Der Begriff Menschenwürde setzen viele Menschen heutzutage als selbstverständlich voraus. Dabei diskutieren wir auch aktuelle Vorgänge in der Bundesrepublik Deutschland wie die NSA-Affäre, in der der US-Geheimdienst unter anderem bundesdeutsche Politiker abgehört und Nutzerdaten von Google, Microsoft, Facebook und Apple gehackt und gespeichert haben soll. An dieser Stelle kann nicht bewertet werden, ob dieser Vorgang die Menschenwürde beeinträchtigt, zeigt aber auf, dass die Diskussion nicht nur in außereuropäischen Ländern geführt werden kann.
Die Menschenwürde nennt man in unmittelbaren Zusammenhang mit den Menschenrechten. Es kann auch geschlussfolgert werden, dass die Menschenwürde die Menschenrechte begründet. Einblick in diese Thematik gewähren uns aus philosophischer Sicht zwei Repräsentanten, zum einen Immanuel Kant, der einen großen Einfluss auch auf die heutige Auseinandersetzung mit diesem Begriff hat, und zum anderen Jürgen Habermas, der einen starken Zusammenhang mit der juridischen Seite herstellt. Die Deklaration der Menschenrechte durch die UN bildet die Grundlage für das deutsche Grundgesetz, das der Menschenwürde erstmalig nach dem zweiten Weltkrieg einen rechtlich durchsetzbaren Anspruch in der Verfassung der Bundesrepublik Deutschland einräumt. Ein Verbrechen kann aus rechtlicher Sicht schließlich erst dann vorliegen, wenn eine Person oder Organisation gegen einen bestehenden Rechtsgrundsatz verstößt.
Im Anschluss folgt eine Untersuchung über die Verhältnismäßigkeit zwischen Strafe und Verbrechen mit Sicht auf die Rechtfertigung der Strafe. Straftheorien beleuchten den Sinn und Zweck von Sanktionen, bevor die Schlussbetrachtung den Ansatz verfolgt, im Verhältnis zwischen Verbrecher und Menschenwürde auf die Frage nach Schutz oder Strafe einzugehen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Strukturelle Überlegungen
- 2. Menschenwürde im Spannungsfeld der Philosophie, Politik und der Rechtswissenschaft
- 2.1 Philosophischer Ansatz der Menschenwürde
- 2.1.1 Der Würdebegriff in der Moralphilosophie nach Kant
- 2.1.2 Menschenrechte in der Betrachtung nach Habermas
- 2.2 Betrachtung der Menschenwürde aus rechtswissenschaftlicher Sicht
- 2.2.1 Menschenwürde und Grundgesetz
- 2.2.2 Menschenwürde in der Betrachtung der deutschen Rechtsprechung
- 2.2.3 Schutzbereich der Menschenwürde
- 2.1 Philosophischer Ansatz der Menschenwürde
- 3. Die Begriffe Verbrechen und Strafe
- 3.1 Das Verhältnis zwischen Verbrechen und Strafe
- 3.2 Theorien zur Begründung der Strafe
- 3.2.1 Die Sühnetheorie
- 3.2.2 Die Vergeltungstheorie
- 3.2.3 Die Präventivtheorie
- 4. Menschenwürde als Schutz oder Strafe für Verbrecher
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den komplexen Zusammenhang zwischen Menschenwürde und Strafe im Kontext von Verbrechen. Ziel ist es, die philosophischen, rechtlichen und politischen Aspekte der Menschenwürde zu beleuchten und deren Relevanz für die Rechtfertigung von Strafen zu erörtern. Die Arbeit analysiert verschiedene Straftheorien und hinterfragt, inwieweit der Schutz der Menschenwürde mit der Verhängung von Strafen vereinbar ist.
- Der Begriff der Menschenwürde in der Philosophie (Kant, Habermas)
- Die rechtliche Verankerung der Menschenwürde im Grundgesetz
- Verschiedene Theorien zur Begründung von Strafen (Sühne, Vergeltung, Prävention)
- Das Spannungsverhältnis zwischen Menschenwürde und Strafrecht
- Die Frage nach Schutz oder Strafe für Verbrecher
Zusammenfassung der Kapitel
1. Strukturelle Überlegungen: Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema, wobei die Selbstverständlichkeit des Begriffs "Menschenwürde" im Kontext aktueller Ereignisse wie der NSA-Affäre hinterfragt wird. Es wird der enge Zusammenhang zwischen Menschenwürde und Menschenrechten hergestellt und die Bedeutung der UN-Menschenrechtserklärung sowie des deutschen Grundgesetzes hervorgehoben. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der Verhältnismäßigkeit zwischen Strafe und Verbrechen und der Rechtfertigung von Strafen im Allgemeinen.
