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Hausarbeit (Hauptseminar), 2006
24 Seiten, Note: 2,3
Einleitung
A Vorgeschichte Palästinas 1914 bis
I. Palästina im Ersten Weltkrieg, Versuche der Nachkriegsordnung
II. Palästina nach dem Ersten Weltkrieg
III. Großbritannien als Mandatsmacht und die Politik der Weißbücher
B Der Arabische Aufstand 1936 bis
I. Begriffsklärung
II. Der Generalstreik
III. Der Peel-Bericht und dessen Auswirkungen
IV. Höhepunkt und neues Weißbuch
Folgen des Aufstandes/Schlussbetrachtungen
Anhang
Bibliographie
In dieser Hausarbeit im Rahmen der Veranstaltung „Palästinensische Geschichte in Selbstzeugnissen“ möchte ich die Ereignisse des Arabischen Aufstandes von 1936 bis 1939 darstellen. Zudem möchte ich die politischen Voraussetzungen und Gegebenheiten vor diesem Zeitraum in Palästina aufzeigen.
Diese Darstellungen und Abhandlungen unterliegen jedoch der Einschränkung, dass auf Grund des vorgegebenen Umfangs nicht alle Aspekte mit einbezogen werden können und keine weiteren Ausführungen möglich sind. Zum Beispiel habe ich einige Abkommen und Kommissionen, wie das Hogath-Versprechen, die Hope-Simpson-Kommission, den Bassett-Brief, die Siebener-Deklaration, den Shaw-Bericht, oder Haycraft-Kommission außen vorgelassen. Auch auf die „Politik der Kopfbedeckung“ kann ich aus diesem Grund ebenso nicht näher eingehen.
Im ersten Kapitel der Hausarbeit gebe ich einen Überblick über die Vorgeschichte Palästinas seit dem Ersten Weltkrieg bis zum Passfield-Weißbuch, um die Ursachen des Arabischen Aufstandes aufzuzeigen, da ich diese Entwicklung zum Aufstand für genauso wichtig halte, wie den Aufstand als solcher.
Dieses Kapitel habe ich in drei Abschnitte gegliedert und beginne mit der Rolle Palästinas im Ersten Weltkrieg und der „Nachkriegsordnungsversuche“ der Großmächte. Der zweite Teil behandelt Palästina nach dem Ersten Weltkrieg bis zur britischen Mandatsherrschaft. Zum Abschluss des ersten Kapitels erläutere ich die britische Mandatsherrschaft in Palästina und die Politik der Weißbücher.
Das zweite Kapitel über den Arabischen Aufstand beginnt mit dem kurzen Abriss einer Begriffsklärung, da es in diesem Zusammenhang auch Synonyme wie „Arabische Revolte“ oder „Unruhen“ gibt. Nach diesem begrifflichen Exkurs gehe ich zunächst auf den Generalstreik ein, bevor ich den Peel-Bericht und seine Auswirkungen erläutere. Das Kapitel wird mit dem Abschnitt über den Höhepunkt des Aufstandes und mit dem Weißbuch von 1939 abgeschlossen.
Zum Abschluss der Hausarbeit stelle ich im Anhang die Balfour- Deklaration im Originaltext, sowie verschiedene Teilungspläne dar, um diese besser veranschaulichen zu können. Die Auflistung der verwendeten Texte, die in den Fußnoten erwähnt sind, befindet sich in der Bibliographie.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges ging die Konzentration Großbritanniens auf Palästina als „Schutzwall“ gegen die Expansion Russland verloren, da der Krieg gegen die Deutschen und gegen das Osmanische Reich im Vordergrund stand. Zu diesem Zweck kam den Briten die Zuwendung der Zionisten entgegen, um die amerikanischen Juden und somit die USA als Nation auf die Seite der europäischen Alliierten zu gewinnen.
Andererseits unterstützten die Briten auch die arabische Nationalbewegung in Palästina, um den türkischen Gegner zu schwächen. Nach einer Korrespondenz zwischen Henry McMahon, dem ägyptischen Hochkommissar und Sharif Hussein ibn Ali, der die „eigentliche Initiative um die Führung in der arabischen Nationalbewegung“[1] [2] ergriff, wurde diesem im Gegenzug von den Briten die Anerkennung und Unterstützung gegenüber den arabischen Unabhängigkeitsbestrebungen zugesagt. Die Ansprüche des Sharifs im Juli 1915 ein „unabhängiges arabisches Kalifat zu errichten, das die gesamte Levante, Mesopotamien und die Arabische Halbinsel, außer der britischen Kronkolonie Aden“ umfasste, wurde von McMahon positiv beantwortet. Lediglich „Teile Syriens, die westlich der Distrikte von Damaskus, Homs, Ham und Aleppo liegen, welche nicht als rein arabisch betrachtet werden könnten und generell mit Beschränkung auf diejenigen Gebiete, in denen Großbritannien frei ist, ohne Beeinträchtigung der Interessen seines Verbündeten Frankreichs“[3] werden von der Unterstützung ausgenommen. Mit dieser nicht ganz klaren Übereinkunft zog der Sharif mit Unterstützung der Briten in den Krieg.
