Spätestens seit dem 11. September 2001 findet die Frage nach dem Verhältnis von Religion und Gewalt in Medien und Forschung erhöhte Aufmerksamkeit. Dass ein Glaube durch Gewalt repräsentiert wird oder dieser Glaube Andersgläubigen gewaltsam aufgezwungen wird, ist jedoch keineswegs ein Phänomen der Neuzeit. Bereits im Mittelalter kann man beobachten, dass in Deutschland Kreuzzüge durchgeführt wurden, um den christlichen Glauben im Land zu verbreiten. Dabei gerieten besonders die Wenden, die ab dem 7. Jahrhundert große Teile des heutigen Nord- und Ostdeutschlands bewohnten und in der neueren Literatur auch oft als Elbslawen bezeichnet werden, in den Fokus. Ziel war die eine absolute Christianisierung der wendischen Gebiete.
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Wendenkreuzzug, der im Spätsommer 1147 über die Elbe nach Osten ging. Als Motivation für den Wendenkreuzzug werden in den Quellen und der Literatur der Versuch einer Missionierung und teilweise auch der Machtausbau der sächsischen Fürsten genannt. Diese Motive möchte ich in dieser Arbeit kritisch durchleuchten und tiefgründiger auf die speziellen Motive der Initiatoren und Heeresführer, Albrecht den Bären und Heinrich den Löwen, eingehen.
Einführend wird die Vorgeschichte des Wendenkreuzzugs dargelegt. Der Hauptteil befasst sich mit den Motiven der Hauptakteuren und dem Verlauf des Kreuzzugs. Abschließend soll die Frage nach dem Erfolg der Unternehmung und den Folgen für Albrecht und Heinrich gefragt werden.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Forschungsliteratur
- Die Ausgangslage
- Der Aufruf zum Wendenkreuzzug
- Albrecht der Bär
- Heinrich der Löwe
- Der Verlauf des Wendenkreuzzugs
- Folgen und Bewertung des Kreuzzuges
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Hausarbeit analysiert den Wendenkreuzzug von 1147, der im Spätsommer 1147 über die Elbe nach Osten ging. Sie beleuchtet die Motive des Kreuzzuges, insbesondere die Versuche der Missionierung und des Machtausbaus der sächsischen Fürsten, und geht tiefer auf die speziellen Motive der Initiatoren und Heeresführer, Albrecht den Bären und Heinrich den Löwen, ein.
- Motive für den Wendenkreuzzug
- Die Rolle der sächsischen Fürsten
- Die spezifischen Ziele von Albrecht dem Bären und Heinrich dem Löwen
- Die politische und religiöse Ausgangslage im Wendengebiet
- Der Verlauf und die Folgen des Kreuzzuges
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Einleitung: Die Einleitung stellt den historischen Kontext des Wendenkreuzzuges dar und erläutert die Bedeutung von Religion und Gewalt im Mittelalter, insbesondere im Kontext der Kreuzzüge. Sie hebt die Besonderheit des Wendenkreuzzuges im Vergleich zu den Kreuzzügen in den Orient hervor.
- Forschungsliteratur: Dieses Kapitel beleuchtet die Quellenlage zum Wendenkreuzzug und analysiert die relevanten Primär- und Sekundärquellen. Es diskutiert die Wichtigkeit der Slavenchronik von Helmold von Bosau und die Rolle von Papst Eugen III. in der Motivation des Kreuzzuges.
- Die Ausgangslage: Der dritte Teil der Arbeit untersucht die politische und religiöse Situation im Wendengebiet vor dem Kreuzzug. Es werden die Spannungen zwischen den Wenden und den Deutschen sowie die Versuche der Christianisierung des Wendenlandes im 11. Jahrhundert beschrieben.
- Der Aufruf zum Wendenkreuzzug: Dieses Kapitel analysiert die Hintergründe des Aufrufs zum Kreuzzug im Jahr 1147. Es beleuchtet den Zusammenhang mit dem Kreuzzug in den Orient und die Rolle von Bernhard von Clairvaux, der die Idee eines parallelen Kreuzzuges gegen die Heiden östlich der Elbe entwickelte.
Schlüsselwörter (Keywords)
Wendenkreuzzug, Sachsen, Albrecht der Bär, Heinrich der Löwe, Slawenchronik, Helmold von Bosau, Papst Eugen III, Bernhard von Clairvaux, Missionierung, Machtausbau, Elbslawen, Christianisierung, Heidentum, Ostpolitik, Mittelalter.
- Arbeit zitieren
- Vera Lehmann (Autor:in), 2015, Der Wendenkreuzzug 1147. Die Motive Heinrichs des Löwen und Albrechts des Bären, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/308094