2. Menschenwürde im Spannungsfeld der Philosophie, Politik und der Rechtswissenschaft: Dieses Kapitel beleuchtet die Menschenwürde aus verschiedenen Perspektiven. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der UN wird als Grundlage für ein universelles Wertesystem beschrieben. Philosophische Ansätze, insbesondere von Cicero und Immanuel Kant, werden mit rechtswissenschaftlichen Aspekten, wie der Verankerung der Menschenwürde im Grundgesetz, verglichen. Das Kapitel stellt die Frage nach der Begründung der Menschenwürde und ihrer Bedeutung im Kontext von Verbrechen.
2.1 Philosophischer Ansatz der Menschenwürde: Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die philosophischen Wurzeln des Konzepts der Menschenwürde. Er analysiert den Einfluss von Immanuel Kant und Jürgen Habermas auf das Verständnis von Menschenwürde. Kants Werk „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“ wird im Detail betrachtet, wobei sein Konzept des kategorischen Imperativs und die Bedeutung des Menschen als Zweck an sich selbst hervorgehoben werden. Der Abschnitt unterstreicht Kants Gleichsetzung von innerem Wert und Würde.
3. Die Begriffe Verbrechen und Strafe: Dieses Kapitel definiert die Begriffe "Verbrechen" und "Strafe" und untersucht das Verhältnis zwischen beiden. Es werden verschiedene Straftheorien, darunter die Sühne-, Vergeltung- und Präventivtheorie, vorgestellt und kritisch analysiert. Der Schwerpunkt liegt auf der Begründung und Rechtfertigung von Strafen.
Schlüsselwörter
Menschenwürde, Menschenrechte, Grundgesetz, Strafrecht, Straftheorien, Vergeltung, Prävention, Sühne, Kant, Habermas, Verbrechen, Strafe, Verhältnismäßigkeit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Menschenwürde und Strafe
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht den komplexen Zusammenhang zwischen Menschenwürde und Strafe im Kontext von Verbrechen. Sie beleuchtet die philosophischen, rechtlichen und politischen Aspekte der Menschenwürde und deren Relevanz für die Rechtfertigung von Strafen. Die Arbeit analysiert verschiedene Straftheorien und hinterfragt die Vereinbarkeit des Schutzes der Menschenwürde mit der Verhängung von Strafen.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Hausarbeit behandelt folgende Themen: Der Begriff der Menschenwürde in der Philosophie (Kant, Habermas), die rechtliche Verankerung der Menschenwürde im Grundgesetz, verschiedene Theorien zur Begründung von Strafen (Sühne, Vergeltung, Prävention), das Spannungsverhältnis zwischen Menschenwürde und Strafrecht und die Frage nach Schutz oder Strafe für Verbrecher.
Welche philosophischen Ansätze werden betrachtet?
Die Arbeit analysiert den philosophischen Ansatz der Menschenwürde insbesondere bei Immanuel Kant (mit Fokus auf den kategorischen Imperativ und den Menschen als Zweck an sich) und Jürgen Habermas. Der Einfluss dieser Denker auf das Verständnis von Menschenwürde wird untersucht.
Wie wird die Menschenwürde rechtlich betrachtet?
Die rechtliche Verankerung der Menschenwürde im Grundgesetz wird detailliert untersucht. Die Hausarbeit betrachtet die Menschenwürde aus rechtswissenschaftlicher Sicht, inklusive der deutschen Rechtsprechung und des Schutzbereichs der Menschenwürde. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der UN wird als Grundlage für ein universelles Wertesystem beschrieben.
Welche Straftheorien werden diskutiert?
Die Arbeit präsentiert und analysiert kritisch verschiedene Straftheorien, darunter die Sühne-, Vergeltung- und Präventivtheorie. Der Schwerpunkt liegt auf der Begründung und Rechtfertigung von Strafen im Allgemeinen.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Hausarbeit gliedert sich in Kapitel zu strukturellen Überlegungen, der Menschenwürde im Spannungsfeld von Philosophie, Politik und Rechtswissenschaft (inklusive eines Unterkapitels zum philosophischen Ansatz), den Begriffen Verbrechen und Strafe (mit Unterkapiteln zu verschiedenen Straftheorien) und schließlich der Frage der Menschenwürde als Schutz oder Strafe für Verbrecher. Ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter sind ebenfalls enthalten.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Schlüsselbegriffe der Arbeit sind: Menschenwürde, Menschenrechte, Grundgesetz, Strafrecht, Straftheorien, Vergeltung, Prävention, Sühne, Kant, Habermas, Verbrechen, Strafe und Verhältnismäßigkeit.
- Arbeit zitieren
- Ina Hofmeister (Autor:in), 2014, Verbrecher und Menschenwürde. Zwischen den Begriffen Schutz oder Strafe, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/305965