Speziell wird sich meine Arbeit auf die Genese des Faches der osteuropäischen Geschichte in Westdeutschland nach 1945, kulminierend im Kalten Krieg konzentrieren.
Bei der intensiveren Recherche zu der Genese des Fachs fragte ich mich jedoch erstmals, wem das Fach als ideologischer Partner im Kalten Krieg dienlich sein sollte. Dem Ost- oder Westblock? Wozu wurde osteuropäische Geschichtswissenschaft betrieben? Um jedoch fassen zu können, wie es zu einer möglichen Funktionalisierung kommen konnte, müssen zumindest zu Beginn holzschnittartig die historischen Rahmenbedingungen der Wiederetablierung des Faches nach 1945 angeschnitten werden, soweit dies der Rahmen meiner Seminararbeit zulässt.
Bedingt durch die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen grenzte sich die Forschung in beiden deutschen Staaten stark gegeneinander ab. Wie stark die Osteuropaforschung im Kalten Krieg zum politischen Spielball der Mächte wurde, gilt es dann zu beleuchten.
Zu Beginn werde ich die gegenwärtigen Forschungsstandpunkte aspektorientiert vorstellen. In einem weiteren Schritt werde ich anhand ausgewählter Werke des Osteuropaexperten Klaus Mehnert die Thesen der gegenwärtigen Forschung prüfen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wiederetablierung der Osteuropaforschung nach 1945
- Wiederetablierung des Faches in Westdeutschland
- Verwendung des Osteuropabegriffes…...
- Historische Rahmenbedingungen für das Fach in Westdeutschland
- Paradigmenwechsel in der Osteuropawissenschaft in Westdeutschland
- Exkurs: Historische Rahmenbedingungen für das Fach in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ)
- Klaus Mehnert
- Interesse an der Person
- Geleitgedanken
- Antikommunismus
- ,,Ein Jahr später“
- Chancen und Gefahren
- Politischer Kurswechsel
- Nationalsozialismus
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Genese der osteuropäischen Geschichtswissenschaft nach 1945 im Kontext des Kalten Krieges, insbesondere in Westdeutschland. Sie analysiert die politischen Rahmenbedingungen, die zur Wiederetablierung des Faches führten, und hinterfragt die möglichen Funktionalisierungen der Osteuropaforschung durch die Politik. Die Arbeit untersucht, ob und wie die Osteuropaforschung während des Kalten Krieges einen Paradigmenwechsel erfuhr, der die politische Auseinandersetzung zwischen Ost und West widerspiegelte.
- Die Wiederetablierung der Osteuropaforschung nach 1945 in Westdeutschland
- Die Rolle der Osteuropaforschung im Kalten Krieg
- Die politische Funktionalisierung des Faches
- Die Bedeutung der osteuropäischen Geschichte für die deutsche Politik
- Der Paradigmenwechsel in der Osteuropaforschung während des Kalten Krieges
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Wiederetablierung der Osteuropaforschung nach 1945 in Westdeutschland. Es werden die aktuellen Forschungsansätze dargestellt und die Frage gestellt, warum das Fach trotz der personellen Kontinuitäten zum Nationalsozialismus von der breiten Öffentlichkeit angenommen wurde. Das Kapitel analysiert die Rolle der Osteuropaforschung in der Bewältigung der gegenwärtigen politischen Probleme, wie einer möglichen Expansion der Sowjetunion.
Schlüsselwörter
Osteuropaforschung, Kalter Krieg, Westdeutschland, Geschichtswissenschaft, Funktionalisierung, Paradigmenwechsel, Politische Intention, Sowjetunion, Nationalsozialismus, Ostforschung, Ost-West-Konflikt, Ideologie.
- Arbeit zitieren
- Pia-Sophie Schillings (Autor:in), 2014, Die osteuropäische Geschichtswissenschaft als ideologischer Partner im Kalten Krieg, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/304413