Reproduktionsmedizin – in unserer heutigen Zeit ein gebräuchliches und wohl bekanntes Wort, das man mit Statements wie „Designerbaby“, „Baby im Reagenzglas“, „künstliche Befruchtung“ und vielen weiteren Aussagen in Verbindung bringt. Sind diese Aussagen ein Irrglaube oder kann man dem tatsächlich folgen? Solche und mögliche weitere Fragen werden in der vorliegenden soziologischen Seminararbeit behandelt. Dabei ist es wichtig Annahmen, Klischees und Aussagen über die Reproduktionsmedizin von allen Seiten zu beleuchten, um ein möglichst umfangreiches Wissen darüber zu erhalten. Es interessieren also nicht die Vor- und Nachteile der Reproduktionsmedizin, sondern was als Vor- und Nachteile der Reproduktionsmedizin ausgewiesen wird.
Warum ist diese Fragestellung so interessant? Nur sehr wenige Fachbereiche der Medizin haben sich in den letzten Jahren so schnell entwickelt wie die Reproduktionsmedizin (vgl. Diedrich & Griesinger & Ludwig, 2013, S.V). Die Technologien in diesem Gebiet sind mittlerweile so weit, dass Mediziner „theoretisch“ Babys nach Wünschen designen könnten. Dabei entstehen Fragen wie „Ist die Reproduktionsmedizin wirklich schon so weit oder ist die Gesellschaft noch lange davon entfernt, Babys ganz nach persönlichen Wünschen zu gestalten?“.
Eine andere Fragestellung ist die des ethischen Konflikts in der Reproduktionsmedizin, welcher in dieser Seminararbeit ebenfalls behandelt wird. Besonders geht es in diesem Zusammenhang auch um die vielfach umstrittene Präimplantationsdiagnostik, die in Deutschland erst seit einigen Jahren und nur in engen Grenzen vom Gesetzgeber erlaubt wird. Interessanterweise spricht der französische Philosoph Michel Foucault über Worte wie Biopolitik und Biomacht, die im Hinblick auf das Thema Reproduktionsmedizin bemerkenswerte
Hinweise auf den Machttypus von Heute geben. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die moderne Reproduktionsmedizin
- Was ist Reproduktionsmedizin?
- Die Geschichte der Reproduktionsmedizin
- Techniken
- Intrauterine Insemination
- Intratubare Insemination
- In-vitro-Fertilisation
- Intrazytoplasmatische Spermieninjektion
- Rechtliche Grundlagen
- Ethische Diskurse zur Reproduktionsmedizin
- Gefährdung der Menschenwürde durch die moderne Reproduktionsmedizin?
- Stellungnahme der Bioethik-Kommission Bayern zur Präimplantationsdiagnostik
- Biosozialität und die soziologische Sicht Michel Foucaults
- Wer ist Michel Foucault?
- Michel Foucaults Begriffe der Biopolitik und Biomacht
- Paul Rabinows Begriff der Biosozialität
- Diskussion und Ausblick in die Zukunft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit beschäftigt sich mit der modernen Reproduktionsmedizin und beleuchtet dabei die vielschichtigen Aspekte dieses Themas aus soziologischer Perspektive. Die Arbeit analysiert die Entwicklungen, Anwendungen und ethischen Implikationen der Reproduktionsmedizin im Kontext von Biopolitik, Biomacht und Biosozialität.
- Entwicklung und Anwendungen der Reproduktionsmedizin
- Ethische und politische Diskurse rund um die Reproduktionsmedizin
- Einfluss von Biopolitik und Biomacht auf die Reproduktionsmedizin
- Das Konzept der Biosozialität und seine Relevanz für die Reproduktionsmedizin
- Soziologische Hintergründe und Folgen der Reproduktionsmedizin
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Thematik der Reproduktionsmedizin vor und skizziert die Bedeutung dieses Themas im Kontext von gesellschaftlichen Debatten.
- Die moderne Reproduktionsmedizin: Dieses Kapitel befasst sich mit den Grundlagen der Reproduktionsmedizin. Es werden die Geschichte, die Techniken und die rechtlichen Grundlagen der Reproduktionsmedizin beleuchtet.
- Ethische Diskurse zur Reproduktionsmedizin: Der zweite Teil beleuchtet die ethischen und politischen Debatten rund um die Reproduktionsmedizin. Dabei geht es um die Frage, ob die moderne Reproduktionsmedizin die Menschenwürde gefährdet und welche ethischen und rechtlichen Aspekte bei der Präimplantationsdiagnostik zu beachten sind.
- Biosozialität und die soziologische Sicht Michel Foucaults: Dieses Kapitel analysiert die soziologischen Perspektiven von Michel Foucault und Paul Rabinow. Dabei werden die Begriffe Biopolitik, Biomacht und Biosozialität im Kontext der Reproduktionsmedizin betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen der Reproduktionsmedizin, Biopolitik, Biomacht, Biosozialität, Präimplantationsdiagnostik, Designerbaby, künstliche Befruchtung und Sterilität. Sie beleuchtet die soziologischen und ethischen Implikationen dieser Konzepte und analysiert die Auswirkungen der Reproduktionsmedizin auf die Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Jennifer Kupka (Autor:in), 2014, Die moderne Reproduktionsmedizin. Steht das Designerbaby vor der Tür?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/287057