Als vor kurzer Zeit eine Sammlung mit literarischen Werken englischer Autorinnen aus den Jahren 1660 bis 1730 herausgegeben wurde, war auch das Werk „The Reformed Coquet“ von Mary Davys, zuerst im Jahre 1724 veröffentlicht, mit dabei. Im Vorwort zum Roman bezeichnet die Herausgeberin Paula R. Backschneider den folgenden Roman als einen Bildungsroman („Within a clever Bildungsroman…”) Dieser Ausspruch warf die Frage auf, ob die vorliegende Geschichte, die immerhin 70 Jahre vor dem ersten als Bildungsroman beschriebenen Werk, Goethes „Wilhelm Meisters Lehrjahre“, veröffentlicht wurde, trotzdem die Grundzüge der genannten Gattung trägt. Eine kurze Diskussion des Begriffs Bildungsroman steht am Anfang. Es wird die sehr weit gefasste, der englischen Literatur zugeordnete Definition der deutschen gegenüber gestellt. Letztere ist die deutlichere Version und findet daher im weiteren Verwendung. Die sich anschließenden Kapitel folgen der Zielsetzung, die Frage zu beantworten, ob man die Kriterien eines Bildungsromans im vorliegenden Werk wieder finden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Bildungsroman
- Definition des englischen Bildungsromans
- Der Bildungsroman in der deutschen Literatur
- Der Roman „The Reformed Coquet“
- Inhaltsangabe des Romans „The Reformed Coquet“
- Analyse des Romans „The Reformed Coquet“ hinsichtlich der Merkmale der Gattung Bildungsroman
- Charakterbildung und Formung
- Zentrale Stellung des Protagonisten
- Autobiographische Quellen in „The Reformed Coquet“
- Entwicklungspsychologische Untersuchung Amorandas
- Ideale in Amorandas verändertem Verhalten
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht, ob Mary Davys Roman „The Reformed Coquet“ den Kriterien des Bildungsromans entspricht. Dies geschieht vor dem Hintergrund einer vergleichenden Betrachtung der englischen und deutschen Definition des Genres. Die Analyse konzentriert sich auf die Entwicklung der Protagonistin Amoranda.
- Definition und Abgrenzung des Bildungsromans (englische vs. deutsche Tradition)
- Charakterentwicklung und Reifungsprozess der Protagonistin Amoranda
- Amorandas Umgang mit Verehrern und die Bedeutung von Beziehungen für ihre Entwicklung
- Die Rolle von Mentorfiguren und deren Einfluss auf Amorandas Werdegang
- Die Frage nach autobiographischen Elementen in Davys Roman
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Forschungsfrage nach der Einordnung von Mary Davys „The Reformed Coquet“ in die Gattung des Bildungsromans. Sie begründet die Wahl der deutschen Definition des Bildungsromans gegenüber der weiter gefassten englischen Definition und skizziert den Aufbau der Arbeit. Die frühe Publikation des Romans im Vergleich zu bekannten Bildungsromanen der deutschen Literatur wird als zentrale Fragestellung hervorgehoben.
Der Bildungsroman: Dieses Kapitel beleuchtet zunächst die weit gefasste Definition des englischen Bildungsromans, zeigt deren Schwächen für eine präzise Analyse auf und argumentiert überzeugend für die Verwendung der präziseren deutschen Definition, die auf Dilthey zurückgeht. Die englische Definition wird als zu unspezifisch kritisiert, da sie eine Vielzahl von Werken umfasst, die nur den Aspekt der Jugend bzw. der Ausbildung thematisieren. Die deutsche Definition bietet dabei einen klareren Rahmen für die spätere Analyse von „The Reformed Coquet“.
