Da es in der Vergangenheit auf europäischer Ebene eine Vielzahl von Regelungen
und Richtlinien zum Thema Gewässerschutz gab, die sich jedoch sektoral nur mit
einzelnen Aspekten befassten und der ökologischen Funktion von Gewässern nur
eine untergeordnete Rolle beimaßen, wurden im Jahr 1988 auf einer
Ministerkonferenz in Frankfurt erstmals Überlegungen zu Ansätzen einer
nachhaltigen Wasserbewirtschaftung angestellt.
Ein erster Versuch der europäischen Kommission aus dem Jahr 1994, eine Richtlinie
zur Gewässerökologie zu verabschieden, war auf Grund des mangelnden
Konsenswillens der beteiligten Nationalstaaten jedoch zum Scheitern verurteilt.
In der Folgezeit forderten europäischer Rat und das Europaparlament weiterhin eine
Rahmenrichtlinie zur Gewässerbewirtschaftung bzw. zum Gewässerschutz. Im Jahr
1997 wurde seitens der Kommission ein weiterer Vorschlag unterbreitet, aber erst im
Jahr 1999 konnte sich der Rat der EU unter deutscher Präsidentschaft auf einen
gemeinsamen Standpunkt zum Thema Gewässerschutz einigen.
Nach zahlreichen Änderungsanträgen des Europaparlamentes und
Vermittlungsverfahren trat die Richtlinie 2000/60 (Wasserrahmenrichtlinie), nach
Billigung durch den EU-Rat und das Europaparlament, mit der Veröffentlichung im
Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften am 22.12.2000 in Kraft.
Schwerpunkt dieser Richtlinie ist „ die Erhaltung und Verbesserung der aquatischen
Umwelt …, wobei der Schwerpunkt auf der Güte der betreffenden Gewässer liegt.“
(Wasserrahmenrichtlinie, Abschnitt 1, Absatz 19).
Inhaltsverzeichnis
- Wasserrahmenrichtlinie
- Entstehungsgeschichte
- Ziele
- Struktur und Inhalte
- Fachliche Neuerungen
- Instrumente
- Maßnahmenprogramme
- Bewirtschaftungsplan
- Umsetzung und Zeitplan
- Operationalisierung der Wasserrahmenrichtlinie
- Theoriebildung
- Indikatorenauswahl
- Umsetzung der WRRL mit GIS und Statistik
- Einleitung
- Das Untersuchungsgebiet
- Erstmalige Beschreibung - Charakterisierung der Deckschichten
- Nutzbare Feldkapazität – Faktor B
- Sickerwassermenge – Faktor W
- Gesteinsart - Faktor G
- Mächtigkeit der Grundwasserüberdeckung – Faktor M
- Schwebende Grundwasserstockwerke - Faktor Q
- Druckverhältnisse - Zuschlag D
- Gesamtschutzfunktion
- Berechnung - Fallbeispiel Wärmepumpe Kaul
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) im Kontext von GIS und statistischen Verfahren. Sie analysiert die Entstehungsgeschichte und die Ziele der WRRL, erläutert die Struktur und Inhalte sowie die fachlichen Neuerungen der Richtlinie. Darüber hinaus werden die Instrumente zur Operationalisierung der WRRL wie Maßnahmenprogramme und Bewirtschaftungspläne vorgestellt.
- Die Entstehungsgeschichte der EU-Wasserrahmenrichtlinie und die Motivationen für ihre Einführung
- Die zentralen Ziele der WRRL zur Erhaltung und Verbesserung des Zustands der Gewässer
- Die Anwendung von GIS und statistischen Verfahren bei der Umsetzung der WRRL
- Die Charakterisierung der Deckschichten und ihre Bedeutung für die Wasserwirtschaft
- Die Entwicklung von Instrumenten und Maßnahmen zur effizienten Umsetzung der WRRL
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die Wasserrahmenrichtlinie, ihre Entstehungsgeschichte und die Ziele ihrer Einführung. Es beleuchtet die Struktur und Inhalte der Richtlinie sowie die fachlichen Neuerungen im Vergleich zu früheren Wasserwirtschaftsstrategien. Das zweite Kapitel widmet sich der Operationalisierung der Wasserrahmenrichtlinie und analysiert die Theoriebildung und die Auswahl relevanter Indikatoren. Das dritte Kapitel behandelt die konkrete Umsetzung der WRRL mit GIS und statistischen Verfahren. Es beschreibt das Untersuchungsgebiet, analysiert die Charakterisierung der Deckschichten und die Nutzung von GIS-basierten Werkzeugen zur Analyse und Bewertung von Wasserressourcen.
Schlüsselwörter
EU-Wasserrahmenrichtlinie, GIS, Statistik, Gewässerschutz, Bewirtschaftungsplan, Maßnahmenprogramme, Flussgebietseinheit, Deckschichten, Indikatoren, Umweltziele, nachhaltige Wassernutzung, ökologischer Zustand, chemischer Zustand, mengenmäßiger Zustand.
- Quote paper
- Daniel Tomowski (Author), 2004, Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie mit GIS und statistischen Verfahren, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/28994