Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Zufall, speziell in den Werken "Der Richter und sein Henker" und "Das Versprechen" von Friedrich Dürrenmatt. Noch immer ist in der Forschung nicht genau geklärt, was "Zufall" eigentlich ist. Nicht einmal in der Wahrscheinlichkeitsrechnung der Mathematik kann man die Augenzahl eines Würfels vor dem Wurf voraussagen. Scheinbar ist das Ergebnis zufällig. Doch nicht nur in der Mathematik, auch im alltäglichen Leben, in der Natur, in der Physik, der Philosophie oder der Literatur, um nur wenige Bereiche zu nennen, spielt der Zufall eine Rolle.
Meine Arbeit gliedert sich in zwei Teile. Dieses Vorgehen habe ich gewählt, um vom allgemeinen Begriff des Zufalls zur speziellen Darstellung von Dürrenmatt überzugehen. Auch würde die Auswertung aller Aspekte des Zufalls den Umfang dieser Arbeit sprengen. Somit habe ich mich auf die Auswirkungen des Zufalls auf die beiden Ermittler beschränkt.
Im ersten Teil der Arbeit soll es um die Frage gehen, wie der Zufall im Alltag und in der Literatur definiert wird. Ausserdem wird der Frage nachgegangen, was Friedrich Dürrenmatt über den Zufall sagte.
Der zweite Teil meiner Arbeit konzentriert sich auf die Vorkommnisse des Zufalls in zwei Kriminalromanen von Dürrenmatt. Hierbei werde ich zuerst eine Übersicht geben, wo der Zufall in den Werken zu finden ist. Dabei soll das Augenmerk nicht auf alle Zufallsmomente gerichtet sein, sondern auf diejenigen, welche den Ermittler direkt betreffen. Danach soll spezifisch auf das Verhältnis der beiden Ermittler zu diesen Zufallsmomenten eingegangen werden. In diesem Teil der Arbeit soll auch die Frage beantwortet werden, wie die Ermittler auf den Zufall reagieren oder aber nicht reagieren. Am Ende werde ich die beiden Ermittler einander gegenüberstellen. Hier soll der Frage nachgegangen werden, ob die Lösung der Fälle mit der Haltung gegenüber dem Zufall zusammenhängt.
Die Forschung hat sich bereits eingehend mit dem Thema des Zufalls in der Literatur Dürrenmatts beschäftigt, jedoch noch nicht ausführlich mit den Auswirkungen auf das Handeln und Verhalten der Ermittler.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Zufall
- Der literarische und der ausserliterarische Zufall
- Friedrich Dürrenmatts Idee vom Zufall
- Der Richter und sein Henker
- Vorkommnisse des Zufalls
- Wie Bärlach zum Zufall steht
- Das Versprechen
- Vorkommnisse des Zufalls
- Wie Matthäi zum Zufall steht
- Der Vergleich Bärlach und Matthäi
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle des Zufalls in Friedrich Dürrenmatts Romanen „Der Richter und sein Henker“ und „Das Versprechen“, insbesondere dessen Auswirkungen auf die Handlungen der jeweiligen Ermittler. Die Arbeit konzentriert sich auf die Definition des Zufalls im literarischen und ausserliterarischen Kontext und analysiert Dürrenmatts eigene Auffassung des Zufalls. Der Fokus liegt auf der Gegenüberstellung der Reaktionen der beiden Ermittler auf zufällige Ereignisse und der Frage, ob diese Reaktionen die Lösung der Fälle beeinflussen.
- Definition des Zufalls in Literatur und Realität
- Dürrenmatts Konzeption des Zufalls
- Analyse der zufälligen Ereignisse in „Der Richter und sein Henker“
- Analyse der zufälligen Ereignisse in „Das Versprechen“
- Vergleich der Reaktionen der Ermittler auf den Zufall
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und beschreibt den Fokus auf die Rolle des Zufalls in zwei Kriminalromanen von Friedrich Dürrenmatt. Sie skizziert die Gliederung der Arbeit, die sich in einen allgemeinen Teil zur Definition des Zufalls und einen spezifischen Teil zur Analyse der Romane gliedert. Die Beschränkung auf die Auswirkungen des Zufalls auf die Ermittler wird begründet. Die Einleitung hebt die Forschungslücke hervor, die diese Arbeit zu schließen versucht, nämlich die eingehende Untersuchung der Auswirkungen des Zufalls auf das Handeln und Verhalten der Ermittler.
Der Zufall: Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition des Zufalls, sowohl im ausserliterarischen als auch im literarischen Kontext. Es wird erläutert, dass der ausserliterarische Zufall bis heute nicht vollständig definiert ist, während der literarische Zufall durch den Autor kontrolliert wird und eine bewusste Entscheidung des Autors darstellt. Der Unterschied zwischen Zufall, Kontingenz und Schicksal wird angesprochen. Der Abschnitt über Dürrenmatts Idee vom Zufall analysiert seine Aussagen über den Zufall als Folge von Ereignissen und dessen gezielten Einsatz in dramatischen Handlungen.
