In dieser Hausarbeit soll die amerikanische Reeducation-Politik in der Bundesrepublik Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg betrachtet werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei auf den Maßnahmen liegen, die von den USA in Bezug auf das Pressewesen unternommen wurden.
Der grundsätzliche Betrachtungszeitraum soll im Sinne des Seminars, in dessen Rahmen diese Arbeit entstanden ist, bewusst auf die ersten Nachkriegsjahre von 1945 bis 1949 gelegt werden. Der geographische Betrachtungsrahmen umfasst die Gebiete, die zur amerikanischen Besatzungszone zählten und der Übersichtlichkeit halber durch ABZ abgekürzt werden.
Zu Beginn wird eine Auseinandersetzung mit dem Begriff der Reeducation-Politik der USA stattfinden. Dies sorgt dafür, dass eine umfangreiche Klärung dieses Terminus stattfindet, damit eine in Kapitel 4 stattfindende Problematisierung in Bezug auf das Pressewesen in der amerikanischen Besatzungszone von 1945-1949 vorgenommen werden kann. Die Zielsetzung besteht hierbei, die zentralen Aspekte der Reeducation-Politik herauszustellen, die wesentlich für das Verständnis des Folgenden sind.
Daraufhin wird der Blick auf die grundsätzlichen politischen Maßnahmen gerichtet, die die amerikanischen Besatzer zur Umsetzung ihrer Reeducation-Politik eingesetzt haben. Hier sollen genau die Entscheidungen in den Blick genommen werden, bei denen erkennbar ist, dass sie von der Idee der Reeducation beeinflusst waren. Im Anschluss daran soll das im vorangegangen Kapitel skizzierte Vorgehen der Amerikaner mit der theoretischen Konzeption der Reeducation verglichen und kritisch untersucht werden.
Die bereits im Untertitel dieser Arbeit dargestellte Leitfrage soll also klären, ob und inwieweit das politische Vorgehen der Amerikaner im Kontext der Pressepolitik im Sinne der von ihnen postulierten Umerziehung zur Demokratie war. Anders formuliert kann gefragt werden, ob die Amerikaner beim Umsetzen ihrer Pressepolitik in Deutschland im Sinne der Reeducation prinzipientreu geblieben sind.
Der Fokus soll hier nicht auf die konkreten, durch die Presse publizierten Inhalte gelegt werden, sondern auf die essenziellen Weichenstellungen und Maßnahmen durch die amerikanische Besatzungsmacht. Die Reeducation als ideologisches Konzept soll im Kontext dieser Arbeit also gewissermaßen stellvertretend für die Denkweise stehen, nach der man die Deutschen umerziehen wollte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Idee der Reeducation-Politik
- Klärung des Begriffs
- Inhalte des Konzepts Reeducation
- Positionen verschiedener Instanzen bezüglich der Reeducation
- Politische Maßnahmen der USA in Bezug auf die deutsche Pressepolitik
- Planungen vor dem Ende des Kriegs
- Maßnahmen nach Ende des Kriegs
- Waren die pressepolitischen Maßnahmen in der ABZ im Sinne der Demokratie?
- Fazit und Rückbezug zur Leitfrage
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die amerikanische Reeducation-Politik in der Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Im Zentrum stehen die Maßnahmen, die von den USA im Bereich des Pressewesens in den ersten Nachkriegsjahren (1945-1949) ergriffen wurden. Die Arbeit befasst sich mit der Klärung des Begriffs "Reeducation", untersucht die politischen Maßnahmen der amerikanischen Besatzer und analysiert die Umsetzung der Reeducation im Kontext der Pressepolitik. Ziel ist es, die zentralen Aspekte der Reeducation herauszustellen und zu beurteilen, ob die amerikanische Pressepolitik in der amerikanischen Besatzungszone (ABZ) tatsächlich im Sinne der von ihnen postulierten Umerziehung zur Demokratie erfolgte.
- Die Bedeutung und die vielschichtigen Interpretationen des Begriffs "Reeducation"
- Die politische Agenda der USA im Bereich des deutschen Pressewesens
- Der Vergleich des amerikanischen Vorgehens mit der theoretischen Konzeption der Reeducation
- Die Rolle der amerikanischen Besatzungsmacht als autoritäre und pädagogisch wirkende Instanz
- Die Relevanz und die zeitgenössischen Implikationen der Reeducation-Politik für die deutsche Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Reeducation-Politik der USA in der Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg vor und fokussiert sich auf die Maßnahmen im Bereich des Pressewesens von 1945 bis 1949. Sie erläutert die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit.
- Die Idee der Reeducation-Politik: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Definition und den Inhalten des Begriffs "Reeducation". Es werden unterschiedliche Interpretationen des Begriffs sowie die zentralen Aspekte des Konzepts diskutiert, die für das Verständnis der Arbeit essenziell sind.
- Politische Maßnahmen der USA in Bezug auf die deutsche Pressepolitik: Dieses Kapitel analysiert die konkreten Maßnahmen, die die amerikanischen Besatzer in der ABZ im Bereich des Pressewesens ergriffen haben. Es beleuchtet die Planungen vor dem Ende des Krieges sowie die Umsetzung der Reeducation-Politik nach Kriegsende.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die amerikanische Reeducation-Politik in der Bundesrepublik Deutschland nach 1945, insbesondere im Bereich des Pressewesens. Die Schlüsselbegriffe sind Reeducation, Umerziehung, Pressepolitik, Demokratisierung, amerikanische Besatzungszone, Entnazifizierung, Entmilitarisierung, Dekartellisierung, Massenmedien, Indoktrinierung, Manipulation und Zensur. Die Arbeit befasst sich mit den unterschiedlichen Interpretationen des Begriffs "Reeducation" und analysiert die Umsetzung der Reeducation-Politik im Kontext der amerikanischen Pressepolitik in der ABZ.
- Arbeit zitieren
- Gerrit Hahn (Autor:in), 2015, Umerziehung zur Demokratie oder aufgezwungene Maßnahme? Die Reeducation-Politik im Pressewesen der amerikanischen Besatzungszone nach 1945, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/342019