Durch die Verankerung der eigenen beruflichen Praxis im Berufsfeld der benachteiligten Jugendlichen im Ostalbkreis, ist die Chancenungleichheit eben dieser Zielgruppe nahezu täglich allgegenwärtig. Die Jugendlichen zeigen bedingt nur vage vorhandene Vorstellungen der beruflichen Zukunft, sowie zu den Vorstellungen über die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Doch auch aufgrund der heutigen Entwicklungen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt, die durch Konkurrenz und Wettbewerbsverhältnisse geprägt sind, erhalten persönliche Kompetenzen und die eigene Profilschärfe eine immens hohe Wertigkeit und Wichtigkeit.
Im Übergang zwischen Schule und Beruf wird ein wichtiger Meilenstein für die Teilhabe in der Gesellschaft gelegt. Mit der Berufswahlentscheidung findet unweigerlich eine Segregation statt, mehr noch, wer den Schritt in das Erwerbsleben nur unzureichend schafft, beispielsweise ohne Ausbildung bleibt, wird stets konfrontiert mit gesellschaftlicher Marginalisierung. Gerade benachteiligte Jugendliche befinden sich in einem Teufelskreislauf, denn oft beginnt die Stigmatisierung bereits durch die schulische Selektion. So kann im aktuellen Chancenspiegel der Bertelsmann-Stiftung nachgelesen werden, dass in Baden – Württemberg benachteiligte Schüler durchschnittlich 81 Kompetenzpunkte weniger als privilegierte Schüler aufweisen (vgl. Berkemeyer et al. 2013, S. 109 ff.).
Aus dem Bildungsbericht des Ostalbkreises geht zusätzlich hervor, dass außergewöhnlich viele Jugendliche mit Migrationshintergrund Benachteiligungen beim Start in das Berufsleben erhalten, denn nahezu 70% dieser Schüler erreichen maximal den Hauptschulabschluss (vgl. Gehrmann et al., 2011). Die Gruppe der Schulabgänger, die nicht in eine duale Ausbildung oder in ein Studium mündet, verbleibt in den Bildungsgängen des Übergangssektors. Hierin finden sich 2.310 Jugendliche im Ostalbkreis (vgl. Gehrmann et al. 2011, S. 109).
Der große Schritt der Berufswahlentscheidung zu einer dauerhaften beruflichen Integration benötigt ganzheitliche und umfassende Unterstützungsleistungen. Hierzu zählen vor allem aber individuelle und persönliche Entwicklungen, die das Grundgerüst zum beruflichen Erfolg darstellen. Ein positives Selbstkonzept verhilft zu einer gelingenden Berufswahlentscheidung. Dennoch wurden bis heute nahezu keine Maßnahmen entwickelt, welche diese Kompetenzen bei benachteiligten Jugendlichen gezielt fördern und auf die Wirksamkeit überprüfen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Auswahl, Verortung und Relevanz des Themas
- 2. Theoretischer Teil
- 2.1 Begriffsbestimmungen
- 2.1.1 Benachteiligte Jugendliche
- 2.1.2 Sonderberufsfachschule
- 2.1.3 Selbstkonzept
- 2.1.4 Berufswahltheorie und Berufswahlentscheidung
- 2.1.4.1 Berufswahl als Zuordnungsprozess - Matchingtheorie nach Holland
- 2.1.4.2 Berufswahl als Entwicklungsprozess - Selbstkonzepttheorie nach Super
- 2.1.5 Der Zusammenhang des Selbstkonzepts und der Berufswahlentscheidung bei benachteiligten Jugendlichen
- 3. Empirischer Teil
- 3.1 Stand der Forschung
- 3.2 Das SMS-Training
- 3.3 Hypothesen
- 3.4 Stichprobe
- 3.5 Untersuchungsdurchführung
- 3.6 Testverfahren
- 3.6.1 Quantitative Testverfahren
- 3.6.2 Qualitative Testverfahren
- 3.7 Statistische Datenanalyse
- 3.8 Zeitplan
- 4. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit untersucht die Wirksamkeit eines Trainings zur Verbesserung des Selbstkonzepts und der Berufswahlentscheidung bei benachteiligten Jugendlichen in der Sonderberufsfachschule. Ziel ist es, die Effektivität des Trainings auf die berufliche Integration dieser Jugendlichen zu erforschen.
- Das Selbstkonzept und seine Bedeutung für die Berufswahlentscheidung
- Die Herausforderungen der beruflichen Integration benachteiligter Jugendlicher
- Die Rolle der Sonderberufsfachschule im Übergangssystem Schule-Beruf
- Die Wirksamkeit von Trainingsmaßnahmen zur Förderung des Selbstkonzepts und der Berufswahlkompetenz
- Die Bedeutung von empirischen Studien zur Evaluation von Fördermaßnahmen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Auswahl, Verortung und Relevanz des Themas. Es wird die Problematik der beruflichen Integration benachteiligter Jugendlicher im Ostalbkreis beleuchtet und die Bedeutung des Selbstkonzepts für eine gelingende Berufswahlentscheidung hervorgehoben.
Der zweite Teil der Arbeit widmet sich dem theoretischen Hintergrund. Es werden zentrale Begriffe wie Benachteiligte Jugendliche, Sonderberufsfachschule, Selbstkonzept und Berufswahltheorien definiert. Der Zusammenhang zwischen Selbstkonzept und Berufswahlentscheidung bei benachteiligten Jugendlichen wird anhand der Matchingtheorie nach Holland und der Selbstkonzepttheorie nach Super erläutert.
Der empirische Teil der Masterarbeit befasst sich mit der Methodik und Durchführung der Wirksamkeitsstudie. Es werden der Stand der Forschung, das SMS-Training, die Hypothesen, die Stichprobe, die Untersuchungsdurchführung, die verwendeten Testverfahren und die statistische Datenanalyse vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Masterarbeit beschäftigt sich mit den Themen Berufsbildung, benachteiligte Jugendliche, Sonderberufsfachschule, Selbstkonzept, Berufswahlentscheidung, Wirksamkeitsstudie, empirische Forschung, Übergangssystem Schule-Beruf.
- Arbeit zitieren
- Klaus Ebert (Autor:in), Sandra Ebert (Autor:in), 2013, Die Förderung der beruflichen Integration benachteiligter Jugendlicher in der Sonderberufsfachschule. Exposé zur Masterarbeit, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/301569