Der Richter und sein Henker: Dieses Kapitel analysiert die Vorkommnisse des Zufalls im Roman „Der Richter und sein Henker“ und deren Auswirkungen auf den Ermittler Bärlach. Es werden spezifische Beispiele zufälliger Ereignisse untersucht, die Bärlachs Handeln direkt beeinflussen. Im Anschluss wird Bärlachs Verhältnis zum Zufall detailliert beleuchtet, einschließlich seiner These vom Zufall, seinen Strategien im Umgang mit ihm und den Konsequenzen, wenn er den Zufall unterschätzt. Die Analyse betont die Interaktion zwischen Bärlachs Persönlichkeit und seiner Interpretation und Nutzung des Zufalls.
Das Versprechen: Ähnlich wie das vorherige Kapitel, konzentriert sich dieser Abschnitt auf die Analyse der Rolle des Zufalls in „Das Versprechen“ und dessen Einfluss auf den Ermittler Matthäi. Die Analyse untersucht verschiedene zufällige Ereignisse, die die Handlung vorantreiben und Matthäis Ermittlungen beeinflussen, wie beispielsweise den Anruf und die Rolle von Matthäi. Es wird detailliert darauf eingegangen, wie Matthäi den Zufall wahrnimmt und verarbeitet, ob er ihn ignoriert oder aktiv berücksichtigt. Der Fokus liegt auf der Beschreibung von Matthäis Strategien und seiner Reaktion auf unvorhergesehene Ereignisse im Verlauf der Handlung.
Schlüsselwörter
Zufall, Literatur, Friedrich Dürrenmatt, Der Richter und sein Henker, Das Versprechen, Erzählanalyse, Kriminalroman, Ermittler, Bärlach, Matthäi, Handlung, Zufall im Alltag, literarischer Zufall, ausserliterarischer Zufall.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zu: Analyse des Zufalls in Dürrenmatts "Der Richter und sein Henker" und "Das Versprechen"
Was ist das Thema dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Rolle des Zufalls in Friedrich Dürrenmatts Romanen "Der Richter und sein Henker" und "Das Versprechen", insbesondere wie er sich auf die Handlungen der Ermittler Bärlach und Matthäi auswirkt. Es wird der Zufall im literarischen und ausserliterarischen Kontext definiert und Dürrenmatts eigene Auffassung des Zufalls untersucht.
Welche Romane werden untersucht?
Die Arbeit konzentriert sich auf zwei Kriminalromane von Friedrich Dürrenmatt: "Der Richter und sein Henker" und "Das Versprechen".
Welche Aspekte des Zufalls werden analysiert?
Die Analyse umfasst die Definition des Zufalls in Literatur und Realität, Dürrenmatts Konzeption des Zufalls, die Analyse zufälliger Ereignisse in beiden Romanen, den Vergleich der Reaktionen der Ermittler auf diese Ereignisse und den Einfluss des Zufalls auf die Lösung der Fälle.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Definition des Zufalls, Kapitel zur Analyse des Zufalls in "Der Richter und sein Henker" und "Das Versprechen", ein Kapitel zum Vergleich der Ermittler Bärlach und Matthäi und ein Schlusswort. Jedes Kapitel beinhaltet eine detaillierte Zusammenfassung der Ereignisse und die Interpretation der Rolle des Zufalls.
Wie wird der Zufall in den Romanen dargestellt?
Die Arbeit untersucht konkrete Beispiele zufälliger Ereignisse in beiden Romanen und analysiert, wie diese Ereignisse die Handlung und die Ermittlungen vorantreiben. Es wird untersucht, wie die Ermittler Bärlach und Matthäi auf diese Ereignisse reagieren und ob und wie sie den Zufall in ihre Strategien integrieren.
Was ist der Unterschied zwischen literarischem und ausserliterarischen Zufall?
Die Arbeit differenziert zwischen dem ausserliterarischen Zufall, der schwer zu definieren ist, und dem literarischen Zufall, der vom Autor kontrolliert und bewusst eingesetzt wird. Der Unterschied zwischen Zufall, Kontingenz und Schicksal wird ebenfalls thematisiert.
Wie unterscheiden sich die Reaktionen von Bärlach und Matthäi auf den Zufall?
Die Arbeit vergleicht die Reaktionen der beiden Ermittler auf zufällige Ereignisse und analysiert, ob und wie diese Reaktionen die Lösung der Fälle beeinflussen. Es wird untersucht, welche Strategien Bärlach und Matthäi im Umgang mit dem Zufall entwickeln.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Zufall, Literatur, Friedrich Dürrenmatt, Der Richter und sein Henker, Das Versprechen, Erzählanalyse, Kriminalroman, Ermittler, Bärlach, Matthäi, Handlung, Zufall im Alltag, literarischer Zufall, ausserliterarischer Zufall.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Studierende der Literaturwissenschaft, insbesondere der Germanistik, die sich mit Friedrich Dürrenmatt und seinen Werken auseinandersetzen. Sie ist auch für alle interessant, die sich für die Rolle des Zufalls in der Literatur und im Leben interessieren.
- Quote paper
- Chantal Zbinden (Author), 2014, Der Einfluss des Zufalls auf die Ermittler in Friedrich Dürrenmatts "Der Richter und sein Henker" und "Das Versprechen", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/284355