Als die Serie «I Love Lucy» 1951 im amerikanischen Fernsehen auf Sendung ging, erreichte bereits die erste Folge der Show Spitzenwerte. Damals waren Begriffe wie Gender oder Männlichkeitsforschung noch unbekannt; es wurde ein dem damaligen Zeitgeist entsprechendes Frauen/Männerbild vermittelt. Die allererste Szene der Show zeigt die beiden Protagonistinnen Lucy und Ethel in der Küche beim Abwasch, während die Männer derweil im Wohnzimmer sitzen und rauchen. «I Love Lucy» gilt als die erste Sitcom im Fernsehen und es scheint ganz so, als ob sich in den letzten 60 Jahren das Genre nur marginal verändert hat. Denn: bei der Sitcom «How I Met Your Mother», angesiedelt in der heutigen Zeit, spielt die erste Szene der ersten Folge ebenfalls in der Küche. Nur trinken hier die Männer ein Bier und ein anderer Protagonist lässt sich zeitgleich bei einem Barbier rasieren. Bereits in dieser ersten Folge – in den allerersten Minuten schon - wird also mit den gängigen Klischees von Männlichkeit gespielt.
Ziel dieser Arbeit ist es, die männlichen Hauptcharaktere der US-Sitcoms «I Love Lucy» und «How I met your Mother» zu untersuchen und zu vergleichen. «I Love Lucy» gilt als die erste Sitcom überhaupt und ist im anglo-amerikanischen Raum ein Meilenstein der Fernsehgeschichte. «How I Met Your Mother» bricht formal mit dem klassischen Setting und der Erzählstrategie einer Sitcom – ob dies auch für die Figurenzeichnung/Darstellung von Sex und Gender gilt, soll im Folgenden untersucht werden
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Die Herstellung von Männlichkeit – Problematisierung des Begriffs
- 1.1 Die Theorie der hegemonialen Männlichkeit
- 1.2 Geschlecht als Inszenierung und Konstruktion
- 1.3 Performativität: Es ist ein Junge!
- 2. Konzepte von Männlichkeit: Wechselwirkung medialer Männlichkeitskonstrukte und sozialer Männlichkeitsbilder
- 2.1 Bilder von Männlichkeit in den Medien
- 2.2 Wechselwirkungen medial dargestellter und sozial konstruierter Männlichkeitsbilder
- 3. Die Sitcom
- 3.1 Die Geschichte der Sitcom
- 3.2 Struktur
- 3.3 Parasoziale Interaktion
- 3.4 Gendertypisches in Sitcoms – die Verhandlung der Geschlechter
- 4. I love Lucy (1951 – 1957)
- 4.1 Format und Inhalt
- 4.2 Die Funktion der männlichen Charaktere
- 4.3 Zusammenfassende Analyse
- 5. How I met your mother (2005 - 2014)
- 5.1 Format und Inhalt
- 5.2 Die Funktion der männlichen Charaktere
- 5.3 Zusammenfassende Analyse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Darstellung von Männlichkeit in US-Sitcoms, insbesondere in "I Love Lucy" und "How I Met Your Mother". Sie untersucht, wie die männlichen Hauptcharaktere in den beiden Serien konstruiert werden und wie diese Konstruktionen mit gesellschaftlichen Vorstellungen von Männlichkeit interagieren. Darüber hinaus wird die Rolle der Sitcom als Medium zur Vermittlung von Geschlechterstereotypen und deren Einfluss auf Rezipienten analysiert.
- Konstruktion von Männlichkeit in US-Sitcoms
- Interaktion medialer und sozialer Männlichkeitsbilder
- Die Rolle von Sitcoms bei der Verbreitung von Geschlechterstereotypen
- Parasoziale Interaktion und der Einfluss von Sitcoms auf Rezipienten
- Vergleich der Männlichkeitsdarstellungen in "I Love Lucy" und "How I Met Your Mother"
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt die Arbeit und ihre Themen vor. Sie beleuchtet die Bedeutung von Sitcoms als Medien, die Geschlechterrollen und Stereotype verbreiten, und die Notwendigkeit, diese in den beiden Beispielserien "I Love Lucy" und "How I Met Your Mother" zu untersuchen.
- 1. Die Herstellung von Männlichkeit – Problematisierung des Begriffs: Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene Theorien zur Konstruktion von Männlichkeit. Es untersucht die Entstehung der Gender Studies und die Bedeutung der hegemonialen Männlichkeit sowie die Rolle der Performativität bei der Konstruktion von Geschlecht.
- 2. Konzepte von Männlichkeit: Wechselwirkung medialer Männlichkeitskonstrukte und sozialer Männlichkeitsbilder: Hier werden verschiedene Konzepte von Männlichkeit vorgestellt und deren Wechselwirkung mit medial vermittelten und sozial konstruierten Bildern von Männlichkeit analysiert. Dieses Kapitel betrachtet auch die Auswirkungen dieser Bilder auf das Verständnis von Männlichkeit in der Gesellschaft.
- 3. Die Sitcom: In diesem Kapitel wird die Geschichte und Struktur der Sitcom als Genre behandelt. Es wird auf die Bedeutung der parasozialen Interaktion und die Verhandlung von Geschlechterrollen in diesem Genre eingegangen.
- 4. I love Lucy (1951 – 1957): Dieses Kapitel widmet sich der Sitcom "I Love Lucy" und analysiert die Funktion der männlichen Charaktere in der Serie. Es beleuchtet die Darstellung von Männlichkeit in der Serie im Kontext der damaligen Zeit und Gesellschaft.
- 5. How I met your mother (2005 - 2014): Dieses Kapitel befasst sich mit der Sitcom "How I Met Your Mother" und untersucht die männlichen Charaktere und ihre Darstellung von Männlichkeit im Kontext der heutigen Zeit.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Gender Studies, Männlichkeitsforschung, Medienästhetik, Sitcoms, Geschlechterrollen, Stereotype, parasoziale Interaktion und dem Einfluss von Medien auf die Gesellschaft. Sie analysiert insbesondere die Konstruktionen von Männlichkeit in den Serien "I Love Lucy" und "How I Met Your Mother" im Kontext der jeweiligen Epochen und deren kulturellen und gesellschaftlichen Einflüsse.
- Quote paper
- Haymo Empl (Author), 2014, Mediale Kultur und Geschlecht. Zur Inszenierung von Männlichkeit in US Sitcoms, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/285687