Paxton und Windeburg beginnen ihren Überblick über die geschichtsdidaktische Literatur mit dem Satz „Es ist ein Leichtes, Belege zu finden, die verdeutlichen, dass Geschichtsunterricht in der Krise ist". Und das nicht zu Unrecht.
Dieser Verruf des Geschichtsunterrichts ist auch im deutschsprachigen Raum zu beobachten und ist sicherlich kein neues Problem. Dabei ist laut der Fachliteratur genau das Kritisierte –der Mangel an problemlösendem und kritischem Denken – eines der obersten Ziele des Faches Geschichte. Denn Gautschi zufolge sollte in einem guten Geschichtsunterricht die Fähigkeit, chronologische Abläufe zu erfassen, historische Gegebenheiten zu deuten und zu werten sowie gegenwärtige Probleme auf historische Ursachen zurückzuführen und zu vergleichen gefördert werden. In deutschen Klassenräumen sieht es jedoch oftmals anders aus. Zum einen haben empirische Befunde herausgefunden, dass eine breite Masse der Schülerinnen und Schüler Geschichte als langweilig, uninteressant und überflüssig beurteilen. Zum anderen stellten die Studien erhebliche Defizite bei den Lernenden hinsichtlich ihrer Kenntnisse über die Vergangenheit, ihrer Fähigkeiten im Umgang mit Quellen sowie ihrer fachspezifischen Denkvorgänge, wie beispielsweise dem „Fremdverstehen“ fest. Angesichts dieser Befunde ist die Debatte um die Legitimation des Geschichtsunterrichts nicht verwunderlich.
Um den Ursachen für die häufig mangelhafte Qualität des Geschichtsunterrichts nachzugehen und sie zukünftig zu verbessern, empfiehlt es sich bei den Anfängen des Problems, nämlich der Lehrerbildung anzufangen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Wozu Microteaching? - Methoden gegen die Defizite der Lehrerbildung
- 3. Die Gesprächsführung mit der Impulstechnik - Eine Kunst für sich
- 3.1. Erster Versuch der impulsgesteuerten Gesprächsführung - Erläuterung
- 3.2. Erster Versuch der impulsgesteuerten Gesprächsführung - Reflexion
- 3.3. Erster Versuch der impulsgesteuerten Gesprächsführung – Verbesserter Entwurf
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Defizite in der Lehrerbildung im Fach Geschichte und beleuchtet den Einsatz von Microteaching als Methode zur Verbesserung der Unterrichtsqualität. Der Fokus liegt auf der Überwindung der Diskrepanz zwischen theoretischem Wissen und praktischer Umsetzung im Unterricht.
- Defizite in der Lehrerbildung Geschichte
- Der Einfluss von „Skripts“ und subjektiven Theorien auf den Unterricht
- Microteaching als Methode zur Professionalisierung
- Verbesserung des Transfers von Theorie in die Praxis
- Förderung des kritischen Denkens und Geschichtsbewusstseins bei Schülern
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Krise des Geschichtsunterrichts, gekennzeichnet durch die Wahrnehmung als langweilig und wenig anspruchsvoll. Sie beleuchtet den Mangel an kritischem Denken und Problemlösungskompetenzen bei Schülern und verweist auf Defizite in der Lehrerbildung als eine zentrale Ursache. Die Arbeit wird als ein Beitrag zur Verbesserung der Lehrerausbildung durch den Einsatz von Microteaching vorgestellt, mit dem Ziel, die eigenen Stärken und Schwächen zu reflektieren und Verbesserungsvorschläge zu erhalten.
2. Wozu Microteaching? - Methoden gegen die Defizite der Lehrerbildung: Dieses Kapitel analysiert die Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis im Geschichtsunterricht. Es wird der Mangel an Praxisbezug in der Lehrerausbildung kritisiert, der dazu führt, dass Studierende zwar theoretisches Wissen besitzen, aber Schwierigkeiten haben, dieses in die Praxis umzusetzen. Der Fokus liegt auf den „Skripts“, den unbewussten Handlungsmustern, die den Transfer von Theorie in die Praxis behindern. Es wird argumentiert, dass Microteaching eine effektive Methode ist, um diese Handlungsmuster zu reflektieren und zu verändern und so die Unterrichtsqualität zu verbessern. Die negativen Auswirkungen dieser Handlungsmuster auf den Lernerfolg der Schüler werden ebenfalls beleuchtet.
