Ziel der vorliegenden Studienarbeit ist es, zu prüfen, inwiefern das aus der Gewerbewirtschaft stammende Marketing, als mögliches Instrument, auf den Nonprofit-Gedanken einer freigemeinnützigen Klinik übertragen werden kann.
Dazu wird das kirchliche Krankenhaus sowohl als Dienstleitungsunternehmen sowie als konfessionelle Institution dargestellt. Weiter werden die theoretischen Grundlagen des Krankenhausmarketings aufgezeigt. Mittels dieser Erkenntnisse wird die Forschungsfrage „Marketing im kirchlichen Krankenhaus - Widerspruch oder Segen?“ diskutiert und beantwortet.
Deutschland befindet sich im demografischen Wandel. Dem kontinuierlichen Absinken der Geburtenrate steht, vor allem wegen des medizin-technischen Fortschritts und der Verbesserung der Hygienebedingungen, eine zunehmend höhere Lebenserwartung der Bevölkerung gegenüber. Diese Veränderung führt zu einer steigenden Zahl chronisch erkrankter und multimorbider Patienten. Da deren Behandlung aufwändiger und kostenintensiver durchgeführt werden muss, erscheint der Krankenhaussektor in finanzieller Hinsicht vom demografischen Wandel besonders betroffen. Zusätzlich konkurriert der Gesundheitssektor um die immer knapper werdende Ressource der Fachkräfte. Der seit 2010 verpflichtende Nachweis eines Qualitätsmanagements (gemäß §137 Sozialgesetzbuch Fünftes Buch - SGB V), die pauschalierte Vergütung auf Preisbasis (Diagnosis Realated Groups - DRGs) sowie zunehmende gesundheitswirtschaftliche Einsparungen erhöhen den Kostendruck auf Seiten der Krankenhäuser. Diese Situation wird durch immer kürzere Krankenhausverweildauern, den Abbau von Betten sowie die zunehmende Privatisierung öffentlicher Träger verschärft. Somit stehen Krankenhäuser, heute mehr denn je, unter einem steigenden Wettbewerbsdruck.
Der Anteil an Kliniken in finanzstarker, privater Trägerschaft hat sich im Zeitraum von 1991 bis 2010 bereits verdoppelt. Auf Grund deren Wachstumsstrategie wird sich dieser Trend, vor allem zu Ungunsten der öffentlichen Trägerschaften weiter fortsetzen. Durch den historisch begründeten Vertrauensvorsprung in der Versorgung von alten und kranken Menschen haben die freigemeinnützigen Krankenhäuser einen Wettbewerbsvorteil. Daher hält sich deren Entwicklung mit einem Marktanteil um die 36 % konstant. Dennoch müssen sich konfessionelle Träger mit Strategien und Maßnahmen auseinandersetzen, die ihnen dauerhaft einen Wettbewerbsvorteil sichern und sie als Unternehmen am Gesundheitsmarkt weiter positionieren.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Das kirchliche Krankenhaus
- Das Krankenhaus als stationärer Leistungsanbieter
- Krankenhausbetriebswirtschaftliche Grundlagen
- Das Krankenhaus als Dienstleistungsbetrieb
- Abgrenzung des konfessionellen Krankenhauses
- Theologische Perspektive
- Rechtliche Perspektive
- Ökonomische Perspektive
- Das Krankenhaus als stationärer Leistungsanbieter
- Krankenhausmarketing
- Definition und Charakteristika des Krankenhausmarketing
- Marketingforschung
- Marketingkonzeption im Krankenhaus
- Marketing Ziele
- Marketingstrategie
- Marketing-Mix
- Diskussion Marketing im kirchlichen Krankenhaus - Widerspruch oder Segen?
- Fazit
- Quellenverzeichnis
- Rechtsquellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Studienarbeit befasst sich mit der Frage, inwieweit Marketingstrategien aus der gewerblichen Wirtschaft auf die konfessionelle Ausrichtung eines freigemeinnützigen Krankenhauses übertragen werden können. Im Kontext der sich verändernden gesundheitsökonomischen und -politischen Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen wird der zunehmende Wettbewerb im Krankenhaussektor beleuchtet.
- Die Bedeutung des konfessionellen Krankenhaus in der modernen Gesundheitslandschaft
- Marketingkonzepte und -instrumente im Krankenhauswesen
- Die Übertragbarkeit von Marketingprinzipien auf die konfessionelle Ausrichtung eines Krankenhauses
- Die ethischen Herausforderungen und Chancen des Marketings im Kontext eines kirchlichen Krankenhauses
- Die Bedeutung von Marketing für die Positionierung und Profilierung von Krankenhäusern im Wettbewerb
Zusammenfassung der Kapitel
- Das kirchliche Krankenhaus: Dieses Kapitel behandelt die grundlegenden Eigenschaften und Funktionen des Krankenhauses als stationärer Leistungsanbieter, insbesondere im Kontext der kirchlichen Ausrichtung. Es beleuchtet die betriebswirtschaftlichen Grundlagen, die theologischen, rechtlichen und ökonomischen Aspekte der Abgrenzung des konfessionellen Krankenhauses.
- Krankenhausmarketing: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Definition und Charakterisierung von Krankenhausmarketing. Es analysiert die Bedeutung von Marketingforschung für den Krankenhaussektor und stellt die Marketingkonzeption im Krankenhaus vor, einschließlich der Marketingziele, -strategien und des -Mix.
- Diskussion Marketing im kirchlichen Krankenhaus - Widerspruch oder Segen?: Dieses Kapitel diskutiert die Herausforderungen und Chancen, die sich aus der Anwendung von Marketinginstrumenten im konfessionellen Krankenhaus ergeben. Es untersucht mögliche Konflikte zwischen der konfessionellen Ausrichtung und den Prinzipien des Marketings und hinterfragt die Eignung von Marketing für die Förderung der christlichen Werte und Prinzipien.
Schlüsselwörter
Konfessionelles Krankenhaus, Marketing, Gesundheitsmarkt, Wettbewerb, Krankenhausbetriebswirtschaft, Dienstleistungsmarketing, Marketingkonzeption, Marketingziele, Marketingstrategie, Marketing-Mix, ethische Aspekte, theologische Perspektive, rechtliche Perspektive, ökonomische Perspektive.
- Quote paper
- Kerstin Bösl (Author), 2014, Marketing im konfessionellen Krankenhaus. Widerspruch oder Segen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/302873