Die vorliegende Arbeit setzt sich mit der Montagetechnik in Alfred Döblins Roman ‚Berlin Alexanderplatz. Die Geschichte vom Franz Biberkopf‘ auseinander. Er ist der erste und einzige Welterfolg Döblins, aber dennoch gleichsam bedeutend wie eigenartig.
Franz Biberkopf, wegen Totschlags an seiner Freundin inhaftierter Zement- und Transportarbeiter, wird nach vier Jahren in der Haftanstalt Tegel entlassen, entlassen in eine Stadt, die ihn ängstigt. Ihm steht eine Gewaltkur bevor über den Sinn und Ausgang der Leser gleich zu Beginn informiert wird. Um die Biberkopf-Handlung herum sammeln sich verschiedene Fremdtexte unterschiedlicher Herkunft: Nachrichten, Berichte, Dialoge. Berlin Alexanderplatz liest sich wie ein geschriebener Film: Montage von Handlungsfragmenten, Dialogfetzen, Ortsbeschreibungen, amtliche Meldungen sollen die Großstadt erzählen.
Der genauen Betrachtung des Montageverfahrens soll die im zweiten Kapitel erarbeitete Definitionsgrundlage dienen. Auf Basis der Forschungsliteratur sind zuerst einige Termini zu klären und die Collage von der Montage abzugrenzen. Darauf folgen eine Konkretisierung des Montagebegriffs und eine detaillierte Darstellung der besonderen Bauformen.
Im dritten Kapitel steht die Realisierung des Montageverfahrens im Roman selbst im Vordergrund. Jedoch folgt nicht einfach nur eine Aufzählung erläuternder Beispiele, derer gibt es einfach zu viele, sondern vielmehr soll immer wieder der Bogen zurück zum theoretischen Teil gespannt wer-den. Im Roman ‚Berlin Alexanderplatz‘ nimmt die Großstadt und ihre Darstellung einen großen Raum ein. Dem Autor dient das Montageverfahren als ästhetisches Hilfsmittel, um gleich-zeitige, nebeneinander stattfindende Ereignisse in einen linearen Fluss zu bringen.
Wie sich Großstadtdiskurs und Montageverfahren zueinander verhalten, wird in einem vierten Kapitel erarbeitet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition der verwendeten Termini
- Zitat
- Collage
- Montage
- Das Montageverfahren bei Döblin am Beispiel „Berlin Alexanderplatz“
- Die Verwendung von Fremdmaterial
- Die Funktion der Montage
- Großstadt und Montage - ein Zusammenspiel
- Schlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Montagetechnik in Alfred Döblins Roman „Berlin Alexanderplatz. Die Geschichte vom Franz Biberkopf“. Der Fokus liegt auf der Analyse der Umsetzung und Funktion des Montageverfahrens im Roman und dessen Bedeutung für die Darstellung der Großstadt.
- Definition und Abgrenzung der Begriffe Zitat, Collage und Montage im Kontext der modernen Literatur
- Analyse der Verwendung von Fremdmaterial in „Berlin Alexanderplatz“ und dessen Einfluss auf die narrative Struktur
- Die Rolle der Montage als ästhetisches Mittel zur Darstellung der Großstadt und ihrer Dynamik
- Die Beziehung zwischen Montage und der Darstellung von Gewalt und Kriminalität im Roman
- Die Bedeutung der Montage für die Konstruktion von Figuren und deren Entwicklung im Verlauf des Romans
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in das Thema der Montagetechnik in Alfred Döblins Roman „Berlin Alexanderplatz“ und stellt die Forschungsfrage sowie die Zielsetzung der Arbeit vor.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Definition der verwendeten Termini, insbesondere mit den Begriffen Zitat, Collage und Montage. Es werden die verschiedenen Ansätze in der Forschungsliteratur diskutiert und ein eigener Definitionsrahmen für die Arbeit erarbeitet.
Das dritte Kapitel analysiert die konkrete Umsetzung der Montagetechnik in Döblins Roman „Berlin Alexanderplatz“. Es werden verschiedene Beispiele für die Verwendung von Fremdmaterial und deren Funktion im Kontext der Gesamtgeschichte untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit folgenden Schlüsselbegriffen: Alfred Döblin, „Berlin Alexanderplatz“, Montage, Collage, Zitat, Fremdmaterial, Großstadt, Moderne Literatur, ästhetisches Mittel, Gewalt, Kriminalität, Figurenkonstitution.
- Arbeit zitieren
- Florian Hamleser (Autor:in), 2015, Die Montagetechnik in Alfred Döblins Roman 'Berlin Alexanderplatz'. Umsetzung und Funktion, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/307983