Ein anderes Abkommen kurz darauf im Frühjahr 1916 zwischen den Briten, vertreten durch Sir Mark Sykes und dem französischem Verbündeten, mit dem Unterhändler M. F. Georges Picot, vereinbarte die Aufteilung der Interessenssphären im Nahen Osten nach dem Krieg. Sowohl das zaristische Russland als auch Italien stießen später hinzu. Dieses Abkommen sah unter anderem vor, den Nordosten Palästinas unter französische Kontrolle zu stellen, eine britische
Enklave um Akko und Haifa zu schaffen, sowie eine britische Einflusszone zu bilden, das Südjudäa und den Negev umfasste (siehe Abbildung 1 im Anhang). Das „Rumpf-Palästina um Jerusalem und Jaffa sollte internationalisiert werden“[4].
Hier wird ganz offensichtlich, dass die Inhalte des Sykes-Picot- mit denen des Hussein-McMahon-Abkommens kollidierten und nicht vereinbar sind. Schon hier zeichnen sich kommende Konflikte nach dem Krieg ab. Wohl auf Grund dessen, dass das Sykes-Picot-Abkommen ein Geheimabkommen war, erklärte Sharif Hussein im Juni 1926 „im Namen des Islams den Aufstand gegen den osmanischen Sultan und Kalifen“[5].
Zusätzlich zu dieser Problematik kam noch die Zusicherung der britischen Regierung unter Lloyd George in einem Brief am 2. November 1917 an Lord Walter Rothschild (Sprecher der jüdischen Gemeinde Englands) eine „Heimstätte für Juden in Palästina“ schaffen zu wollen.
Voraussetzung für diese Proklamation war der Regierungswechsel in Großbritannien im Dezember 1916. Die britische Regierung bildete von nun an „ein Kabinett unter dem prozionistischen David Lloyd George“[6], der intensive Verbindungen zu Chaim Weizmann, einem Vertreter der Zionistischen Organisation, unterhielt. Somit sollte „das Sykes-Picot-Abkommen revidiert und Frankreich in Palästina ausmanövriert werden“[7] [8]. Der antiexpansionistische Kurs der USA und der neuen russischen Regierung seit 1917 kam den Bestrebungen Großbritanniens hierbei entgegen, wohlwissentlich bestehende Abkommen zu brechen. Zwar enthielt die Balfour-Deklaration, wie der Brief des britischen Außenministers Arthur Balfour an Lord Rothschild benannt wurde, dass nichts unternommen werden soll, „was die bürgerlichen und religiösen Rechte nichtjüdischer Gemeinschaften in Palästina (...) beeinträchtigen könnte“ , jedoch merkte die Bevölkerung Palästinas unter anderem durch die Veröffentlichung des Sykes-PicotAbkommens durch die Sowjetregierung im Dezember 1917 und der Veröffentlichung der Balfour-Deklaration schon sehr bald, dass die Zukunft Palästinas nicht (allein) in Händen der Araber liegen sollte. Zumal die abwertende Bezeichnung „nichtjüdischer Gemeinschaften in Palästina“ auf eine kleine zu schützende Minderheit schließen lässt, obwohl diese 1917 mehr als 90 Prozent der Gesamtbevölkerung stellte.[9]
Im Januar 1919 schlossen Emir Faisal (König von Syrien 1918-1920 und arabischer Hauptdelegierter bei der Pariser Friedenskonferenz) und Chaim Weiz- mann ein Abkommen, bei dem der „Wunsch nach Einvernehmen und gegenseitigem guten Willen“[10] im Mittelpunkt stand. Faisal begrüßte zudem die jüdische Einwanderung, die zu einer schnelleren und besseren Weiterentwickelung des Landes beitragen könnte. Chaim Weizmann versprach dafür im Gegenzug sich für eine Unabhängigkeit der arabischen Gebiete, einschließlich Palästinas, einzusetzen. Von einem „Judenstaat“ war in diesem Zusammenhang nicht die Rede. Faisal fügte dem Abkommen jedoch eine wichtige Einschränkung bei: „Ich stimme den obigen Artikeln zu, vorausgesetzt, dass die Araber ihre Unabhängigkeit erhalten. Jedoch im Falle der geringsten Änderung oder Abweichung fühle ich mich nicht durch ein einziges Wort mehr an das vorliegende Abkommen gebunden, das dann nichtig und ohne jede Gültigkeit wäre und für das ich mich in keiner Weise mehr verantwortlich fühlen würde.“[11]
Kurze Zeit später kam es zu ersten kleineren, aber blutigen, arabischjüdischen Zusammenstößen, wie zum Beispiel im April 1920 in Jerusalem.
