Es soll in dieser Arbeit gezeigt werden, dass Augustus mit seiner Memoria nicht nur Fakten über seine Herrschaft aufzeichnete, sondern diese Fakten in einem für ihn positiven Licht darstellte. Es wird der Grund hinter dieser absichtlichen Veränderung von Tatsachen aufgezeigt werden und damit der Zweck der RGDA sowie der Unterschied zu anderen Memoria.
Da der Umfang der Arbeit nicht zulässt alle Aspekte dieser Theorie zu beleuchten, werde ich mich auf die Analyse verschiedener Aussagen des Kaisers und deren Wahrheitsgehalt beschränken – also die darin enthaltene Schönfärberei des Kaisers fokussieren, um so zu zeigen, dass ein "perfektes" politisches Handeln und ein "perfekter" politischer Lebenslauf notwendig waren, um ein Handbuch bzw. eine Erklärung des Prinzipat hinterlassen zu können, um damit der Nachwelt seine gloria – der Nachruhm der seinen Tod weit überdauern sollte – vor Augen zu führen.
Kaiser Augustus starb am 19. August 14 n. Chr. bei Nola in Campanien in seinem sechsundsiebzigsten Lebensjahr. Er verfügte, dass die Res Gestae mit seinem Testament veröffentlicht und am Eingang zu seinem Mausoleum auf dem Marsfeld aufgestellt werde. Im Jahre 1555 wurde in Angora, dem heutigen Ankara an den Wänden eines antiken Tempels - welcher als Tempel der dea Roma identifiziert wurde – eine griechische und lateinische Inschrift, von einer Gesandtschaft des späteren römischen Kaisers Ferdinand I., entdeckt. Das Monumentum Ancyranum, die Res Gestae Divi Augusti (in der Folge RGDA genannt).
Es wurde sehr viel über die RGDA geschrieben und es gibt viele Theorien – gleichlautend oder widersprüchlich über den Inhalt, die Gattung und den Zweck. Selbst über das Entstehungsdatum ist man sich nicht ganz einig. Was aber macht die RGDA zu solch einem einzigartigen Zeugnis antiker Schriftkultur und was macht den Unterschied zu anderen – im Studienbrief erwähnten- Memoria aus? Zunächst bietet die RGDA einen unschätzbaren Einblick in die politische Ideologie der augusteischen Ära, mit den Worten des Kaisers selbst. Warum aber war Kaiser Augustus daran interessiert, nach seinem Tod, eine so selbstdarstellerische Eigenwerbung für sich und seine Taten zu veröffentlichen?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Quelle
- 3. Euphemismus und Realität
- 3.1 Analyse Kapitel 1
- 3.2 Analyse Kapitel 2
- 3.3 Analyse 3. Kapitel
- 3.4 Analyse Kapitel 34
- 3.5 Analyse Kapitel 35
- 4. Der Zweck der RGDA
- 4.1 Zusammenfassung
- 5. Quellen und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Res Gestae Divi Augusti (RGDA), Augustus' Selbstdarstellung, und analysiert die darin enthaltene Schönfärberei. Ziel ist es, den Zweck der RGDA aufzuzeigen und sie von anderen Memoria abzugrenzen. Die Analyse konzentriert sich auf die bewusste Veränderung von Tatsachen durch Augustus, um ein positives Bild seiner Herrschaft zu präsentieren.
- Die Entstehung und Verbreitung der RGDA
- Die politische Ideologie der augusteischen Ära
- Augustus' Selbstdarstellung und Propaganda
- Der Vergleich der RGDA mit anderen Memoria
- Die Analyse von ausgewählten Aussagen und deren Wahrheitsgehalt
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Res Gestae Divi Augusti (RGDA) ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach dem Zweck dieser Selbstdarstellung des Kaisers Augustus. Sie hebt die Bedeutung der RGDA als einzigartiges Zeugnis antiker Schriftkultur hervor und kündigt die Analyse der darin enthaltenen Schönfärberei an, um Augustus' strategisches Vorgehen im Umgang mit der Darstellung seiner Herrschaft zu beleuchten. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse ausgewählter Aussagen und deren Wahrheitsgehalt, um die absichtliche Veränderung von Tatsachen aufzuzeigen.
