Diese Arbeit beleucht die Figur des König Marke in Eilharts von Oberge 'Tristrant und Isalde'. Die Forschung stellt ihn oft als blasse Figur dar, besonders im Vergleich mit dem Marke aus Gottfrieds von Straßbourg 'Tristan'. Diese genauere Analyse wirft ein neues Licht auf die Figur.
Dabei werden Details miteinbezogen, die die Forschung bei vorherige Vergleichen mit Gottfrieds Fassung ignoriert hat, wodurch Eilharts Figurenkonzeption lückenhaft erscheinen muss. In diesem Versuch, ein verständlicheres Bild von Marke zu fassen, werden die Rollen, die Marke zu spielen hat, analysiert und die eigentlich vorhandene, wenn auch oft abgestrittene, Kohärenz der Figur aufgezeigt.
Betrachtet wird hier Markes Rollenspektrum vom Herrscher und Beschützer seines Königreiches, über den Heiratsunwilligen mit ungemäßer Beziehung zu seinem Neffen, bis hin zum betrogenen Ehemann, der versucht seine Ehre zurückzugewinnen. Die These hierbei ist, dass Markes Problem – die Unfähigkeit listen zu durchschauen, oder selbst durchzuführen – zu einer Destruktion des Herrschers führt. Marke ist dabei schwer naiv und schädlich gutgläubig. Das macht es zugegebenermaßen nicht einfach seine Handlungen nachzuvollziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Marke als Herrscher und Beschützer seines Königreichs
- Der Königshof Markes
- Der Moroltkampf
- Heiratsunwilligkeit
- Schwalbenhaarepisode
- Die Braut
- Der betrogener Ehemann
- Der Versuch seine Ehre wiederherzustellen
- Todesurteile
- Waldleben
- Verbannung Tristrants
- Tristrants Rückkehrabenteuer
- Artusepisode
- Narrenszene
- Markes Wiederherstellung als Herrscher
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die Figur des Königs Marke in Eilharts 'Tristrant und Isalde' und beleuchtet seine Rolle als Herrscher, Beschützer, Heiratswilliger und betrogenen Ehemann. Ziel ist es, ein differenzierteres Bild von Marke zu zeichnen und seine Handlungsmotivationen im Spannungsverhältnis von Minne und êre zu untersuchen.
- Markes Herrscherbild und seine Beziehungen zum Hofstaat
- Der Konflikt zwischen Markes persönlicher Zuneigung zu Tristrant und seiner königlichen Ehre
- Markes Unfähigkeit, Listen zu durchschauen und seine Rolle als naiv-gutgläubiger Herrscher
- Die Folgen von Markes Entscheidungen für sein Königreich und seine Beziehungen zu anderen Figuren
- Das Spannungsverhältnis zwischen höfischer Ordnung und epischem Helden
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Figur des Königs Marke ein und stellt ihn im Kontext der mittelalterlichen Dichtung dar. In Kapitel zwei wird Markes Rolle als Herrscher und Beschützer seines Königreichs beleuchtet, wobei sein Verhältnis zu Tristrant und die Ereignisse des Môroltkampfes im Vordergrund stehen. Kapitel drei behandelt Markes Heiratsunwilligkeit und seine ambivalente Beziehung zu seinem Neffen. Die Kapitel vier und fünf befassen sich mit Markes Reaktion auf den Verrat von Tristrant und Isalde und seinen Versuchen, seine Ehre wiederherzustellen. Die Kapitel sechs und sieben schildern Tristrants Abenteuer und Markes Wiederherstellung als Herrscher.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Spannungsfeld zwischen Minne und êre im Kontext des Tristan-Stoffes, mit der Figur des Königs Marke als Herrscher und Beschützer seines Königreichs, mit den Themen naiv-gutgläubige Herrschaft, List und Verrat, sowie dem Konflikt zwischen höfischer Ordnung und epischem Helden.
- Arbeit zitieren
- Anna Schenck (Autor:in), 2014, Der listenlose König Marke in Eilharts 'Tristrant und Isalde', München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/340923