Die nachfolgende Arbeit befasst sich mit einer Methode der qualitativen Sozialforschung, der sogenannten Objektiven Hermeneutik. Als Textgrundlage hierzu dient das folgende Buch: Wernet, Andreas (2000): Einführung in die Interpretationstechnik der Objektiven Hermeneutik. Opladen: Leske + Budrich. Aus der Reihe: Qualitative Sozialforschung. Band 11 In diesem Buch wird zunächst die methodologische Position der Objektiven Hermeneutik in Stichworten erläutert, bevor im zweiten Kapitel auf die Prinzipien der eigentlichen textinterpretatorischen Kernprozedur eingegangen wird. Das dritte Kapitel behandelt diesen Vorgang anhand von drei relativ kurzen Beispielen, die die Verfahrensweise der Bedeutungsexplikation erklären sollen. Das vierte Kapitel schließlich stellt eine durchgeführte Fallrekonstruktion vor, die über die bloße Operation der Textinterpretation, wie sie in Kapitel III gezeigt wird, hinausgeht. Hier werden zusätzlich die der Textinterpretation vorausgehenden Prozeduren, ebenso wie die abschließende Fallstrukturgeneralisierung, näher erläutert. All diese Operationen werden in Kapitel IV unter Rückgriff auf ein Interview mit einem Lehrer als Textgrundlage durchgeführt. Das abschließende fünfte Kapitel fasst noch einmal in einer Kurzübersicht alle zuvor behandelten wesentlichen Regeln, Maximen und praktischen Hinweise zur Textinterpretation zusammen.
Im Folgenden sollen in dieser Arbeit verschiedene Aspekte der Objektiven Hermeneutik behandelt werden. Zunächst erfolgt eine theoretische Einordnung, in der kurz die Position qualitativer Sozialforschung dargestellt wird, worauf ein erster Überblick über die Methode der Objektiven Hermeneutik und schließlich eine methodologische Einordnung folgt. Das darauffolgende Kapitel wird sich mit der Operationalisierung der Methode befassen, während abschließend noch ein Beispiel für ihre empirische Anwendung demonstriert wird. Da sich die Arbeit nahezu ausschließlich auf o.g. Literatur bezieht (mit Ausnahme von Kap. 2.1.1), und die Argumentationsstruktur teilweise jener in der Vorlage entspricht, wird im laufenden Text in der Regel auf Quellenverweise verzichtet. Diese werden nur bei wörtlichen Zitaten und Verweisen auf weitere Literatur angegeben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Die qualitative Methode der Objektiven Hermeneutik
- Grundlagen der qualitativen Sozialforschung
- Kurzbeschreibung der Objektiven Hermeneutik
- Methodologische Grundlagen der Objektiven Hermeneutik
- Operationalisierung der Methode
- Der Textinterpretation vorausgehende Operationen
- Die Textinterpretation
- Prinzipien der objektiv-hermeneutischen Textinterpretation
- Geschichten erzählen
- Lesartenbildung
- Konfrontation der Lesarten mit dem Kontext und Bildung der Fallstrukturhypothesen
- Fallstrukturgeneralisierung
- Empirische Anwendung der Objektiven Hermeneutik
- Die qualitative Methode der Objektiven Hermeneutik
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Methode der Objektiven Hermeneutik als einem Verfahren der qualitativen Sozialforschung. Sie zielt darauf ab, diese Methode zu beschreiben und zu analysieren, um ihre Anwendung in der empirischen Forschung aufzuzeigen. Die Arbeit betrachtet die Objektive Hermeneutik als einen spezifischen Zugang zur Interpretation sozialer Wirklichkeit, der auf die methodische Kontrolle des Verstehensprozesses abzielt.
- Theoretische Einordnung der Objektiven Hermeneutik im Kontext der qualitativen Sozialforschung
- Beschreibung der methodologischen Grundlagen der Objektiven Hermeneutik
- Analyse der Operationalisierung der Methode, insbesondere der Textinterpretation
- Demonstration einer empirischen Anwendung der Objektiven Hermeneutik
- Zusammenfassung der wesentlichen Regeln und Maximen der textinterpretatorischen Kernprozedur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Methode der Objektiven Hermeneutik und ihrer Positionierung innerhalb der qualitativen Sozialforschung. Sie stellt den methodischen Ansatz der Objektiven Hermeneutik dar, der auf die Interpretation von Texten als Protokollen sozialer Wirklichkeit abzielt. Im zweiten Kapitel werden die methodologischen Grundlagen der Objektiven Hermeneutik näher erläutert. Dabei wird die Rolle von Regeln und Implikationen im sozialen Handeln hervorgehoben. Das dritte Kapitel widmet sich der Operationalisierung der Methode und beschreibt die verschiedenen Phasen der Textinterpretation, einschließlich der Prinzipien, der Lesartenbildung und der Fallstrukturgeneralisierung. Das vierte Kapitel zeigt ein Beispiel für die empirische Anwendung der Objektiven Hermeneutik anhand eines Interviews mit einem Lehrer. Es veranschaulicht den Prozess der Textinterpretation und die daraus gewonnenen Erkenntnisse. Das fünfte Kapitel fasst die wichtigsten Regeln, Maximen und Hinweise zur Textinterpretation zusammen und bietet somit eine praktische Orientierung für die Anwendung der Methode.
Schlüsselwörter
Objektive Hermeneutik, qualitative Sozialforschung, Textinterpretation, Protokoll, Regeln, Implikationen, Lesarten, Fallstrukturgeneralisierung, empirische Anwendung, Interview
- Quote paper
- Michael Peus (Author), 2004, Die Interpretationstechnik der Objektiven Hermeneutik, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/32851