Die Nutzungszahlen des Internets steigen anhaltend an; Chats und Diskussionsforen aber auch E-Commerce und Informationsangebote erfreuen sich steigender Beliebtheit. Viele Studien sind daher zu den sozialen Möglichkeiten des Netzes entstanden: Bietet das Internet überhaupt eine Plattform, um enge Kontakte zu knüpfen? Traditionelle Gemeinschaftsbegriffe scheinen sich zu wandeln, neue Kontaktmöglichkeiten breiten sich durch Computervermittelte Kommunikation (CvK) aus. Gleichzeitig zu der rasch ansteigenden Nutzung des Internets, verlieren die großen Kirchen, gerade in Deutschland, zunehmend ihre Mitglieder. Besteht eine Möglichkeit darin, das Medium Internet mit all seinen Möglichkeiten für Gläubige als Plattform zu etablieren?
Die vorliegende Arbeit widmet sich daher einem noch eher unerforschten Bereich innerhalb der Onlineforschung: Religion im Internet. Am Beispiel einer christlichen, überkonfessionellen Community soll untersucht werden, welche Kommunikationskanäle sich eignen, um soziale Kontakte und Freundschaften auszubilden. Zusätzlich soll die Alterstruktur der Nutzer ermittelt und in Bezug zu der Nutzung und dem Integrationsgrad der Online Gemeinschaft gebracht werden. Die zentrale These lautet, dass eine christliche Community als Ersatz für eine schwach ausgeprägte, lokale, christliche Gemeinschaft dient. Dies ist insbesondere im Hinblick auf jüngere Christen interessant, die sich oft von den Angeboten in ihrem Umfeld nicht angesprochen fühlen. Dabei versteht sich die vorliegende Studie als exemplarisch und kann aufgrund des sehr komplexen Themenfeldes und dem geringen Umfang nicht als repräsentativ gelten. Nach der Klärung der Begriffe und einer kurzen historischen Einordnung des Community-Begriffes und dem Erläutern der Formen von Computervermittelter Kommunikation in Kapitel zwei dieser Arbeit, folgt im dritten Kapitel die Vorstellung der untersuchten Community JESUS.DE. Kapitel vier legt anschließend die Untersuchungsmethoden und die Herangehensweise der Studie dar, deren Ergebnisse im darauf folgendem Kapitel betrachtet werden und in Bezug auf die aufgeworfene Fragestellung erläutert werden. Die Arbeit schließt mit einer Gesamtbetrachtung der gewonnen Ergebnisse ab und geht auf die aufgestellten Thesen mit einem Fazit ein.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Begriffsklärung
- Soziale Strukturen im Internet
- Kommunikationskanäle im Internet
- Die Community JESUS.DE
- Willkommen bei JESUS.DE
- Foren
- Der Chat
- Gebetsgemeinschaft
- HelpTe@m
- Methoden zur Untersuchung der Community
- Ergebnisse der Studie
- Im Internet ist man Jung: Alterszusammensetzung von JESUS.DE
- Christen unter sich?!
- Identifikation mit der Community
- Nutzungshäufigkeit der Community-Elemente
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die soziale Struktur einer christlichen Online-Community, im Speziellen JESUS.DE, und analysiert die Kommunikationskanäle, die zur Bildung von sozialen Kontakten und Freundschaften beitragen. Der Fokus liegt auf der Altersstruktur der Nutzer und deren Nutzung sowie Integrationsgrad innerhalb der Online-Gemeinschaft. Die zentrale These besagt, dass eine christliche Community als Ersatz für eine schwach ausgeprägte, lokale, christliche Gemeinschaft dient, insbesondere für jüngere Christen, die sich von lokalen Angeboten oft nicht angesprochen fühlen.
- Soziale Strukturen in Online-Gemeinschaften
- Kommunikationskanäle in christlichen Online-Communities
- Altersstruktur und Nutzung von Online-Communities
- Integrationsgrad in Online-Gemeinschaften
- Die Rolle von Online-Communities für junge Christen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel liefert eine Einführung in die Thematik und stellt die Relevanz der Untersuchung von Religion im Internet dar. Kapitel zwei befasst sich mit der Klärung des Begriffs „Gemeinschaft“ im Kontext des Internets und beleuchtet die historischen Wurzeln des Gemeinschaftsbegriffes in der Soziologie. Außerdem werden verschiedene Ansätze zur Klassifizierung sozialer Beziehungen und die Entwicklung von Primär- und Sekundärbeziehungen sowie die „Weak Ties Theorie“ erläutert.
Das dritte Kapitel stellt die untersuchte Community JESUS.DE vor und beschreibt die verschiedenen Kommunikationskanäle wie Foren, Chat, Gebetsgemeinschaft und das HelpTe@m. Kapitel vier erläutert die Methodik der Untersuchung und die Herangehensweise der Studie. Die Ergebnisse werden im fünften Kapitel präsentiert und in Bezug zur Forschungsfrage analysiert. Das sechste Kapitel fasst die wichtigsten Ergebnisse zusammen und zieht ein Fazit.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Onlinekommunikation, christliche Community, soziale Strukturen im Internet, Kommunikationskanäle, Altersstruktur, Integrationsgrad, virtuelle Gemeinschaft, Religion im Internet, JESUS.DE.
- Quote paper
- Martin Eckhardt (Author), 2004, Onlinekommunikation - eine empirische Analyse einer christlichen online-community, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/33575