In der Bundesrepublik Deutschland haben Schätzungen zufolge mehr als drei Viertel aller registrierten Gesellschaften die Rechtsform der Personengesellschaft gewählt. Nach wie vor gilt sie im Vergleich zur Kapitalgesellschaft als flexibler, zeichnet sie sich doch durch vielfältige zivilrechtliche Ausprägungen und dispositive Gestaltungsmöglichkeiten aus.
Gleichwohl ist festzuhalten, dass der Typus Personengesellschaft für Zwecke der Besteuerung wohl die kompliziertere Rechtsform darstellt. Dies gilt umso mehr, wenn es sich um eine vermögensverwaltende Personengesellschaft (vvPG) handelt. Es verwundert also nicht, dass der BFH immer wieder zu den Einkünften aus Vermögensverwaltung Stellung nehmen musste, so auch kürzlich in den Urteilen vom 21.01.2014 und 08.04.2014. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich ebenfalls mit der vvPG.
Der Schwerpunkt der Abhandlung liegt auf der laufenden Ertragsbesteuerung. Ziel ist es Unterschiede und Besonderheiten in Abgrenzung zur gewerblichen Personengesellschaft herauszuarbeiten. Aperiodische Besteuerungssachverhalte stehen nicht im Mittelpunkt, werden aber mitunter berührt. Die Besteuerung im internationalen Kontext, der Sonderfall der Betriebsaufspaltung, sowie weitere eigene Anwendungsgebiete bleiben außer Betracht. Dieser Zielsetzung entsprechend vermittelt der erste Teil der Arbeit (Kapitel 2) die notwendigen Grundlagen und Besonderheiten im Standardfall einer vvPG. Sodann wird im zweiten Teil (Kapitel 3) auf die Zebragesellschaft als Spezialfall der vvPG eingegangen. Dabei werden insbesondere auch zwei Entscheidungen des Bundes-finanzhofs behandelt, die in den vergangenen Jahren eine breite Kontroverse in der Literatur und Rechtsprechung hervorgerufen haben: Erstens Veräußerungen von Wirtschaftsgütern eines gewerblich beteiligten Gesellschafters an die vvPG und zweitens die erweiterte Grundstückskürzung des Gewerbeertrags nach § 9 Nr. 1 S. 2 GewStG.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Ertragssteuerliche Behandlung der vermögensverwaltenden Personengesellschaft
- 2.1 Grundlegende Kennzeichnung der vermögensverwaltenden Tätigkeit
- 2.2 Bestimmung der Einkünfte und des Betriebsvermögens
- 2.3 Leistungen zwischen Gesellschaft und Gesellschafter
- 2.4 Die sinngemäße Anwendung des § 15a EStG bei Verlusten
- 3. Die „Zebragesellschaft“ als Spezialfall der vermögensverwaltenden Personengesellschaft
- 3.1 Kennzeichnung des Begriffs Zebragesellschaft
- 3.2 Anwendung der Zinsschranke bei der Zebragesellschaft
- 3.3 Übertragungen aus dem Betriebsvermögen an die Zebragesellschaft
- 3.4 Erweiterte Grundstückskürzung des Gewerbeertrags
- 4. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die ertragssteuerliche Behandlung von vermögensverwaltenden Personengesellschaften, insbesondere im Hinblick auf die Besonderheiten der sogenannten „Zebragesellschaft“. Die Arbeit analysiert die relevanten gesetzlichen Bestimmungen und deren Anwendung in der Praxis.
- Ertragssteuerliche Behandlung vermögensverwaltender Personengesellschaften
- Bestimmung der Einkünfte und des Betriebsvermögens
- Leistungen zwischen Gesellschaft und Gesellschaftern
- Anwendung des § 15a EStG bei Verlusten
- Der Spezialfall der „Zebragesellschaft“
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der vermögensverwaltenden Personengesellschaften im Ertragsteuerrecht ein und skizziert den Aufbau und die Zielsetzung der Arbeit. Sie benennt die zentrale Fragestellung und erläutert die Relevanz des Themas im Kontext der Unternehmensbesteuerung.
2. Ertragssteuerliche Behandlung der vermögensverwaltenden Personengesellschaft: Dieses Kapitel beleuchtet die grundlegende ertragssteuerliche Behandlung von vermögensverwaltenden Personengesellschaften. Es definiert die vermögensverwaltende Tätigkeit, klärt die Bestimmung der Einkünfte und des Betriebsvermögens und analysiert die steuerlichen Auswirkungen von Leistungen zwischen der Gesellschaft und ihren Gesellschaftern. Ein besonderer Fokus liegt auf der sinngemäßen Anwendung des § 15a EStG im Falle von Verlusten, wobei die Interpretation und Anwendung dieser Regelung im Kontext von vermögensverwaltenden Personengesellschaften detailliert untersucht wird. Die verschiedenen Auslegungsmöglichkeiten und ihre Konsequenzen werden sorgfältig abgewogen und mit relevanten Beispielen illustriert.