Der Roman „The Reformed Coquet“: Dieses Kapitel bietet eine detaillierte Inhaltsangabe von „The Reformed Coquet“, welche die Handlung und die wichtigsten Figuren vorstellt. Es skizziert Amorandas anfängliche Eitelkeit und ihren Umgang mit ihren Verehrern. Die Einführung der Figur Formator als wichtiger Mentor und die gefährlichen Situationen, in denen sich Amoranda befindet, werden ebenfalls dargestellt. Der Fokus liegt auf der Erzählung der Handlung und dem Aufbau der wesentlichen Konflikte, die später in der Analyse detailliert untersucht werden.
Schlüsselwörter
Bildungsroman, „The Reformed Coquet“, Mary Davys, Charakterentwicklung, Amoranda, Formung, Reifung, Entwicklungspsychologie, autobiographische Elemente, englische Literatur, deutsche Literatur, Genre-Kriterien.
Häufig gestellte Fragen zu „The Reformed Coquet“ als Bildungsroman
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht, ob Mary Davys Roman „The Reformed Coquet“ den Kriterien des Bildungsromans entspricht. Die Analyse konzentriert sich dabei auf die Entwicklung der Protagonistin Amoranda und vergleicht die englische und deutsche Definition des Genres.
Welche Definition des Bildungsromans wird verwendet und warum?
Die Arbeit argumentiert für die Verwendung der präziseren deutschen Definition des Bildungsromans (zurückgehend auf Dilthey), da die englische Definition als zu unspezifisch kritisiert wird. Die deutsche Definition bietet einen klareren Rahmen für die Analyse von „The Reformed Coquet“.
Welche Aspekte von „The Reformed Coquet“ werden analysiert?
Die Analyse umfasst die Charakterentwicklung und den Reifungsprozess von Amoranda, ihren Umgang mit Verehrern und die Bedeutung von Beziehungen für ihre Entwicklung, die Rolle von Mentorfiguren (insbesondere Formator), und die Frage nach autobiographischen Elementen in Davys Roman.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum Bildungsroman (mit Vergleich der englischen und deutschen Definition), ein Kapitel zur detaillierten Inhaltsangabe und Analyse von „The Reformed Coquet“, eine Zusammenfassung und ein Literaturverzeichnis. Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den Aufbau der Arbeit dar. Das Kapitel zum Bildungsroman beleuchtet die jeweilige Definition des Genres. Das Kapitel zu „The Reformed Coquet“ beinhaltet eine detaillierte Inhaltsangabe und eine Analyse der Charakterentwicklung Amorandas im Hinblick auf die Kriterien des Bildungsromans.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Bildungsroman, „The Reformed Coquet“, Mary Davys, Charakterentwicklung, Amoranda, Formung, Reifung, Entwicklungspsychologie, autobiographische Elemente, englische Literatur, deutsche Literatur, Genre-Kriterien.
Was ist die zentrale Forschungsfrage?
Die zentrale Forschungsfrage ist, ob „The Reformed Coquet“ als Bildungsroman klassifiziert werden kann, insbesondere im Vergleich zu bekannten Bildungsromanen der deutschen Literatur, unter Berücksichtigung der frühen Publikation des Romans.
Welche Rolle spielen Mentorfiguren in der Analyse?
Die Rolle von Mentorfiguren und deren Einfluss auf Amorandas Werdegang wird untersucht, wobei Formator als eine wichtige Mentorfigur hervorgehoben wird.
Wie wird die Charakterentwicklung von Amoranda analysiert?
Die Charakterentwicklung Amorandas wird im Hinblick auf die Kriterien des Bildungsromans untersucht, einschließlich ihrer anfänglichen Eitelkeit, ihrem Umgang mit Verehrern und ihrer Entwicklung hin zu einem „reformed coquet“ (einer gebesserten Kokette).
Gibt es eine Inhaltsangabe des Romans?
Ja, die Arbeit enthält eine detaillierte Inhaltsangabe von „The Reformed Coquet“, die die Handlung und die wichtigsten Figuren vorstellt.
- Arbeit zitieren
- Mareike Janus (Autor:in), 2004, Kann man den Roman "The Reformed Coquet" von Mary Davys der Gattung Bildungsroman zuordnen?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/32200