELBSTWIRKSAMKEITSERWARTUNG
1.1 Definition Selbstwirksamkeitserwartung
1.2 Fragebogen zur Selbstwirksamkeitserwartung
1.3 Auswertung der Selbstwirksamkeitserwartung
1.4 Studien im Zusammenhang mit der Selbstwirksamkeitserwartung
2 ERNÄHRUNGSVERHALTEN
3 BERATUNGSGESPRÄCH
3.1 Beschreibung der Kundin
3.2 Wesentliche Aspekte in einem Beratungsgespräch
3.3 Einordnung des Kunden in den Prozess der Verhaltensänderung
3.4 Darstellung des Gesprächsverlaufs
3.5 Reflektion
4 LITERATURVERZEICHNIS
5 ABBILDUNGS- UND TABELLENVERZEICHNIS
5.1 Abbildungsverzeichnis
5.2 Tabellenverzeichnis
Die Selbstwirksamkeitserwartung bzw. Kompetenzerwartung (self-efficacy), ist ein von Albert Bandura entwickeltes Konzept aus der Lernpsychologie, dessen zentrale Aussage die persönliche Einschätzung der eigenen Kompetenzen im Umgang mit schwierigen Situationen und Aufgaben im täglichen Leben darstellt. Man ist davon überzeugt, eine bestimmte Situation meistern zu können oder fähig zu sein Neues zu erlernen. Diese subjektive Überzeugung und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten beeinflusst unse- re Motivation, Wahrnehmung, und Leistung und stellt somit eine wichtige personale Ressource in der Auseinandersetzung mit alltäglichen Umweltanforderungen dar. Man spricht auch von einer positiven Einstellung zu der eigenen Persönlichkeit und zur Handlungskompetenz, die durch direkte Erfahrungen, indirekte Erfahrungen, symboli- sche Erfahrungen und Gefühlsregungen erworben werden kann. Menschen mit einer hohen Selbstwirksamkeitserwartung sind erfolgsorientierte Menschen, die ihren Erfolg damit begründen, dass sie dazu in der Lage sind und es auch in Zukunft sein werden. Sie sind eher dazu fähig, ihr Verhalten zu ändern. Menschen mit einer niedrigen Selbstwirksamkeitserwartung hingegen, schreiben ihren Misserfolg den äußeren Um- ständen und fehlender Begabung zu.
Zur Überprüfung der Selbstwirksamkeitserwartung wird ein Fragebogen herangezogen (Pieter, 2014, S. 135 - S. 142).
Tab. 1: Fragebogen zur Diagnose der Selbstwirksamkeit am Beispiel Ernährung (modifiziert nach Pieter, 2014, S.143, zitiert nach Jerusalem & Schwarzer, in Schwarzer, 1996, S. 36)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Auswertung bezieht sich auf die von Jerusalem und Schwarzer (1999) veröffentlichen Normwerten:
Tab. 2: Einschätzungsergebnisse (Jerusalem und Schwarzer, 1999).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Ergebnistabelle zum Thema Ernährungsverhalten
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Personen 1, 3 und 4 eine normale bzw. gut ausgeprägte Selbstwirksamkeitserwartung haben was ihr Ernährungsverhalten betrifft. Person 5 (35 Punkte), weist eine sehr gute Ausprägung der Selbstwirksamkeitserwar- tung auf. Das bedeutet konkret, dass sie bei einer Ernährungsumstellung mit hoher Wahrscheinlichkeit erfolgreich darin sein werden, ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen und bis zum gewünschten Ziel durchzuhalten. Diese Personen machen außerdem regel- mäßig Sport und alle drei haben schon einmal erfolgreich abgenommen. Person 2 dage- gen, liegt mit 23 Punkten unter dem Durchschnitt. Person 2 hat zwar bereits erfolgreich abgenommen, allerdings hat er Probleme in stressigen Situationen sich an den Ernäh- rungsplan zu halten. Der Trainer weiß somit, dass er Person 2 und mehr unterstützen und betreuen muss, als Person 1,2, 3 und 5.
Tab. 3: Studien im Zusammenhang mit Selbstwirksamkeitserwartung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
„Ernährungsverhalten ist die Gesamtheit geplanter, spontaner oder gewohnheitsmäßiger Handlungsvollzüge von Individuen oder sozialen Gruppen, mit denen Nahrung beschafft, zubereitet, verzehrt und nachbereitet wird. Dabei umfasst das Ernährungsverhalten sowohl Einflussfaktoren als auch Auswirkungen aus den Dimensionen Gesundheit, Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft entlang der gesamten Produktkette von Lebensmitteln“ (Institut für Ernährungsverhalten, 2010 in Anlehnung an Oltersdorf, 1984, S. 189 & Leonhäuser et. al. 2009, S. 20).
Unser Ernährungsverhalten wird von psychologischen, sozialen und biologischen Einflussfaktoren bestimmt. Die sozialen Einflussfaktoren orientieren sich hauptsächlich daran, inwieweit soziale Unterstützung innerhalb des Freundes- und Familienkreises vorhanden ist. Zusätzlich orientiert es sich an sozialen Normen und Wertvorstellungen. Personen der unteren sozialen Schichten, legen meist weniger Wert auf gesunde, ausgewogene Ernährung und greifen häufiger zu Fast Food und fettreichen Lebensmitteln. Im Gegensatz dazu achten Personen aus der höheren sozialen Schicht eher auf gesundes Ernährungsverhalten und bevorzugen qualitativ hochwertigere Lebensmittel. Bereits im Kindesalter ist das Ernährungsverhalten der Familie oder des sozialen Umfeldes ausschlaggebend für die zukünftigen Essgewohnheiten.
Zu den biologischen Einflussfaktoren gehören zum einen die Hunger- und Sättigungsregulation, die hormonelle Steuerung des Körpergewichts und der Nahrungsmengen, sowie die individuelle Aufnahmefähigkeit des Magens.
Wesentliche psychologische Einflussfaktoren sind emotionalen und kognitiven Ursprungs. Emotionen können positive und negative Auswirkung auf das Essverhalten haben. So führt z. B. Stress, Ärger oder Angst zu vermehrter Nahrungsaufnahme. Die vermehrte Nahrungszufuhr soll Spannungen reduzieren und stimmungsaufhellend wirken. Auf der anderen Seite werden soziale Kontakte durch z. B. gemeinsames Essen, bei dem bewusst mehr Nahrung aufgenommen wird, gestärkt.
Die kognitiven Faktoren beziehen sich zum einen auf die Risikoeinschätzung von gesunder und ungesunder Ernährung und im Allgemeinen auf das eigene Wahrnehmen, Denken und der Vorstellung von Ernährung (Leitzmann, Müller, Michel, Brehme, Triebel, Hahn & Laube, 2009, S. 549-553).
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