Der damalige Präsident der USA, Woodrow Wilson, beauftragte 1919 eine Kommission zur Untersuchung, ob die uneingeschränkte jüdische Einwanderung darauf abzielt, aus Palästina einen rein jüdischen Staat zu machen. Diese Kommission nannte sich King-Crane-Kommission. Sie war der Auffassung, dass die Balfour-Deklaration es den Juden nicht gestatte, Palästina in einen Judenstaat zu verwandeln. Zudem würde dann dieser Staat sowohl die bürgerlichen als auch die religiösen Rechte der nichtjüdischen Gemeinden verletzen. Die King-Crane- Kommission fürchtete, dass die Errichtung eines Judenstaates zu einer Verstärkung des Antisemitismus führen könnte. Sie kam zu dem Entschluss, dass die jüdische Einwanderung klar begrenzt, dass das Vorhaben, Palästina in einen reinen Judenstaat zu verwandeln, aufgegeben und dass Palästina in einen vereinigten syrischen Staat eingefügt werden sollte. Sie war ebenso der Ansicht, dass „das Palästina-Mandat in dem Moment, als es eine Verwirklichung der zionistischen Absichten vorsah, alle moralischen Grundsätze vergewaltigte, auf denen das Mandatssystem beruhte“ .
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde der Völkerbund geschaffen, der in seinem 22. Artikel die Errichtung von Mandaten für diejenigen neuerworbenen Gebiete empfiehlt, die noch nicht in der Lage sind, ihren Verpflichtungen gegenüber der internationalen Völkerfamilie eigenständig nachzukommen und deren Wohlbefinden und wirtschaftliche sowie gesellschaftliche Entwicklung ein geheiligtes Anliegen der Zivilisation sei.[12] [13] [14] Deshalb sei es laut dem Völkerbund notwendig, dass sie der Obhut fortschrittlicher Nationen anvertraut werden, bis sie in der Lage sind, auf eigenen Füßen zu stehen.
Im Februar 1919 wurden jüdische Vertreter im Obersten Alliierten Rat gebeten ihre Wünsche bezüglich Palästinas zu erläutern. Dabei meinte Chaim Weiz- mann, dass die Juden keine autonome Regierung in Palästina wünschten, sondern erst dann einen jüdischen Staat gründen wollten, wenn die Juden in Palästina die Bevölkerungsmehrheit bildeten (was man durchaus als Aufruf zur Vertreibung der Araber aufgefasst haben kann).[15]
[...]
[1] Lebrecht, Die Palästinenser, S. 43.
[2] Krämer, Palästina, S. 173.
[3] Schölch, Europa und Palästina 1838 - 1917, S. 43.
[4] Schölch, Europa und Palästina 1838 - 1917, S. 44.
[5] Krämer, Palästina, S. 176.
[6] Krämer, Palästina, S. 178.
[7] Schölch, Europa und Palästina 1838 - 1917, S. 44
[8] Meier-Cronemeyer, Geschichte des Staates Israel, S. 51.
[9] Shepherd, Ploughing Sand, S. 34.
[10] Atiyah/Cattan, Palästina - Versprechen und Enttäuschungen, S. 67.
[11] Atiyah/Cattan, Palästina - Versprechen und Enttäuschungen, S. 69.
[12] Atiyah/Cattan, Palästina - Versprechen und Enttäuschungen, S. 64/65.
[13] Shepherd, Ploughing Sand, S. 15.
[14] Mejcher, Palästina in der Nahostpolitik, S. 196.
[15] Meier-Cronemeyer, Geschichte des Staates Israel, S. 60.
Seminararbeit, 15 Seiten
Hausarbeit, 14 Seiten
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