Schlüsselwörter
Microteaching, Lehrerbildung, Geschichtsdidaktik, Handlungskompetenz, Unterrichtsqualität, „Skripts“, subjektive Theorien, kritisches Denken, Geschichtsbewusstsein, Praxisbezug, Theorie-Praxis-Transfer.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Microteaching im Geschichtsunterricht
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Defizite in der Lehrerbildung im Fach Geschichte und analysiert den Einsatz von Microteaching als Methode zur Verbesserung der Unterrichtsqualität. Der Fokus liegt auf der Überwindung der Diskrepanz zwischen theoretischem Wissen und praktischer Umsetzung im Unterricht.
Welche Defizite in der Lehrerbildung werden behandelt?
Die Arbeit kritisiert den Mangel an Praxisbezug in der Lehrerausbildung. Sie beleuchtet die negativen Auswirkungen von „Skripts“ (unbewussten Handlungsmustern) und subjektiven Theorien auf den Unterricht und den Lernerfolg der Schüler. Ein zentrales Problem ist die Schwierigkeit von Studierenden, theoretisches Wissen in die Praxis umzusetzen.
Was ist Microteaching und wie wird es eingesetzt?
Microteaching wird als effektive Methode zur Professionalisierung von Lehrkräften dargestellt. Es dient dazu, die eigenen Stärken und Schwächen im Unterricht zu reflektieren, Handlungsmuster zu analysieren und zu verändern, und somit die Unterrichtsqualität zu verbessern. Die Arbeit beschreibt einen konkreten Einsatz der impulsgesteuerten Gesprächsführung im Microteaching.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Defizite in der Lehrerbildung Geschichte; Der Einfluss von „Skripts“ und subjektiven Theorien auf den Unterricht; Microteaching als Methode zur Professionalisierung; Verbesserung des Transfers von Theorie in die Praxis; Förderung des kritischen Denkens und Geschichtsbewusstseins bei Schülern.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, ein Kapitel über die Bedeutung von Microteaching zur Verbesserung der Lehrerbildung, ein Kapitel, das detailliert einen Versuch der impulsgesteuerten Gesprächsführung im Microteaching beschreibt (inkl. Erläuterung, Reflexion und verbessertem Entwurf), und ein Fazit. Zusätzlich enthält sie ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel und Schlüsselwörter.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Microteaching, Lehrerbildung, Geschichtsdidaktik, Handlungskompetenz, Unterrichtsqualität, „Skripts“, subjektive Theorien, kritisches Denken, Geschichtsbewusstsein, Praxisbezug, Theorie-Praxis-Transfer.
Welche Probleme des Geschichtsunterrichts werden angesprochen?
Die Arbeit beschreibt die Krise des Geschichtsunterrichts, die durch die Wahrnehmung als langweilig und wenig anspruchsvoll gekennzeichnet ist. Ein Mangel an kritischem Denken und Problemlösungskompetenzen bei Schülern wird als Folge von Defiziten in der Lehrerbildung gesehen.
Wie wird die Verbesserung des Geschichtsunterrichts angestrebt?
Die Verbesserung des Geschichtsunterrichts wird durch den Einsatz von Microteaching angestrebt, um den Transfer von Theorie in die Praxis zu verbessern, kritisches Denken und Geschichtsbewusstsein bei Schülern zu fördern und die Unterrichtsqualität insgesamt zu steigern. Die Reflexion eigener Handlungsmuster und die Überwindung der Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis stehen im Mittelpunkt.
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- Raphael Werner (Author), 2015, Microteaching mit Videos. Gesprächsführung mit Impulsen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/315860