Internet, Biotechnologie, Globalisierung. Das sind nur drei Schlagwörter, die den technischen Wandel beziehungsweise den Wandel unserer Umwelt in den letzten Jahren auf den Punkt bringen. Dieser Wandel stellt sicherlich auch seine Ansprüche an den Menschen, so muss man heute z. B. darüber diskutieren, bis zu welchem Maße man die Möglichkeiten, die die Biotechnologie bietet, nutzen möchte. Andere Beispiele wären die Mobilitätsbereitschaft, die dem Menschen abverlangt wird oder die Forderung nach dem lebenslangen Lernen, die ja auch impliziert, dass man bereits erlangtes Wissen wieder verwirft und durch neues ergänzt oder gar ersetzt.
Aufgrund dieses Wandels außerhalb des Menschen liegt die Frage nahe, ob sich denn auch ein Wandel im Menschen vollzieht, kommt es zu einer Änderung von Einstellungen oder - viel weitreichender - zu einem Wertewandel? Hat das oben angesprochene Zeitalter der Veränderungen einen Einfluss auf unsere Werte? Wenn ja welchen? In den Medien ist oft die Sprache vom Werteverfall, die Ellbogen-/ Egogesellschaft wird überall erkannt und verurteilt, man ruft nach der Rückbesinnung auf die alten Werte, auf die klassischen Sekundärtugenden. Im Zusammenhang mit diesen gern aufgegriffenen, weil medienwirksamen „Katastrophenszenarien“ (vgl. Klages 2002, 18-28), stellt sich für die Soziologie – die sich ja schon seit geraumer Zeit für den Wertewandel interessiert – natürlich die Frage, ob diese Szenarien denn wirklich so stattfinden.
Zunächst erfolgt eine Definition von Werten und von Wertewandel, anschließend werden die Wertewandelstheorien von Inglehart und Klages skizziert, um schließlich noch einmal kurz auf die Katastrophenszenarien (Werteverfall) auf der einen und deren Realitätsgehalt auf der anderen Seite zu einzugehen.
Inhaltsverzeichnis
- Der Mensch in einer Welt des Wandels
- Werte und Wertewandel
- Inglehart und „Die Stille Revolution”
- Dynamik und Stillstand
- Grundannahmen/ Hypothesen
- Empirisches Material Ingleharts
- Kritik an Ingleharts Ansatz
- Wertewandel nach Klages
- Auf der Suche nach den Ursachen
- Vertiefung und „Mehrebenenansatz”
- Wohin wandelt sich der Mensch?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text befasst sich mit der Theorie des Wertewandels, insbesondere den Ansätzen von Inglehart und Klages. Ziel ist es, die Ursachen und Dynamiken des Wertewandels zu beleuchten und die Theorien der beiden Autoren zu analysieren.
- Wertewandel in der modernen Gesellschaft
- Die Theorien von Inglehart und Klages
- Die Rolle von technologischem Fortschritt und Sozialisation
- Die Frage nach den Ursachen des Wertewandels
- Kritik an den Theorien und deren Relevanz für die heutige Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik des Wertewandels ein und beleuchtet die Veränderungen in der Umwelt des Menschen, die einen Wandel von Einstellungen und Werten bewirken könnten. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Definition von Werten und Wertewandel und stellt die Bedeutung dieser Konzepte für die Soziologie heraus. Im dritten Kapitel wird die Theorie von Ronald Inglehart und seinem Konzept der „stillen Revolution“ vorgestellt. Dabei werden die Ursachen des Wertewandels, die Grundannahmen Ingleharts und seine empirischen Ergebnisse beleuchtet. Das vierte Kapitel widmet sich der Theorie des Wertewandels nach Klages, wobei die Suche nach den Ursachen und der „Mehrebenenansatz“ im Vordergrund stehen. Das fünfte Kapitel beleuchtet die Frage, wohin sich der Mensch in Bezug auf seine Werte entwickelt.
Schlüsselwörter
Wertewandel, Inglehart, Klages, „Die Stille Revolution“, postmaterielle Werte, Mangelhypothese, Sozialisationshypothese, technologischer Fortschritt, Medienrevolution, Globalisierung, Postindustrielle Gesellschaft, Werteverfall.
- Quote paper
- Martin Utzweiher (Author), 2004, Die Theorie des Wertewandels nach Inglehart und Klages. Die Suche nach den Ursachen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/322284