Das öffentliche Coming-Out vom früheren Nationalspieler Thomas Hitzlsperger löste am Anfang des Jahres 2014 ein gewaltiges Medienecho aus und führte zu einer neu aufkommenden Debatte über das tabuisierte Thema Homosexualität im Fußball.
Hitzlsperger thematisierte seine Homosexualität vier Monate nach dem Ende seiner Karriere als Profifußballer. Er wolle dadurch die Diskussion über Homosexualität unter Profisportlern voranbringen. Das Echo auf sein Coming-Out fiel weitgehend positiv aus. Politiker, Verbände und Vereine lobten ihn für seinen Mut und zollten ihm ihren Respekt. Doch alleine die Tatsache, dass ein Fußballprofi mit seinem Coming-Out bis zum Ende seiner Karriere wartet, lässt aufhorchen.
Auffällig ist, dass es bis heute noch keinen aktiven Profispieler gibt, der sich zu seiner Homosexualität bekennt. Die beliebteste Sportart Fußball, die sonst für Offenheit, Fair-ness und Toleranz steht, tabuisiert das Thema Homosexualität noch immer, obwohl gleichgeschlechtliche Beziehungen in anderen Bereichen der Gesellschaft vielmehr einen Status der Normalität erlangt haben. Doch warum hält der Fußball am traditionellen Geschlechterverständnis und dem damit verbundenen Männlichkeitsbild fest?
Aktuell bemühen sich zwar der Deutsche Fußballbund und auch einige Vereine um eine Enttabuisierung von Homosexualität, in dem sie Flyer entwerfen oder ein Handbuch zum Umgang mit Homosexualität herausgeben, jedoch klingt all dies eher nach Lippenbekenntnissen. Dafür spricht auch eine Umfrage der ARD Anfang diesen Jahres zum Umgang mit Homosexualität unter den 36 Bundesligavereinen der ersten und zweiten Liga. 14 Vereine ignorierten die Anfrage und 11 Vereine sagten die Teilnahme an der Umfrage ab.
Dass der Profifußball das Thema meidet, ist nun deutlich geworden. Doch wie verhält es sich in Amateurligen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Homosexualität und Homophobie - Begriffserklärungen
- Männlichkeit und Homosexualität aus soziologischer Perspektive
- Hegemoniale Männlichkeit
- Männlicher Habitus
- Homoerotik im Männerbund Fußball
- Erscheinungsformen von Homophobie im Fußball
- Gründe für Homophobie im Fußball
- Bedrohung der männlichen Geschlechtsidentität
- Zurschaustellung und Abgrenzung
- Kulturelle Logik des Fußballs
- Fußball als moralfreie Zone
- Homosexualität im Amateurfußball
- Methodik und Leitfadenentwicklung
- Auswertung der Interviews
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Akzeptanz von Homosexualität im männlichen Amateurfußball und die Erfahrungen homosexueller Spieler mit Homophobie. Die zentrale Forschungsfrage lautet: Inwieweit ist Homosexualität im männlichen Amateurfußball akzeptiert und welche Erfahrungen machen homosexuelle Fußballspieler dort mit Homophobie?
- Definition und Verständnis von Homosexualität und Homophobie
- Soziologische Perspektiven auf Männlichkeit und deren Bezug zu Homosexualität im Fußball
- Homoerotische Aspekte im Fußballkontext
- Erscheinungsformen und Ursachen von Homophobie im Fußball
- Empirische Untersuchung der Erfahrungen homosexueller Fußballspieler in Amateurligen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Arbeit wird durch das Coming-out von Thomas Hitzlsperger eingeleitet, welches eine Debatte über Homosexualität im Fußball auslöste. Im Gegensatz zum positiven Echo im Profifußball, wird die Situation im Amateurbereich untersucht, wo der mediale Druck geringer ist, aber die persönliche Konfrontation mit Homophobie größer sein kann. Die Forschungsfrage nach der Akzeptanz von Homosexualität und den Erfahrungen mit Homophobie im Amateurfußball wird formuliert.
Homosexualität und Homophobie - Begriffserklärungen: Dieses Kapitel definiert die Begriffe Homosexualität und Homophobie. Homosexualität wird als „sich auf das eigene Geschlecht richtende sexuelle Empfinden“ beschrieben, während Homophobie als irrationale Angst und Intoleranz gegenüber Homosexualität definiert wird, die von Negierung bis hin zu Hass reicht. Die verschiedenen Erscheinungsformen von Homophobie, sowohl offen als auch verdeckt, werden angesprochen.
Männlichkeit und Homosexualität aus soziologischer Perspektive: Dieses Kapitel analysiert soziologische Theorien (Connell, Bourdieu, Meuser) um den Männlichkeitsbegriff und dessen Beziehung zu Homosexualität zu beleuchten. Es untersucht, wie hegemoniale Männlichkeit und männlicher Habitus im Kontext des Fußballs die Akzeptanz von Homosexualität beeinflussen.
Homoerotik im Männerbund Fußball: Trotz des stark ausgeprägten Männlichkeitsbildes im Fußball wird in diesem Kapitel untersucht, inwiefern homoerotische Aspekte dennoch legitim sind. Es werden die komplexen Dynamiken innerhalb des Männerbundes Fußball analysiert, die gleichzeitig sowohl homophobe als auch homoerotische Elemente aufweisen können.
