Inwiefern sich Hunger, Konflikte und Revolution gegenseitig bedingen und inwieweit sich aus Hunger derartige Konflikte ergeben, die dann wiederum in einer Revolution enden, soll in der vorliegenden Arbeit untersucht werden. Hierbei soll der Schwerpunkt insbesondere auf der Versorgungslage der deutschen Bevölkerung und der damit einhergehenden Schwierigkeiten im Zeitraum von 1914 bis 1918 liegen.
Vor diesem Hintergrund ist es zunächst notwendig, den Revolutionsbegriff zu definieren und auf den aktuellen Forschungsstand der Revolutionsforschung einzugehen. Im Anschluss soll die Lebensmittelversorgung der Deutschen Bevölkerung mit ihren folgenreichen Schwierigkeiten dargestellt und analysiert werden, bevor auf die Radikalisierung der Stimmungslage innerhalb der Bevölkerung eingegangen wird. Abschließend betrachtet die vorliegende Arbeit die Spannungen und Stimmungslage innerhalb der OHL, der Regierung und der Kriegsleitung und beschreibt die revolutionären Ereignisse.
Hunger, soziale Konflikte, Revolution - Auf den ersten Blick handelt es sich bei diesen drei Wörtern um eine Aufzählung bzw. eine Aneinanderreihung von Substantiven, deren Beziehung zueinander zunächst nicht ganz ersichtlich sein mag. Ihre Bedeutungen und Ausmaße bleiben im Verborgenen und treten erst bei genauerer Auseinandersetzung mit den jeweiligen Begriffen zum Vorschein. Durch die Berücksichtigung der Bedeutung, die hinter den jeweiligen Wörtern steht wird klar, dass es sich bei dieser Art von Aufzählung insbesondere um eine Steigerung handelt.
Während “Hunger“ im Hinblick auf die Ausgestaltung des Begriffes in der Realität harmloser als “Konflikte“ zu sein scheint, stellt die “Revolution“ das folgenreichste und hierarchisch höchste Glied in dieser Reihe dar. Doch was hat dies mit der Geschichte des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg zu tun?
Berücksichtigt man die Vorgänge und Ereignisse des Ersten Weltkrieges, so wird deutlich, dass diese drei Begriffe in einem viel engeren Zusammenhang stehen, als anfangs angenommen. Überträgt man diese Begriffe nämlich auf die Geschehnisse und Entwicklungen im Deutschen Reich, so lassen sich die bloßen Wörter mit entsprechenden konkreten Inhalten und Assoziationen füllen.
Sind Wortbedeutung und die damit verbundenen Bedeutungen für das Deutsche Reich im Ersten Weltkrieg klar, so bleibt die Frage, in welcher Beziehung diese Wörter und somit im übertragenen Sinne auch in welchem Verhältnis die jeweiligen Entwicklungen zueinander stehen.
Inhaltsverzeichnis
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- 1.1 Forschungsstand
- 1.2 Definition des Revolutionsbegriffes
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- 2.1 Deutschlands Situation vor Kriegsbeginn
- 2.2 Deutschland zu Beginn des Ersten Weltkrieges
- 2.3 Problematik der Lebensmittelversorgung
- 2.4 Das Rationierungssystem
- 2.5 Der Schwarzhandel
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- 3.1 Die Situation des einfachen Volkes
- 3.2 Die Protestbereitschaft der Arbeiterschaft
- 3.3 Der Widerstand des Heeres
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- 4.1 Die Niederlage des Deutschen Reiches
- 4.2 Die Begünstigungsfaktoren der Revolution
- 4.3 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Verbindung zwischen Hunger, sozialen Konflikten und der Revolution im Deutschen Reich während des Ersten Weltkrieges. Sie konzentriert sich insbesondere auf die Versorgungslage der Bevölkerung und die damit verbundenen Schwierigkeiten im Zeitraum von 1914 bis 1918.
- Definition des Revolutionsbegriffes und Analyse des aktuellen Forschungsstandes
- Darstellung und Analyse der Lebensmittelversorgung der deutschen Bevölkerung
- Radikalisierung der Stimmungslage innerhalb der Bevölkerung
- Spannungen und Stimmungslage innerhalb der OHL, der Regierung und der Kriegsleitung
- Beschreibung der revolutionären Ereignisse und deren Auslöser
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitende Überlegungen
Dieses Kapitel stellt die Verbindung zwischen Hunger, sozialen Konflikten und der Revolution im Deutschen Reich während des Ersten Weltkrieges dar und erläutert die Forschungsfrage der Arbeit.
2. Hunger und soziale Konflikte als Wegbereiter der Revolution 1918/19
Dieses Kapitel beleuchtet die Situation Deutschlands vor und zu Beginn des Ersten Weltkrieges, analysiert die Problematik der Lebensmittelversorgung und das Rationierungssystem sowie den Schwarzhandel.
3. Konflikte, Unruhen und Protestpotential
Dieses Kapitel beschreibt die Situation des einfachen Volkes, die Protestbereitschaft der Arbeiterschaft und den Widerstand des Heeres.
4. Die Revolution 1918 und ihre Begünstigungsfaktoren
Dieses Kapitel behandelt die Niederlage des Deutschen Reiches, die Begünstigungsfaktoren der Revolution und zieht ein Fazit.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Themen der Arbeit sind: Hunger, soziale Konflikte, Revolution, Lebensmittelversorgung, Rationierungssystem, Schwarzhandel, Protestbereitschaft, Arbeiterbewegung, Militär, Novemberrevolution, Weimarer Republik.
- Arbeit zitieren
- Carina Kaufmann (Autor:in), 2015, Die Wirkung der wirtschaftlichen Versorgungslage im Ersten Weltkrieg und ihre Auswirkung auf soziale Konflikte und Revolution, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/303870