3. Die „Zebragesellschaft“ als Spezialfall der vermögensverwaltenden Personengesellschaft: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die „Zebragesellschaft“ als einen besonderen Fall vermögensverwaltender Personengesellschaften. Es erklärt den Begriff und analysiert die Anwendung der Zinsschranke in diesem Kontext. Die steuerlichen Implikationen von Vermögensübertragungen aus dem Betriebsvermögen an die Zebragesellschaft werden detailliert untersucht, inklusive der möglichen Auswirkungen auf die Gewerbesteuer. Die erweiterte Grundstückskürzung des Gewerbeertrags wird im Detail betrachtet, einschließlich der Voraussetzungen für deren Anwendung und der Berechnung der Steuerersparnis. Der Fokus liegt auf den Besonderheiten, die sich aus der Kombination von gewerblicher und nichtgewerblicher Tätigkeit ergeben und wie diese die Steuerpflicht beeinflussen.
Schlüsselwörter
Vermögensverwaltende Personengesellschaft, Ertragsteuerrecht, Zebragesellschaft, § 15a EStG, Zinsschranke, Betriebsvermögen, Einkünfte, Leistungen zwischen Gesellschaft und Gesellschaftern, Gewerbesteuer, Grundstückskürzung.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: Ertragssteuerliche Behandlung vermögensverwaltender Personengesellschaften, insbesondere der „Zebragesellschaft“
Was ist der Gegenstand der Seminararbeit?
Die Seminararbeit befasst sich mit der ertragssteuerlichen Behandlung von vermögensverwaltenden Personengesellschaften, insbesondere im Hinblick auf die Besonderheiten der sogenannten „Zebragesellschaft“. Sie analysiert die relevanten gesetzlichen Bestimmungen und deren praktische Anwendung.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die ertragssteuerliche Behandlung vermögensverwaltender Personengesellschaften, die Bestimmung der Einkünfte und des Betriebsvermögens, Leistungen zwischen Gesellschaft und Gesellschaftern, die Anwendung des § 15a EStG bei Verlusten, sowie den Spezialfall der „Zebragesellschaft“, einschließlich der Anwendung der Zinsschranke, Vermögensübertragungen und der erweiterten Grundstückskürzung des Gewerbeertrags.
Was ist eine „Zebragesellschaft“?
Die Seminararbeit definiert den Begriff „Zebragesellschaft“ und analysiert diese als einen Spezialfall vermögensverwaltender Personengesellschaften. Es wird untersucht, wie sich die Kombination aus gewerblicher und nichtgewerblicher Tätigkeit auf die Steuerpflicht auswirkt.
Wie wird der § 15a EStG in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit untersucht die sinngemäße Anwendung des § 15a EStG bei Verlusten im Kontext von vermögensverwaltenden Personengesellschaften. Dabei werden verschiedene Auslegungsmöglichkeiten und deren Konsequenzen detailliert betrachtet und mit Beispielen illustriert.
Welche Rolle spielt die Zinsschranke bei der Zebragesellschaft?
Die Seminararbeit analysiert die Anwendung der Zinsschranke im Kontext der Zebragesellschaft und deren steuerliche Implikationen.
Wie werden Vermögensübertragungen aus dem Betriebsvermögen an die Zebragesellschaft behandelt?
Die steuerlichen Auswirkungen von Vermögensübertragungen aus dem Betriebsvermögen an die Zebragesellschaft werden detailliert untersucht, inklusive der möglichen Auswirkungen auf die Gewerbesteuer.
Welche Bedeutung hat die erweiterte Grundstückskürzung des Gewerbeertrags?
Die Seminararbeit betrachtet die erweiterte Grundstückskürzung des Gewerbeertrags im Detail, einschließlich der Voraussetzungen für deren Anwendung und der Berechnung der Steuerersparnis.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Seminararbeit?
Schlüsselwörter sind: Vermögensverwaltende Personengesellschaft, Ertragsteuerrecht, Zebragesellschaft, § 15a EStG, Zinsschranke, Betriebsvermögen, Einkünfte, Leistungen zwischen Gesellschaft und Gesellschaftern, Gewerbesteuer, Grundstückskürzung.
Welche Kapitel enthält die Seminararbeit?
Die Seminararbeit umfasst eine Einleitung, ein Kapitel zur ertragssteuerlichen Behandlung vermögensverwaltender Personengesellschaften, ein Kapitel zur Zebragesellschaft als Spezialfall und eine Zusammenfassung.
Wo finde ich den vollständigen Inhalt der Seminararbeit?
Der vollständige Inhalt der Seminararbeit ist in dem der FAQ zugrundeliegenden Dokument verfügbar. Dieser enthält ein detailliertes Inhaltsverzeichnis und Kapitelzusammenfassungen.
- Arbeit zitieren
- Joachim Krautter (Autor:in), 2014, Die Vermögensverwaltende Personengesellschaft im Ertragsteuerrecht, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/335154