Spätestens seit der ersten Umweltkonferenz der Vereinten Nationen in Stockholm im Jahr 1972 ist der internationale Klimaschutz nicht mehr nur eine Angelegenheit der Wissenschaft, sondern auch Gegenstand der Politik (vgl. Brühl, 2000, S.368). Strategien und Maßnahmen zur Verminderung des Klimawandels haben seitdem einen immer höheren Stellenwert in der nationalen und internationalen Politik erlangt. Die Gründung von Ausschüssen wie des IPCC oder Regimebildungen wie des Kyoto-Protokolls zeigen, dass man sich weltweit durchaus des Problems der Klimaveränderung bewusst ist und dass man bereit ist, diesem Problem gemeinsam entgegen zu wirken (vgl. Matthes, 2005, S.26). Vor diesem Hintergrund ist es schwer nachvollziehbar, warum sich ausgerechnet eine führende (Wirtschafts-) Macht wie die USA, an den internationalen Bemühungen zum Erhalt der Umwelt nur zögerlich beteiligt oder diesen sogar entgegenwirkt.
Ausgehend von der Hypothese, dass die Klimaschutzpolitik der USA nur geringfügig vom US-Präsidenten beeinflusst wird und dass es sich dabei vielmehr um eine Vielzahl von Entscheidungsmechanismen und Einflüssen verschiedenster Akteure handelt, möchte ich im Rahmen dieser literaturanalytischen Hausarbeit die Frage klären, warum die USA in den letzten zwei Jahrzehnten keine Führungsrolle mehr in der internationalen Klimaschutzpolitik übernommen haben.
Um meine Hypothese zu untermauern, werde ich mich schwerpunktmäßig zunächst auf den Präsidenten und seine Rolle in der US-Umweltschutzpolitik konzentrieren. Anschließend werde ich den Kongress als machtvollen Akteur genauer betrachten und mich zuletzt zwei ebenfalls sehr einflussreichen Faktoren, nämlich den Interessengruppen und der amerikanischen Lebensweise widmen. Bei den jeweiligen Darstellungen geht es mir vor allem darum aufzuzeigen, inwiefern eine Beteiligung der Vereinigten Staaten an internationalen Klimaschutzmaßnahmen behindert oder sogar verhindert wurde. Einige sehr positive Entwicklungen der letzten Jahre, wie beispielsweise die Umweltschutzmaßnahmen des Staates Kalifornien werde ich in meiner Arbeit deshalb nicht näher beleuchten. Den Abschluss meiner Seminararbeit bildet das Fazit, in welchem ich die wichtigsten Aspekte noch einmal zusammenfasse und eine abschließende Antwort auf die in der Einleitung formulierte Frage gebe.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1. Einleitung
- 2. Nationale Einflussfaktoren in der amerikanischen Umweltschutzpolitik
- 2.1 Die Rolle des Präsidenten
- 2.2 Die Rolle des Kongresses
- 2.3 Der Einfluss von Interessengruppen
- 2.4 Die amerikanische Lebens- und Denkweise
- 3. Fazit
- 4. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die vorliegende Arbeit untersucht die Gründe für die mangelhafte Beteiligung der USA am internationalen Klimaschutz in den letzten zwei Jahrzehnten. Sie analysiert, inwiefern die Klimaschutzpolitik der USA vom US-Präsidenten beeinflusst wird und welche weiteren Entscheidungsmechanismen und Einflüsse verschiedener Akteure eine Rolle spielen.
- Die Rolle des Präsidenten in der US-Umweltschutzpolitik
- Der Einfluss des Kongresses auf die Umweltschutzpolitik
- Die Bedeutung von Interessengruppen für die amerikanische Umweltschutzpolitik
- Die Rolle der amerikanischen Lebens- und Denkweise für die Umweltschutzpolitik
- Hindernisse für die Beteiligung der USA an internationalen Klimaschutzmaßnahmen
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Das erste Kapitel führt in das Thema ein und stellt die Problematik der US-amerikanischen Klimaschutzpolitik dar. Es beleuchtet die historische Entwicklung der internationalen Klimapolitik und die zögerliche Beteiligung der USA an den Bemühungen zum Erhalt der Umwelt.
Das zweite Kapitel analysiert verschiedene nationale Einflussfaktoren auf die amerikanische Umweltschutzpolitik. Es fokussiert sich dabei auf die Rolle des Präsidenten, des Kongresses, von Interessengruppen und der amerikanischen Lebens- und Denkweise.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind: Internationale Klimapolitik, Umweltschutzpolitik, USA, Präsident, Kongress, Interessengruppen, amerikanische Lebens- und Denkweise, internationale Zusammenarbeit, Klimaschutzmaßnahmen.
- Quote paper
- Moritz Witte (Author), 2009, Akteure und Einflussfaktoren in der Umweltaußenpolitik der USA. Hintergründe einer mangelhaften Beteiligung am internationalen Klimaschutz, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/295862