In der vorliegenden Arbeit werden die wichtigsten Inhalte der Ehegesetze des Augustus erörtert. Zudem wird Ovid´s Werk Ars Amatoria analysiert und in Kontext zum Lex Iulia de martiandis ordinibus und Lex Iulia de adulteriis, als auch zum Sittenskandal der Iulia gestellt.
Ziel ist es, einzuordnen zu können, inwiefern das literarische Werk Ovids, die Gesetzgebung Augustus´ als auch der Sittenskandal miteinander verwoben sind.
Nachdem der Autor Publius Ovidius Naso, genannt Ovid, im Jahr 8 n. Chr. vom damaligen Princeps Gaius Octavius, bekannt als Augustus, nach Tomi verbannt wird, nennt er in seiner Exildichtung Tristia II carmen et error, also das Lied und der Irrtum, als Grund für sein Exil. Mit Carmen könnte seine Ars Amatoria, die Kunst des Liebens, gemeint sein. Diese Dichtung ist damals ein sehr erfolgreiches Werk, das sich als „erotisches Lehrgedicht“ versteht. Allerdings scheint Ovid mit dem Inhalt dieses Gedichts auch die Ehegesetze des Augustus, genau genommen die Lex Iulia de adulteriis sowie die Lex Iulia de martiandis ordinibus, mal offensichtlich und mal mit Zweideutigkeit zu kritisieren.
Wie kritisch die damalige Situation für den Autor zu betrachten ist, hängt natürlich auch von der Sichtweise des amtierenden Princeps selbst ab. Wie verhielt sich also Augustus im Allgemeinen gegenüber den Menschen in seinem Umfeld, wenn es um seine Ehre sowie sein Verständnis von Moral ging? Wie provokant ist die Ars Amatoria tatsächlich aufzufassen und was hat es mit dem „Geheimnis des error“ auf sich? Was sich beim Sittenskandal wohl ereignet haben muss und ob eine mögliche Mitverwicklung Ovids wirklich als ausschlaggebend für die Verbannung angesehen werden kann, soll im Folgenden erörtert werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Ovid und seine Zeit
- 2.1. Biografie
- 2.2. Ovids historisches Umfeld
- 2.3. Die augusteischen Ehegesetze
- 2.3.1. Lex Iulia de martiandis ordinibus
- 2.3.2. Lex Iulia de adulteriis
- 3. Ars Amatoria
- 3.1. Die Ars Amatoria als typische Elegie?
- 3.2. Inhalt
- 3.3. Anspielungen auf die Ehepolitik des Augustus in der Ars Amatoria
- 3.3.1. Zu Lex Iulia de martiandis ordinibus
- 3.3.2. Zu Lex Iulia de adulteriis
- 4. Der Sittenskandal der Iulia
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Beziehung zwischen Augustus und Ovid, insbesondere im Kontext von Ovids Verbannung und dessen Werk „Ars Amatoria“. Die Arbeit analysiert, inwieweit Ovids Dichtung die augusteische Ehepolitik kritisiert und ob ein Zusammenhang zwischen Ovids Verbannung und dem Sittenskandal der Iulia besteht.
- Ovids Biografie und literarisches Schaffen
- Die augusteischen Ehegesetze und deren gesellschaftlicher Kontext
- Die „Ars Amatoria“ als kritisches Werk gegenüber der augusteischen Moral
- Der Sittenskandal der Iulia und dessen mögliche Verbindung zu Ovids Verbannung
- Die Interpretation von Ovids „carmen et error“ als Begründung für sein Exil
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach den Gründen für Ovids Verbannung durch Augustus in den Mittelpunkt. Sie führt die „Ars Amatoria“ und den Sittenskandal der Iulia als mögliche Ursachen an und kündigt die Erörterung dieser Aspekte in den folgenden Kapiteln an. Der Fokus liegt auf der Interpretation von Ovids Aussage „carmen et error“ und der Analyse des potenziellen Konflikts zwischen Ovids Werk und der augusteischen Politik.
2. Ovid und seine Zeit: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über Ovids Leben und Wirken im Kontext des augusteischen Zeitalters. Es beleuchtet seine Biografie, unter Berücksichtigung der Unsicherheiten aufgrund der teilweise fiktionalen Darstellung in Ovids eigenen Schriften. Das Kapitel analysiert Ovids soziale Stellung, seine Ausbildung und seine literarische Karriere. Es geht auch auf seine Beziehung zum mächtigen Messalla-Kreis und die Frage seiner politischen Zugehörigkeit ein, um das Verständnis seiner möglichen Motive und Handlungen zu erweitern.
