Es ist unbestritten, dass das Leben im 21. Jahrhundert im Vergleich zu den Jahrhunderten davor an Tempo zugenommen hat. Wir arbeiten anders, wir kommunizieren anders, wir lieben anders, wir produzieren anders.
Auslöser dieser Transformationen sind zweifellos die Informationstechnologien, die die Gesellschaft gegen Ende des 20.Jahrhunderts revolutioniert haben. Ihre Bedeutung für die gesellschaftliche Struktur und ihr Ursprung sind uns einigermaßen unbekannt. Institutionen und Individuen passen sich an diese Veränderungen an, ohne deren Auswirkung für sich oder für die gesamte gesellschaftliche Struktur infrage zu stellen.
Anhand des Ansatzes von Manuel Castells über das Informationszeitalter wird dieser Beitrag sich mit diesem Thema beschäftigen.
Was passiert mit den gesellschaftlichen Strukturen im Zeitalter der Information? Wie formieren sich die sozialen Ungleichheiten in diesem neuen Konstrukt? Mit welchen Implikationen müssen die Staaten der Welt rechnen? Diese und weitere Fragestellungen werden hiermit betrachtet. Der Versuch soll hier sein, das Verständnis über diese umfangreiche und komplexe Thematik zu expandieren.
Im ersten Teil der Arbeit wird CastellsˈKonzept einer Netzwerkgesellschaft ausführlich erläutertet. Zunächst skizziert diese Arbeit die Struktur der sozialen Ungleichheit und deren Reichweite in der Informationsgesellschaft. Darüber hinaus werden die Folgen der neuen Strukturierung durch Heranziehung von Hartmut Rosas Gedanken über die soziale Beschleunigung und Entschleunigung analysiert. Schließlich beschäftigt sich der letzte Abschnitt mit den Folgen der Weltwirtschaftskrise ab 2007/8 am Beispiel von Portugal.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Die Informationsgesellschaft nach Castells
- Die Konzeption einer Netzwerkgesellschaft
- Das Erwachen eines Informationszeitalters
- Industrielle Revolution X Informationstechnologische Revolution
- Die neuen Informationstechnologien
- Charakteristika des neuen informationstechnologischen Paradigmas
- Die neue Wirtschaftsform
- Reestrukturierung des Kapitalismus
- Das Netzwerk-Unternehmen
- Transformation von Arbeit und Beschäftigung
- Die Kultur der realen Virtualität
- Das Erwachen eines Informationszeitalters
- Polarisierung in der Gesellschaft: Soziale Ungleichheit nach Castells
- Einführung in die Analyse der sozialen Ungleichheiten
- Soziale Ungleichheit in der Informationsgesellschaft
- Die nachinsdustrielle Gesellschaft von Daniel Bell
- Soziale Ungleichheit in der Netzwerkgesellschaft von Maneul Castells
- Soziale Beschleunigung und soziale Entschleunigung
- Portugal im Hintergrund der Weltwirtschaftskrise ab 2007/8
- Das soziale und wirtschaftliche System Portugals
- Die Europäische Krise aus portugiesischer Perspektive
- Die Auswirkungen auf das soziale und wirtschaftliche System Portugals
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Dieser Beitrag befasst sich mit dem Thema der sozialen Beschleunigung und Entschleunigung in Portugal im Kontext der Informationsgesellschaft nach Manuel Castells. Der Fokus liegt darauf, die Veränderungen der gesellschaftlichen Strukturen und die daraus resultierenden sozialen Ungleichheiten zu analysieren. Dabei werden die Auswirkungen der Informationstechnologien, der Restrukturierung des Kapitalismus und der globalisierten Wirtschaft beleuchtet. Darüber hinaus werden die Folgen der Weltwirtschaftskrise ab 2007/8 für das portugiesische Sozial- und Wirtschaftssystem betrachtet.
- Die Entstehung der Netzwerkgesellschaft und ihre Auswirkungen auf die soziale Ordnung
- Die Polarisierung in der Gesellschaft durch die Informationstechnologien und den globalen Kapitalismus
- Die Folgen der sozialen Beschleunigung für Individuen und Gesellschaften
- Die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise auf Portugal
- Die Rolle von Bildung und Anpassungsfähigkeit im Kontext der Informationsgesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung liefert einen Überblick über die Problematik der sozialen Beschleunigung und Entschleunigung im Zeitalter der Information. Das erste Kapitel widmet sich dem Konzept der Informationsgesellschaft nach Manuel Castells, mit Schwerpunkt auf die Entstehung der Netzwerkgesellschaft und deren Charakteristika. Es werden die Faktoren, die zur Informationstechnologischen Revolution geführt haben, untersucht, sowie die Auswirkungen auf die Wirtschaftsform und die Arbeitswelt. Das zweite Kapitel konzentriert sich auf die Analyse von sozialer Ungleichheit in der Informationsgesellschaft. Dabei wird das Konzept der nachindustriellen Gesellschaft von Daniel Bell mit dem von Castells verglichen, um die spezifischen Herausforderungen der Informationsgesellschaft zu beleuchten. Das dritte Kapitel widmet sich dem Ansatz von Hartmut Rosa zur sozialen Beschleunigung und Entschleunigung. Es werden die Ursachen und Auswirkungen der sozialen Beschleunigung, sowie die Möglichkeiten und Grenzen der Entschleunigung diskutiert. Das vierte Kapitel beleuchtet die Situation Portugals im Kontext der Weltwirtschaftskrise ab 2007/8. Es wird die Rolle des Landes innerhalb der Europäischen Union und die Folgen der Krise für das portugiesische Sozial- und Wirtschaftssystem analysiert. Der Ausblick fasst die wichtigsten Ergebnisse des Beitrags zusammen und diskutiert die langfristigen Auswirkungen der Informationsgesellschaft und der sozialen Beschleunigung.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die zentralen Begriffe dieses Beitrags sind Informationsgesellschaft, Netzwerkgesellschaft, soziale Ungleichheit, soziale Beschleunigung, soziale Entschleunigung, Weltwirtschaftskrise, Portugal, Informationstechnologien, Globalisierung, Kapitalismus, Arbeit, Beschäftigung, Bildung, Anpassungsfähigkeit, Flexibilität.
- Die Konzeption einer Netzwerkgesellschaft
- Arbeit zitieren
- Jackelinne Gomes de Alvarenga (Autor:in), 2015, Die Informationsgesellschaft nach Manuel Castells. Soziale Beschleunigung und Entschleunigung in Portugal, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/312620