Im Rahmen des Wahlfaches „Friedrich Dürrenmatt“ haben wir uns intensiv und ausgiebig mit verschiedenen Werken des Schweizer Autors beschäftigt. Ein durchgängiges Thema, sowohl in seinen Dramen, als auch in seinen Romanen ist die Gerechtigkeit bzw. die Ambivalenz zwischen Recht und Unrecht.
Dürrenmatt ist nicht der Überzeugung, dass Instanzen wie die Justiz und die Polizei Gerechtigkeit schaffen und die Wahrheit ans Licht bringen können. Vielmehr sieht er die Repräsentanten der besagten Institutionen als schwach, unfähig und korrupt an. „Immer wieder macht er seine Skepsis deutlich, am pointiertesten in seinem Roman `Justiz`.
Dort heißt es über die Wahrheit: Sie spielt sich in Etagen ab, die für die Justiz unerreichbar sind.“ (Möller 2005, S.57)
In Dürrenmatts Werken übernehmen seine Protagonisten die Rolle des Justizvollstreckers.
Oft besessen von der Idee Gerechtigkeit zu erlangen und zu üben, scheuen sie nicht davor zurück sich sogar illegalen Taktiken zu bedienen. Der Kommisär Bärlach in dem Roman “Der Richter und sein Henker“, eigentlich ein Hüter des Gesetzes, manipuliert skrupellos seine Mittstreiter um sein Ziel zu erreichen. Auch der Wissenschaftler Möbius in der Komödie „Die Physiker“ bedient sich eines Mordes, um seine Zwecke zu verfolgen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Biografische Daten
- Die Umkehrung der moralischen Werte
- Das Groteske
- Die Sprache
- Die Ambivalenz zwischen Recht und Unrecht
- Was ist Gerechtigkeit?
- Gerechtigkeit um jeden Preis?
- Schuld und Sühne
- Schlussredaktion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Friedrich Dürrenmatts Auseinandersetzung mit dem Thema der Gerechtigkeit bzw. der Ambivalenz zwischen Recht und Unrecht in seinen Werken. Sie untersucht, wie Dürrenmatt die Schwächen und Korruption von Institutionen wie Justiz und Polizei darstellt und wie seine Protagonisten, oft getrieben von Gerechtigkeitsidealen, illegale Mittel einsetzen, um ihre Ziele zu erreichen.
- Dürrenmatts Skepsis gegenüber der Justiz und der Polizei
- Die Rolle von Protagonisten als Justizvollstrecker
- Die Umkehrung moralischer Werte und die Macht des Geldes
- Das Groteske als Stilmittel
- Die Ambivalenz zwischen Recht und Unrecht in Dürrenmatts Werken
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und skizziert Dürrenmatts kritische Auseinandersetzung mit der Gerechtigkeit und den Institutionen, die sie verwalten. Sie beleuchtet seine Figuren, die oft selbst zu Justizvollstreckern werden und die Ambivalenz zwischen Recht und Unrecht verkörpern.
Das Kapitel "Biografische Daten" liefert einen kurzen Abriss über Dürrenmatts Leben und zeigt auf, wie seine Erfahrungen und die Zeit des Zweiten Weltkrieges sein Werk prägten.
Das Kapitel "Die Umkehrung der moralischen Werte" widmet sich dem Stilmittel des Grotesken und analysiert die Figur der Claire Zachanassian in "Der Besuch der alten Dame" als Paradebeispiel für die Verzerrung und Umkehrung moralischer Werte.
Schlüsselwörter
Friedrich Dürrenmatt, Gerechtigkeit, Ambivalenz, Recht und Unrecht, Justiz, Polizei, Groteske, Moral, Korruption, "Der Besuch der alten Dame", Claire Zachanassian, Macht, Geld, Gesellschaft, Skepsis, Zweifler, Nachkriegsliteratur, Drama, Tragikomödie.
- Arbeit zitieren
- Jasmin Zachopoulos (Autor:in), 2011, Friedrich Dürrenmatt. Die Ambivalenz zwischen Recht und Unrecht, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/298804