Die Geschlechterforschung nimmt immer mehr an Bedeutung zu. Das alte Bild des Mannes, welcher als Familienoberhaupt, Ernährer, Eroberer, Krieger und Beschützer agiert, ist im 21. Jahrhundert nicht mehr aktuell.
In der modernen Zeit ist der Mann technisch versiert und gebildet. Er ist modebewusst und achtet auf sein Äußeres. Er rasiert sich seine Achsel- und Brustbehaarung, geht regelmäßig zum Friseur und legt seinen Wert immer mehr auf die kleinen und anderen Dingen des Lebens.
So spielen Männer mit neuen Lebenspraktiken. Männer entdecken, dass sie auch Gefühle zeigen können. Daraufhin entstand der „metrosexuelle“ Mann, welcher plötzlich mehr Schuhe, Taschen und Kosmetikprodukte besaß als die Frau und auch regelmäßig zum „Stylisten“ geht, um sich die Augenbrauen zu zupfen und sich die Nägel machen zu lassen und er ist trotzdem nicht homosexuell.
Dem gegenüber steht das andere Extrem, der Macho. Er steht wohl für viele für die pure Männlichkeit. Flache, nicht selten frauenfeindliche Sprüche, dicke Muskeln und schnelle Autos sind sein Markenzeichen. Der moderne Mann bewegt sich also zwischen Extremen und versucht hier seine Identität zu finden.
Diese Beispiele sind natürlich nur Minderheiten in unserer Gesellschaft stehen aber sinnbildlich für die Identitätskrise des Mannes.
Selbst die Werbung hat sich eingeschaltet und zeigt den modernen Mann als gutaussehend, gepflegt und sehr modebewusst.
Vorbei sind die Zeiten in denen der Mann nach der Arbeit sein Feierabendbier in der Kneipe oder vor dem Fernseher zu sich nahm, um von seinem harten Arbeitstag abschalten zu können. Der moderne Mann geht nach der Arbeit nach Hause und kocht Abendessen, kümmert sich um seine Kinder oder schaltet nach einem anstrengenden Arbeitstag beim Joggen, Fahrrad fahren oder im Fitnessstudio ab. Sport, um gut auszusehen.
Doch auch beruflich hat sich einiges geändert. Männer in sogenannten „Frauenberufen“ sind längst keine Seltenheit mehr. Vorbei sind die Zeiten in denen der Mann etwas Handwerkliches lernen musste, in denen er schraubte, sägte, lötete oder lackierte. Längst gibt es männliche Krankenpfleger, Erzieher und Kosmetiker.
In der folgenden Arbeit möchte ich mich mit dem Mann im 21. Jahrhundert befassen. Meine Arbeit soll den westlichen Mann und sein Tun in Gesellschaft, Partnerschaft und Familie aufzeigen. (...)
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Der Mann in Gesellschaft, Partnerschaft und Familie
2.1 Die Emanzipation der Frau
2.2 Die Situation in der Gesellschaft
2.3 Männer in der Werbung
2.4 Neue Männlichkeit
2.5 Neue Väter
2.6 Homosexualität und Transvestismus
3. Fazit und Verbindung mit der Sozialen Arbeit
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
Die Geschlechterforschung nimmt immer mehr an Bedeutung zu. Das alte Bild des Mannes, welcher als Familienoberhaupt, Ernährer, Eroberer, Krieger und Beschützer agiert, ist im 21. Jahrhundert nicht mehr aktuell.
In der modernen Zeit ist der Mann technisch versiert und gebildet. Er ist modebewusst und achtet auf sein Äußeres. Er rasiert sich seine Achsel- und Brustbehaarung, geht regelmäßig zum Friseur und legt seinen Wert immer mehr auf die kleinen und anderen Dingen des Lebens.
So spielen Männer mit neuen Lebenspraktiken. Männer entdecken, dass sie auch Gefühle zeigen können. Daraufhin entstand der „metrosexuelle“ Mann, welcher plötzlich mehr Schuhe, Taschen und Kosmetikprodukte besaß als die Frau und auch regelmäßig zum „Stylisten“ geht, um sich die Augenbrauen zu zupfen und sich die Nägel machen zu lassen und er ist trotzdem nicht homosexuell.
