Die Existenz der Hilfsschulen definierte sich nach 1933 innerhalb des Rahmens des ’Gesetztes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses’.
Dieses Gesetz fußt u.a. auf dem Sozialdarwinismus, dessen Ideen und Thesen sich bereits im 19. Jahrhundert nicht nur im deutschen Raum verbreitet hatten. Die Grundlage dazu bildeten die Evolutionstheorien Darwins.
Dem nationalsozialistischen Regime kam nun die Rolle zu, die sozialdarwinistischen Thesen zwar nicht als erste diskutiert aber in praktischer Politik konsequent umgesetzt zu haben.
Die wesentlichen Leitmotive nationalsozialistischer Politik wie Rassenideologie, Sozialdarwinismus und Volksideologie führten nach Ellger-Rüttgadt für die Hilfsschule zu neuen funktionalen Ausrichtungen: Der Hilfs- und Sonderschule sollten in diesem Zusammenhang rassenhygienische, utilitaristische und ökonomische Aufgaben zufallen.
Auch wenn zwischen diesen Ziele ein fließender Übergang besteht, werden sie in ihrer jeweiligen funktionellen Handhabung in der Institution der Hilfsschule während des Dritten Reiches, also in der Zeit von 1933 bis 1945, dargestellt.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Rassenhygiene
- Das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses(GzVeN)
- Die Hilfsschule und die Rassenhygiene
- Entlastung und Utilitarisierung
- Brauchbarmachung der Hilfsschüler
- Enlastungsfunktion
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die vorliegende Arbeit untersucht die Funktionen der Hilfsschule im Dritten Reich. Sie analysiert die Rolle dieser Schulform im Kontext der nationalsozialistischen Rassenhygiene, der Volksgemeinschaft und der ökonomischen Anforderungen an die Arbeitskraft.
- Rassenhygiene und die Hilfsschule
- Brauchbarmachung und Utilitarisierung der Hilfsschüler
- Entlastung der Volksschule durch die Hilfsschule
- Das Verhältnis von Hilfsschule und nationalsozialistischer Ideologie
- Kontroversen und Herausforderungen in der wissenschaftlichen Aufarbeitung
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Das erste Kapitel führt in das Thema ein und stellt die Hilfsschule im Kontext des deutschen Sonderschulsystems im 20. Jahrhundert dar.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Rassenhygiene als wesentlichem Bestandteil nationalsozialistischer Politik. Hier werden die Ideen des Sozialdarwinismus und die Rolle des Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses erläutert.
Das dritte Kapitel analysiert die Funktion der Hilfsschule als Instrument der Entlastung und Utilitarisierung. Es beleuchtet die Bemühungen, die Hilfsschüler für die Bedürfnisse der Volksgemeinschaft, insbesondere für die Arbeitswelt, brauchbar zu machen.
Schlüsselwörter (Keywords)
Hilfsschule, Nationalsozialismus, Rassenhygiene, Sozialdarwinismus, Volksideologie, Brauchbarmachung, Utilitarisierung, Entlastung, Sonderschulwesen, Geschichte der Sonderpädagogik, Zwangssterilisation, Euthanasie.
- Arbeit zitieren
- Marek Birkholz (Autor:in), 2015, Die Hilfsschule im Dritten Reich, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/310024