3. Ars Amatoria: Dieses Kapitel analysiert Ovids „Ars Amatoria“, untersucht ihren Stil als Elegie und beleuchtet ihren Inhalt. Der Schwerpunkt liegt auf der Analyse der Anspielungen auf die augusteischen Ehegesetze (Lex Iulia de martiandis ordinibus und Lex Iulia de adulteriis) innerhalb des Werkes. Es wird untersucht, wie Ovid die Ehepolitik des Augustus – mal offen, mal verschleiert – kritisiert. Die Analyse umfasst sowohl die expliziten als auch impliziten Bezüge, um die subtilen Formen der Kritik zu beleuchten.
4. Der Sittenskandal der Iulia: Dieses Kapitel beschreibt den Sittenskandal, der Iulia, die Tochter des Augustus, betraf. Es wird der politische Kontext des Skandals erläutert und die Einbindung einflussreicher Senatoren untersucht. Das Kapitel untersucht auch die Möglichkeit einer Verbindung zwischen diesem Skandal und Ovids Verbannung, und analysiert, ob Ovid in den Skandal involviert war und wie bedeutend diese mögliche Beteiligung für seine Verbannung gewesen sein könnte.
Schlüsselwörter
Augustus, Ovid, Ars Amatoria, augusteische Ehegesetze (Lex Iulia de martiandis ordinibus, Lex Iulia de adulteriis), Sittenskandal der Iulia, carmen et error, Exil, römische Literatur, Moral, Politik, Princeps, Relegatio.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse der Beziehung zwischen Augustus und Ovid
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Diese Seminararbeit untersucht die komplexe Beziehung zwischen Kaiser Augustus und dem Dichter Ovid, insbesondere im Hinblick auf Ovids Verbannung und sein Werk „Ars Amatoria“. Im Zentrum steht die Frage, ob und inwieweit Ovids Dichtung die augusteische Ehepolitik kritisiert und ob ein Zusammenhang zwischen seiner Verbannung und dem Sittenskandal der Iulia besteht.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit umfasst folgende Themen: Ovids Biografie und literarisches Schaffen, die augusteischen Ehegesetze (Lex Iulia de martiandis ordinibus und Lex Iulia de adulteriis) und deren gesellschaftlicher Kontext, die „Ars Amatoria“ als mögliches kritisches Werk gegenüber der augusteischen Moral, der Sittenskandal der Iulia und seine mögliche Verbindung zu Ovids Verbannung, sowie die Interpretation von Ovids „carmen et error“ als Begründung für sein Exil.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Kapitel 1 (Einleitung) stellt die Forschungsfrage und die zentralen Aspekte dar. Kapitel 2 (Ovid und seine Zeit) gibt einen Überblick über Ovids Leben und den historischen Kontext. Kapitel 3 (Ars Amatoria) analysiert Ovids Werk und dessen mögliche Kritik an der augusteischen Ehepolitik. Kapitel 4 (Der Sittenskandal der Iulia) beleuchtet den Skandal und dessen mögliche Verbindung zu Ovids Verbannung. Kapitel 5 (Fazit) fasst die Ergebnisse zusammen.
Wie wird die „Ars Amatoria“ in der Arbeit behandelt?
Die „Ars Amatoria“ wird als zentrales Werk analysiert. Die Arbeit untersucht ihren Stil, ihren Inhalt und insbesondere die darin enthaltenen Anspielungen auf die augusteischen Ehegesetze. Es wird analysiert, wie Ovid die augusteische Ehepolitik, sowohl offen als auch verschleiert, kritisiert.
Welche Rolle spielt der Sittenskandal der Iulia?
Der Sittenskandal um Iulia, die Tochter des Augustus, wird als möglicher Auslöser oder Mitfaktor für Ovids Verbannung untersucht. Die Arbeit analysiert den politischen Kontext des Skandals und die mögliche Beteiligung Ovids.
Wie wird Ovids Aussage „carmen et error“ interpretiert?
Ovids Aussage „carmen et error“ wird im Kontext seiner Verbannung analysiert. Die Arbeit untersucht, ob und wie diese Aussage als Begründung für sein Exil interpretiert werden kann.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Augustus, Ovid, Ars Amatoria, augusteische Ehegesetze (Lex Iulia de martiandis ordinibus, Lex Iulia de adulteriis), Sittenskandal der Iulia, carmen et error, Exil, römische Literatur, Moral, Politik, Princeps, Relegatio.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Diese Arbeit ist für Leser gedacht, die sich für die römische Literatur, die augusteische Epoche und die Beziehung zwischen Literatur und Politik interessieren. Sie eignet sich besonders für ein akademisches Publikum, das sich mit Ovid und dem Kontext seiner Verbannung auseinandersetzen möchte.
- Arbeit zitieren
- Patrizia Mund (Autor:in), 2012, Augustus und Ovid. Eine Betrachtung des literarischen Werk Ovids, der Gesetzgebung Augustus´ und dem Sittenskandal, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/334523