Dem gegenüber steht das andere Extrem, der Macho. Er steht wohl für viele für die pure Männlichkeit. Flache, nicht selten frauenfeindliche Sprüche, dicke Muskeln und schnelle Autos sind sein Markenzeichen. Der moderne Mann bewegt sich also zwischen Extremen und versucht hier seine Identität zu finden.
Diese Beispiele sind natürlich nur Minderheiten in unserer Gesellschaft stehen aber sinnbildlich für die Identitätskrise des Mannes.
Selbst die Werbung hat sich eingeschaltet und zeigt den modernen Mann als gutaussehend, gepflegt und sehr modebewusst.
Vorbei sind die Zeiten in denen der Mann nach der Arbeit sein Feierabendbier in der Kneipe oder vor dem Fernseher zu sich nahm, um von seinem harten Arbeitstag abschalten zu können. Der moderne Mann geht nach der Arbeit nach Hause und kocht Abendessen, kümmert sich um seine Kinder oder schaltet nach einem anstrengenden Arbeitstag beim Joggen, Fahrrad fahren oder im Fitnessstudio ab. Sport, um gut auszusehen.
Doch auch beruflich hat sich einiges geändert. Männer in sogenannten „Frauenberufen“ sind längst keine Seltenheit mehr. Vorbei sind die Zeiten in denen der Mann etwas Handwerkliches lernen musste, in denen er schraubte, sägte, lötete oder lackierte. Längst gibt es männliche Krankenpfleger, Erzieher und Kosmetiker.
In der folgenden Arbeit möchte ich mich mit dem Mann im 21. Jahrhundert befassen. Meine Arbeit soll den westlichen Mann und sein Tun in Gesellschaft, Partnerschaft und Familie aufzeigen. Auch auf die oben schon erwähnte Männlichkeit in der Werbung werde ich genau beleuchten, um Rückschlüsse auf das gesellschaftliche Bild geben zu können.
In einem kleinen Teil werde ich mich auch den zwar schmalen, aber dennoch sehr bedeutsamen neuen Lebenspraktiken widmen. Hier werde ich mich mit der Homosexualität und mit dem Transvestismus auseinandersetzen.
2. Der Mann in Gesellschaft, Partnerschaft und Familie
2.1 Die Emanzipation der Frau
Zum modernen Leben des Mannes in der Partnerschaft im 21. Jahrhundert trug natürlich die Emanzipation der Frau einen großen Teil dazu. Um die heutige Emanzipation der Frau in seiner Fülle verstehen zu können, muss man einen Blick auf die historische Entwicklung nehmen.
Das Fundament für die heutige Gesellschaft in der wir leben begann im 17. und 18. Jahrhundert mit der Aufklärung. Diese Aufklärung richtete sich primär an die Machtausübung der Kirche. So kam es auch zur französischen Revolution 1789. Die Frau begann damit für ihre Rechte zu kämpfen. Im Vordergrund stand die Erlangung der Bürgerrechte, des Wahlrechts, des Rechtes auf Bildung, auf Privateigentum und Erwerbsarbeit. Jedoch kämpften die Frauen um diese Rechte, ohne die klassische Rollenverteilung zwischen Mann und Frau in Frage zu stellen.
In den sechziger Jahren wurde zum ersten Mal diese traditionelle Rollenverteilung von manchen Vertreterinnen der Frauenbewegung kritisch betrachtet und massiv in Frage gestellt. Dies führte zur heutigen Rollenverteilung in der modernen westlichen Gesellschaft. Diese veränderte Situation führte dazu, dass sich auch die Position des Mannes in der Beziehung aber auch in der Gesellschaft veränderte. Die traditionelle Beschützerrolle sowie die Rolle als Erhalter der Familie wird vom Mann verloren oder muss mit der Lebenspartnerin geteilt werden. Dies führt dazu, dass der Mann den Halt und den Glauben an sich selbst verliert und infolgedessen eine neue Identität suchen muss. Diese Situation bringt auch von Seiten der Frau große Verunsicherungen mit sich. Diese steht nun einem schwachen Mann gegenüber. (vgl. Maria & Moser 2013: S. 104 ff.)