Erscheinungsformen von Homophobie im Fußball: Dieses Kapitel beleuchtet detailliert die verschiedenen Erscheinungsformen von Homophobie im Fußball. Es werden konkrete Beispiele und Manifestationen von Homophobie im Fußball beschrieben und analysiert. Das Kapitel liefert einen tieferen Einblick in die Mechanismen und Folgen dieser Diskriminierung.
Gründe für Homophobie im Fußball: Die verschiedenen Ursachen und Gründe für die Verbreitung von Homophobie im Fußball werden hier untersucht. Es werden Faktoren wie die Bedrohung der männlichen Geschlechtsidentität, Zurschaustellung und Abgrenzung sowie die kulturelle Logik und die mögliche Wahrnehmung des Fußballs als moralfreie Zone diskutiert.
Homosexualität im Amateurfußball: Dieses Kapitel beschreibt die Methodik und den Ablauf der empirischen Untersuchung. Es wird die Entwicklung des Interviewleitfadens und die Durchführung von Experteninterviews mit Vertretern eines homosexuellen Fußballvereins und einem homosexuellen Spieler erläutert. Die Auswertung der Interviews wird kurz skizziert.
Schlüsselwörter
Homosexualität, Homophobie, Fußball, Amateurfußball, Männlichkeit, Hegemoniale Männlichkeit, Homoerotik, Geschlechterrollen, Diskriminierung, Akzeptanz, Empirische Forschung, Interview, Soziologie des Körpers.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Akzeptanz von Homosexualität im männlichen Amateurfußball
Was ist das Thema der Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Akzeptanz von Homosexualität im männlichen Amateurfußball und die Erfahrungen homosexueller Spieler mit Homophobie. Die zentrale Forschungsfrage lautet: Inwieweit ist Homosexualität im männlichen Amateurfußball akzeptiert und welche Erfahrungen machen homosexuelle Fußballspieler dort mit Homophobie?
Welche Aspekte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Begriffserklärungen von Homosexualität und Homophobie, soziologische Perspektiven auf Männlichkeit und deren Bezug zu Homosexualität im Fußball, homoerotische Aspekte im Fußballkontext, Erscheinungsformen und Ursachen von Homophobie im Fußball und eine empirische Untersuchung der Erfahrungen homosexueller Fußballspieler in Amateurligen.
Welche soziologischen Theorien werden angewendet?
Die Arbeit bezieht sich auf soziologische Theorien von Connell, Bourdieu und Meuser, um den Männlichkeitsbegriff und dessen Beziehung zu Homosexualität zu beleuchten. Es wird untersucht, wie hegemoniale Männlichkeit und männlicher Habitus im Kontext des Fußballs die Akzeptanz von Homosexualität beeinflussen.
Wie wird die Homophobie im Fußball beschrieben?
Die Arbeit beschreibt verschiedene Erscheinungsformen von Homophobie im Fußball, sowohl offen als auch verdeckt, und analysiert konkrete Beispiele und Manifestationen. Es werden Ursachen wie die Bedrohung der männlichen Geschlechtsidentität, Zurschaustellung und Abgrenzung, die kulturelle Logik des Fußballs und die mögliche Wahrnehmung des Fußballs als moralfreie Zone diskutiert.
Wie wurde die empirische Untersuchung durchgeführt?
Die empirische Untersuchung umfasste die Entwicklung eines Interviewleitfadens und die Durchführung von Experteninterviews mit Vertretern eines homosexuellen Fußballvereins und einem homosexuellen Spieler. Die Auswertung der Interviews wird in der Arbeit skizziert.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Homosexualität, Homophobie, Fußball, Amateurfußball, Männlichkeit, Hegemoniale Männlichkeit, Homoerotik, Geschlechterrollen, Diskriminierung, Akzeptanz, Empirische Forschung, Interview, Soziologie des Körpers.
Welche Kapitel beinhaltet die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet Kapitel zu Einleitung, Begriffserklärungen (Homosexualität und Homophobie), Männlichkeit und Homosexualität aus soziologischer Perspektive, Homoerotik im Männerbund Fußball, Erscheinungsformen von Homophobie im Fußball, Gründe für Homophobie im Fußball, Homosexualität im Amateurfußball (inkl. Methodik) und Fazit.
Warum ist die Arbeit relevant?
Die Arbeit ist relevant, da sie die Akzeptanz von Homosexualität im Amateurfußball, einem Bereich mit geringerem medialen Druck als der Profifußball, untersucht und die persönlichen Erfahrungen homosexueller Spieler mit Homophobie beleuchtet.
Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt?
Die zentrale Forschungsfrage ist: Inwieweit ist Homosexualität im männlichen Amateurfußball akzeptiert und welche Erfahrungen machen homosexuelle Fußballspieler dort mit Homophobie?
Wo findet man weitere Informationen?
(Hier könnte ein Link zur vollständigen Arbeit eingefügt werden)
- Arbeit zitieren
- Nina Knepper (Autor:in), 2015, Homosexuelle Fußballspieler in Amateurligen. Die wahren Profis?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/309843