Die Erzählung des Turmalin handelt von der Geschiedenheit vom Ich und der Welt, was sich an der Figur des Rentherrn zeigt. Diese Abgeschiedenheit überträgt er ebenso auf seine Tochter. Die Räume, die der Rentherr bewohnt, verdeutlichen dies.
Turmalin spielt in der Stadt Wien. Stifter, der besonders eindrucksvoll ländliche Räume seiner eigenen Heimat thematisiert, wählt in Turmalin eine Großstadt als Raum, der sich auf das Handeln sowie auf die Beziehungen zwischen den handelnden Figuren auswirkt.
In Turmalin schafft es Stifter insbesondere ein Stadtbild mit verschiedenen Bauarten und Wohnweisen zu erzeugen sowie den darin enthaltenen Einrichtungsgegenständen, die mit den Eigenschaften der Menschen, die diese beheimaten, verbunden sind.
In dieser Arbeit werde ich aufzeigen, inwiefern der Wohnraum mit seiner Einrichtung als Stilmittel dazu genutzt wird, Charaktereigenschaften der dargestellten Figuren in Turmalin widerzuspiegeln. Dazu gehe ich zunächst theoretisch auf die Raumsemantik im Realismus, insbesondere bei Adalbert Stifter ein. Dazu werde ich vergleichend die Darstellung des Stadt-, Vorstadt- sowie Naturraums in Turmalin erläutern und ebenso vergleichend die dargestellten abgeschlossenen Räume.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Raumsemantik im Realismus
- Interpretation der Raumsemantik in Stifters Turmalin
- Gegenüberstellung Stadtraum und Landschaft
- Die Stadt Wien
- Peripherie
- Analyse der Beschreibung abgeschlossener Räume und ihrer Einrichtung mit Bezug auf die Wirkung auf das Handeln des Menschen
- Das Zimmer des Rentherrn
- Die Zimmer der Frau des Rentherrn
- Die Wohnung der 2. Erzählerin
- Das Perronsche Haus
- Das Haus des Pförtners
- Gegenüberstellung Stadtraum und Landschaft
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert den Raum in Adalbert Stifters Novelle „Turmalin“ und untersucht, wie Stifter den Stadtraum und die darin befindlichen Gebäude nutzt, um die Charaktereigenschaften der Figuren zu verdeutlichen. Dabei wird die Raumsemantik im Realismus im Allgemeinen sowie die Rolle des Raums in Stifters Werk im Besonderen beleuchtet.
- Die Bedeutung der Raumsemantik in Stifters Werk
- Die Darstellung von Stadtraum und Landschaft in „Turmalin“
- Die Beziehung zwischen Raum und Handlung der Figuren
- Die Funktion der Raumbeschreibungen als Stilmittel zur Charakterisierung der Figuren
- Der Einfluss der Raumgestaltung auf die Psyche der Figuren
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Novelle „Turmalin“ vor und erläutert die Forschungsfrage, die die Arbeit verfolgt. Sie beleuchtet die Bedeutung des Raums in Stifters Werk im Allgemeinen. Im zweiten Kapitel wird die Raumsemantik im Realismus anhand von theoretischen Grundlagen beleuchtet.
Das dritte Kapitel widmet sich der Analyse der Raumsemantik in „Turmalin“. Zuerst werden Stadtraum und Landschaft gegenübergestellt, wobei die Stadt Wien als Schauplatz der Geschichte und die Peripherie, die als Kontrast zum urbanen Raum dient, näher betrachtet werden. Anschließend erfolgt die Analyse der Beschreibung von abgeschlossenen Räumen und deren Einrichtung mit Bezug auf die Wirkung auf das Handeln der Figuren.
Schlüsselwörter
Raumsemantik, Realismus, Adalbert Stifter, Turmalin, Stadtraum, Landschaft, Wien, Charakterisierung, Raumbeschreibung, Handlung, Psychologie
- Arbeit zitieren
- Thomas Gantner (Autor:in), 2014, Realismus und Raumsemantik. Der Stadtraum und seine Funktion in Adalbert Stifters "Turmalin", München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/300305