2. Die Quelle: Dieses Kapitel befasst sich mit der Entstehung und Verbreitung der RGDA. Es beschreibt, wie Augustus verfügte, dass seine Res Gestae auf bronzenen Tafeln vor seinem Mausoleum aufgestellt werden sollten. Das Kapitel diskutiert die Bedeutung des Materials (Bronze) und des Aufstellungsortes (Mausoleum auf dem Marsfeld) als Ausdruck von Macht und Dauerhaftigkeit. Weiterhin behandelt es den Verlust des Originals und das Auffinden von Kopien in Ancyra, Apollonia und Antiochia. Es analysiert die Unterschiede zwischen dem Original und den Kopien, insbesondere die unterschiedlichen Überschriften, und wirft die Frage nach der Verbreitung und Publizierung der RGDA im römischen Reich auf. Die Rolle der lokalen Eliten bei der Verbreitung wird ebenfalls thematisiert, unter Berücksichtigung der genehmigungspflichtigen Texte aus Rom.
3. Euphemismus und Realität: Dieses Kapitel analysiert die Unterschiede zwischen Augustus' Selbstdarstellung in der RGDA und der historischen Realität. Es konzentriert sich auf die Kapitel 1 bis 3 und 34 bis 35, die Augustus' politischen Aufstieg und seine Karriere zusammenfassen. Es wird darauf hingewiesen, dass Augustus bestimmte Tatsachen weggelassen oder verzerrt darstellt, um sein Bild als idealer Herrscher zu stärken. Die Analyse ausgewählter Aussagen soll zeigen, wie Augustus ein „perfektes“ politisches Handeln und einen „perfekten“ Lebenslauf konstruierte, um seine gloria der Nachwelt zu präsentieren. Die Arbeit beschränkt sich aufgrund ihres Umfangs auf die Analyse ausgewählter Aussagen.
Schlüsselwörter
Res Gestae Divi Augusti (RGDA), Augustus, Memoria, Selbstdarstellung, politische Propaganda, Euphemismus, römische Geschichte, Imperium Romanum, politische Ideologie, Wahrheitsgehalt, Provinzen, Bronzetafeln.
Häufig gestellte Fragen zur Res Gestae Divi Augusti (RGDA)
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit bietet eine umfassende Übersicht über die Res Gestae Divi Augusti (RGDA), Augustus' Selbstdarstellung. Sie beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der Kapitel, und ein Schlüsselwortverzeichnis. Der Fokus liegt auf der Analyse der in der RGDA enthaltenen Schönfärberei und dem Zweck dieser Selbstdarstellung.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entstehung und Verbreitung der RGDA, die politische Ideologie der augusteischen Ära, Augustus' Selbstdarstellung und Propaganda, einen Vergleich der RGDA mit anderen Memoria und die Analyse ausgewählter Aussagen und deren Wahrheitsgehalt. Besonders im Mittelpunkt steht der Vergleich zwischen Augustus' Darstellung und der historischen Realität.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Eine Einleitung, ein Kapitel zur Quelle (Entstehung und Verbreitung der RGDA), ein Kapitel über Euphemismus und Realität (Analyse ausgewählter Kapitel der RGDA), ein Kapitel über den Zweck der RGDA und schließlich ein Quellen- und Literaturverzeichnis.
Was ist das Hauptziel der Arbeit?
Das Hauptziel ist es, den Zweck der RGDA aufzuzeigen und sie von anderen Memoria abzugrenzen. Die Arbeit analysiert, wie Augustus die Tatsachen verändert hat, um ein positives Bild seiner Herrschaft zu präsentieren.
Welche Methode wird in der Arbeit angewendet?
Die Arbeit analysiert ausgewählte Aussagen aus der RGDA und vergleicht diese mit den historischen Fakten. Der Fokus liegt auf der Identifizierung von Euphemismen und der bewussten Verzerrung von Tatsachen durch Augustus.
Auf welche Kapitel der RGDA konzentriert sich die Analyse besonders?
Die detaillierte Analyse konzentriert sich auf Kapitel 1 bis 3 und 34 bis 35 der RGDA, welche Augustus' politischen Aufstieg und seine Karriere beschreiben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Res Gestae Divi Augusti (RGDA), Augustus, Memoria, Selbstdarstellung, politische Propaganda, Euphemismus, römische Geschichte, Imperium Romanum, politische Ideologie, Wahrheitsgehalt, Provinzen, Bronzetafeln.
Wo finde ich die vollständige Arbeit?
Die vollständige Arbeit wird nicht in dieser FAQ bereitgestellt. Diese FAQ bietet nur eine Zusammenfassung des Inhalts.
- Arbeit zitieren
- Markus Wawruschka (Autor:in), 2015, Die Memoria des Kaisers Augustus. Res Gestae Divi Augusti, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/312087