Menschen identifizieren sich selten über die eigene Person und sehen sich gern als Mitglieder einer spezifischen Gruppe an. Verschiedene Dimensionen können dabei zu Hilfe genommen werden und nicht selten bietet sich dabei die Nationalität an. Die Nationalität ist ein wichtiges Konstrukt, das sich in den Köpfen der Menschen stark verfestigt und einen bedeutenden Einfluss darauf hat, wie wir uns selbst sehen und wie andere uns sehen wollen. Identitäten sollen den Umgang miteinander erleichtern, indem sie sich in stereotypen Denkweisen ausdrücken, die das Handeln innerhalb der eigenen Nation, des eigenen Kollektivs erwartbar machen.
In Zeiten der fortschreitenden wirtschaftlichen, wie inzwischen auch politischen Globalisierung rückt dieses Konzept nun auch immer weiter in den Fokus, da besonders dieser Kollektivismus dabei helfen kann, neue supranationale Politikgebilde und politische Maßnahmen zu etablieren. Wenn die Weltbevölkerung sich einander näher fühlt, ist auch die Politik ein stückweit näher am Ideal der Globalisierung, deren Notwendigkeit sich in verschiedensten Bereichen immer stärker abzeichnet.
Es gibt bereits zahlreiche Ausführungen zur Problematik der Kleinstaatlichkeit in der modernen Welt: Die großen Probleme, der sich die Politik und die Weltöffentlichkeit entgegengestellt sehen, sind nicht oder nur geringfügig auf nationaler Ebene zu bändigen, dies ist nur in größeren Dimensionen möglich:
Ein Punkt auf den dabei häufig Bezug genommen wird ist beispielsweise der Umweltschutz, aber auch das Wohlstandsgefälle zwischen Nord und Süd wird oft thematisiert.
In der Politikwissenschaft ist die Gewissheit, dass eine immer stärkere Vernetzung weltweit zwangsläufig nicht zu einer größeren Annäherung der Verhältnisse und Verständnisse, sowie zu einer verstärkten Toleranz und Akzeptanz führen muss, längst angekommen.
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob es im globalen Dorf nicht so etwas wie universelles Ichbewusstsein eines Weltbürgers geben kann, der nicht nach Nationalitäten unterscheidet und stereotypisiert. Kann die Politik auf eine solche Bewusstseinsschärfung, dass alle Weltbürger in einem Boot sitzen hoffen, oder muss sie sich weiter über die Grenzen der Nationalstaaten hinwegsetzen und mit egoistisch gefärbtem Gegenwind rechnen?
Inhaltsverzeichnis
- ,,Wer bin ich?“
- Gegenstand
- Vorgehensweise und Methodik
- Die Begriffe,,Nation“ und „Identität“
- Der Begriff,,Nation“
- Definitionsversuch des Begriffs „Kultur“
- Die nationale Kulturebene
- Der Begriff,,Identität“
- Globale Probleme und Öffentlichkeit
- Weltöffentlichkeit und internationale Problemstellungen
- Identitätsverlust durch den Verlust nationaler Souveränität
- Die Nation in der Globalisierung
- Neue Identitäten in einer globalisierten Welt
- Legitimität einer postnationalen Weltordnung ohne eine Weltbürgeridentität …
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text befasst sich mit der Frage nach der Bedeutung von Nationalität und Identität im Kontext der Globalisierung. Er analysiert, wie sich das Selbstverständnis von Menschen in einer zunehmend vernetzten Welt entwickelt und welche Auswirkungen dies auf die internationale Politik hat.
- Die Rolle der Nationalität im Selbstverständnis von Menschen
- Der Begriff der Kultur und seine Bedeutung für die nationale Identität
- Die Herausforderungen der Globalisierung für das nationale Konstrukt
- Die Möglichkeit einer Weltbürgeridentität und ihre Auswirkungen auf die Politik
- Die Grenzen der Politik im Angesicht der stark nationalstaatlich geprägten Identitätslandschaft
Zusammenfassung der Kapitel
,,Wer bin ich?“
Dieser Abschnitt untersucht die Frage nach dem Selbstverständnis von Menschen im Hinblick auf ihre Nationalität. Anhand von empirischen Studien wird gezeigt, dass sich Menschen häufig über ihre Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe definieren. Dabei spielt die Nationalität eine zentrale Rolle, da sie ein starkes Zusammenhörigkeitsgefühl und ein Gefühl der Vertrautheit erzeugt.
Vorgehensweise und Methodik
Dieser Abschnitt skizziert die Vorgehensweise und Methodik der Analyse. Die zentralen Begriffe des Textes, wie Kultur, Identität und Nation, werden kurz erläutert. Der Text wird sich anhand von verschiedenen Thesen mit den Herausforderungen der Globalisierung für die nationale Identität befassen. Dabei sollen auch die Chancen und Risiken einer Weltbürgeridentität beleuchtet werden.
Die Begriffe,,Nation“ und „Identität“
Dieser Abschnitt widmet sich der Definition der Begriffe Nation und Identität. Dabei wird der Begriff Kultur als wichtiger Bestandteil der nationalen Identität näher betrachtet. Es werden unterschiedliche Ansätze zur Definition von Kultur vorgestellt und deren Bedeutung für die Unterscheidung von Kulturen erläutert.
Globale Probleme und Öffentlichkeit
Dieser Abschnitt analysiert die Herausforderungen der Globalisierung für das nationale Konstrukt. Die zunehmende Vernetzung der Welt führt zu einer Annäherung der Lebensstile und schafft eine Plattform für die gemeinsame Bewältigung globaler Probleme. Es wird diskutiert, ob und inwieweit diese Entwicklungen das nationale Konstrukt beeinflussen und welche neuen Identitäten sich daraus entwickeln können.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Textes sind Nationalität, Identität, Kultur, Globalisierung, Weltbürgeridentität, internationale Politik, Weltöffentlichkeit, Souveränität, Zusammenhörigkeitsgefühl, Vertrautheit, Stereotypen, Unsicherheitsvermeidung, Kollektivismus, Individualismus, Machtdistanz, Feminität, Maskulinität.
- Arbeit zitieren
- M. Sc. Desiré Dietrich (Autor:in), 2013, Postnationale Demokratie. Regieren in den internationalen Beziehungen, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/303811