Der Anteil des Freizeitverkehrs am gesamten Personenverkehrsaufkommen beträgt derzeit
rund 52%, mit steigender Tendenz (Holzapfel et al. 1996). Dieser Verkehr galt in der
Verkehrswissenschaft bisher als dispers und statistisch schwer zu erfassen. Nicht zuletzt aus
diesem Grund wurde er wissenschaftlich nur ungenügend beachtet und war nicht die
Grundlage von verkehrsplanerischem Handeln. Dieser Tatsache will das Bundesministerium
für Bildung und Forschung (BMBF) mit dem Förderschwerpunkt Freizeitverkehr Rechnung
tragen.
Ziel ist es, die Einflüsse und Bestimmungsgrößen dieser Verkehrsart besser zu verstehen und
das interdisziplinär erarbeitete Wissen für alle an der Verkehrswissenschaft, Verkehrsplanung
und Verkehrspolitik beteiligten Disziplinen und Institutionen verfügbar zu machen.
Bei einem Workshop im Dezember 1998 in Bonn wurde der konkrete Forschungsbedarf
ermittelt. Dem vorangegangen waren ein weiterer Workshop sowie zwei Experten-
Brainstormings und eine Expertise.
Das BMBF griff die ermittelten Themen in der Förderbekanntmachung ‚Freizeitverkehr‘ im
März 1999 auf. Der damit eingeleitete Ideenwettbewerb erbrachte 59 Ideenskizzen, aus denen
sechs ausgewählt wurden. Aus diesen Projekten wurde für die vorliegende Arbeit das ALERTProjekt
ausgesucht, um die Ziele und Erfolge dieser Forschungsidee beispielhaft aufzuzeigen.
Der Kurzdarstellung des Freizeitverkehrsprojektes wird eine eingehende Erläuterung des
Begriffs Freizeitverkehr und der zugehörigen Termini vorangestellt. Abschließend wird
versucht die Auswirkungen des ALERT-Projektes kritisch zu betrachten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erläuterungen und Begriffsdefinitionen
- Alert
- ALERT - Projektskizze
- ALERT-Maßnahmenprogramme
- Realisierung der Einzelmaßnahmen Stand 2002/2003
- Wirkungsanalyse aus Sicht der Planer
- Vergleich und Bewertung der Maßnahmen unter dem Aspekt ihrer Wirksamkeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Forschungsvorhaben „Freizeitverkehr“ zielt darauf ab, das komplexe Phänomen des Freizeitverkehrs, der einen immer größeren Teil des gesamten Personenverkehrsaufkommens ausmacht, umfassend zu untersuchen. Das Vorhaben will die Einflüsse und Bestimmungsgrößen dieser Verkehrsart besser verstehen und das interdisziplinär erarbeitete Wissen für alle an der Verkehrswissenschaft, Verkehrsplanung und Verkehrspolitik beteiligten Disziplinen und Institutionen verfügbar machen.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs „Freizeitverkehr“
- Analyse der Bedeutung des Freizeitverkehrs im Kontext des gesamten Verkehrsaufkommens
- Untersuchung der Einflussfaktoren und Bestimmungsgrößen des Freizeitverkehrs
- Bewertung und Vergleich verschiedener Maßnahmen zur Steuerung und Optimierung des Freizeitverkehrs
- Entwicklung von Handlungsempfehlungen für die Verkehrsplanung und -politik
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Dieses Kapitel stellt die Relevanz des Freizeitverkehrs im Kontext des Gesamtverkehrsaufkommens dar und erläutert die Ziele und Hintergründe des Forschungsprojekts „ALERT“.
- Erläuterungen und Begriffsdefinitionen: Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition des Begriffs „Freizeitverkehr“ und grenzt diesen von anderen Verkehrszwecken ab. Es werden verschiedene Definitionen von Freizeit diskutiert und der Begriff „Freizeitverkehr“ im Kontext dieser Definitionen erläutert.
- Alert: Dieses Kapitel stellt das „ALERT“-Projekt vor, ein exemplarisches Forschungsvorhaben zum Thema Freizeitverkehr. Es werden die Projektskizze, die Maßnahmenprogramme, die Realisierung der Maßnahmen und die Wirkungsanalyse aus Sicht der Planer beleuchtet.
Schlüsselwörter
Freizeitverkehr, Verkehrsplanung, Verkehrswissenschaft, ALERT-Projekt, Maßnahmenprogramme, Wirkungsanalyse, Verkehrsmittelwahl, Verkehrsaufkommen, gesellschaftliche Rahmenbedingungen, Freizeitaktivitäten, Verkehrsleistung.
- Quote paper
- Kirsten Koschemann (Author), 2004, Freizeitverkehrsprojekte: Das BMBF- Forschungsvorhaben Freizeitverkehr am Beispiel des ALERT-Projektes mit dem Demonstrator Cospudener See, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/32688