Literatur ist ein Spiegel der Zeit, in der sie verfasst wird, so kann man aus ihr Überzeugungen und Konflikte erarbeiten, sowie u. U. auch die Lebensumstände und Weltanschauungen des Autors reflektieren. Ein signifikantes Thema innerhalb der Literatur des Mittelalters ist die Religion. So auch in Rudolfs von Ems „Barlaam und Josaphat“. Dieses Buch gehört zu den beliebtesten des Mittelalters. Das liegt weniger an der Empfehlung des Eremitenlebens, dargestellt durch den christlichen Einsiedler Barlaam, als vielmehr am Sieg der christlichen Religion über das Heidentum, vermittelt durch den Religionsdisput zwischen Nachor und verschiedenen heidnischen Religionen, u. a. der der Alten Ägypter.
Dieser Diskurs über den Sieg des Christentums, spiegelt die Überzeugung des Autors wider, dass gerade das Christentum die einzig wahre Religion ist. Der universelle Anspruch wird also zur zentralen Aussage des Werkes.
Um dies aufzuzeigen werde ich als erstes die Handlung des Abschnitts kurz wiedergeben. Zum weiteren Verständnis ist es notwendig, einen Abriss über die Geschichte Altägyptens zu liefern, sowie kurz auf die Götter Iris, Osiris, Horus und Typhon (Seth) einzugehen. Da die mythologische Geschichte von „Isis und Osiris“ einen zentralen Punkt der Kritik Nachors ausmacht, werde ich diese in einem weiteren Abschnitt veranschaulichen. Abschließend werde ich die Kritik Nachors an den altägyptischen Gottheiten erläutern und in einem abschließenden Fazit meine These belegen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Inhaltszusammenfassung „Barlaam und Josaphat“, vers 10395 - 10677
- Das Alte Ägypten - Geschichte
- Die ägyptischen Götter
- Isis
- Osiris
- Horus
- Seth-Typhon
- Der Mythos von Isis und Osiris
- Kritik Nachors an den ägyptischen Göttern
- Fazit/Stellungnahme
- Quellenangabe
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert den Abschnitt „Barlaam und Josaphat“ von Rudolf von Ems, insbesondere die Auseinandersetzung des christlichen Predigers Nachor mit den ägyptischen Göttern. Die Zielsetzung ist es, die Kritik Nachors am heidnischen Glauben der Ägypter im Kontext des mittelalterlichen Religionsdiskurses zu beleuchten und die Argumentationsstrategie des Autors zu analysieren.
- Der Sieg des Christentums über das Heidentum
- Die Kritik an heidnischen Göttern und Religionen
- Der universelle Anspruch des Christentums
- Die Darstellung der ägyptischen Mythologie
- Die Bedeutung der Religionsdiskussion im Mittelalter
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine kurze Einleitung zum Thema und stellt den Kontext des Werkes „Barlaam und Josaphat“ vor. Das zweite Kapitel fasst den relevanten Abschnitt aus dem Werk zusammen, in dem Nachor mit den Ägyptern in einen Religionsstreit gerät. Kapitel drei liefert einen Überblick über die Geschichte des Alten Ägyptens, um den historischen und kulturellen Hintergrund der ägyptischen Götter und Mythen zu beleuchten. Kapitel vier stellt die wichtigsten ägyptischen Götter, Isis, Osiris, Horus und Seth-Typhon, vor. Das fünfte Kapitel widmet sich dem Mythos von Isis und Osiris, der eine zentrale Rolle in Nachors Kritik spielt. In Kapitel sechs wird Nachors Kritik an den ägyptischen Göttern detailliert analysiert. Schließlich bietet das letzte Kapitel ein Fazit und eine Stellungnahme zu den zentralen Themen der Arbeit.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen der mittelalterlichen Religionsgeschichte, insbesondere mit dem Streit zwischen Christentum und Heidentum. Die Schlüsselwörter umfassen die ägyptische Mythologie, die Götter Isis und Osiris, die Kritik am heidnischen Glauben, der universelle Anspruch des Christentums und der Religionsstreit im Mittelalter.
- Arbeit zitieren
- Vivien Rößler (Autor:in), 2004, Josaphat und Barlaam - Heidnische Theologie und ihre Widerlegung: Die Alten Ägypter, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/30160