2.2 Die Situation in der Gesellschaft
„Wenn die Menschen die Orientierung, das Ziel aus den Augen verlieren spricht man von Chaos.“ (Maria & Moser 2013: S. 229)
In der modernen westlichen Gesellschaft herrscht Chaos und nur durch dieses Chaos kann eine neue Ordnung entstehen. Ingrid Maria und Franz Moser (2013) teilen die heutige Gesellschaft in drei Gruppen ein.
Die erste Gruppe ist der „religiös-konservative“ Teil. Diese Gruppe kämpft ums Überleben. Im Mittelpunkt dieser Gruppierung steht die Wiederherstellung der alten Ordnung. An oberster Stelle steht hierbei die römisch-katholische Kirche. Man möchte gegen Zeitgeist und die Evolution des Bewusstseins agieren.
Der zweite Teil der Gesellschaft nennen Maria und Moser die „materialistische-atheistische“ Gruppe. Diese besteht zum Großteil aus Intellektuellen und Wissenschaftlern.
Die dritte und letzte Gruppe ist die der Esoterik, auch „New Age“ genannt. Diese teilt sich wiederum in verschiedene Strömungen, Gruppen und Bewegungen. Dies macht eine Übersicht sehr schwer. Im Gegensatz zu den anderen Teilen der Gesellschaft arbeitet diese nicht zusammen. Jede Strömung und jede Gruppe innerhalb der Esoterik hat ihre eigenen Lehren und jeder meint es besser zu wissen. Durch diese verschiedenen Lehren und Praktiken wird sich in Zukunft eine neues „spirituelles Paradigma“ entwickeln. Denn im Gegensatz zur religiösen-konservativen und materialistischen-atheistischen Gruppe hat die Esoterik mehr Freiraum für Lebendigkeit und Kreativität. (vgl. Maria & Moser 2013: S. 231 ff.)
Diese verschiedenen Gruppen und Orientierungen führen jedoch derzeit zum Chaos. Jeder kann sich selbst seine Meinung bilden und sich der jeweiligen Gruppierung anschließen. So herrscht auch eine Identifikationskrise. Zu dieser Identifikationskrise kommt die Vermischung von verschiedenen Kulturen und Religionen in unserer modernen multikulturellen Gesellschaft. Es herrscht eine große Vielfalt unterschiedlicher Glaubensrichtungen und Nationalitäten welche natürlich auch die Gesellschaft mitprägen und das Handeln in ihrer erschweren.
Diese Vielzahl von Optionen und Lebensstilen machen es dem Menschen nicht einfach den für sich richtigen Weg zu finden. Gleichzeitig geben sie aber auch die Möglichkeit, jedem seine eigen gewählte Richtung zu finden. Doch diese freie Wahl bringt auch viel Verantwortung mit sich. (vgl. Maria & Moser 2013: S. 234ff.)
Durch diese Vielzahl wird jeder Mensch zum Sonderfall. Zulehner (2004) ist der Meinung, dass „die Individualisierung in modernen Kulturen (...) diesen Hang zum Original verstärkt“.
Somit charakterisiert sich die moderne Gesellschaft durch die Vielzahl an Optionen und Lebensstilen, in denen jeder, der in ihr lebt, sich sein eigenes Leben zurechtschneidern kann.
Jedoch gibt es auch Skeptiker die meinen, dass sich diese Vielfalt an Möglichkeiten nur im Kopf abspielt. In Wirklichkeit wird jeder Mensch auch durch geheime Zwänge und Verführungen geleitet und diese oben beschriebene Originalität sei nur eine Illusion. (vgl. Zulehner 2004)
2.3 Männer in der Werbung
Oftmals heißt es von Seiten der Gesellschaft und der Werbeindustrie, dass die Werbung der Spiegel einer Gesellschaft ist. Aber ist das wirklich so?
Wäre dies wirklich der Fall, dann wäre der einfachste Weg den Mann und seine Rolle in der Gesellschaft zu analysieren sich seine Rolle in der Werbung anzuschauen. Heute ist jedoch bekannt, dass Werbung nicht nur die Rolle des Spiegels einer Gesellschaft einnimmt. Vielmehr arbeitet Werbung auch am gesellschaftlichen Wandel mit und dient somit als Orientierung für die Gesellschaft. Sie vermittelt Wert- und Normenvorstellungen und zeigt Vorbilder. Somit zeigt Werbung, was die Gesellschaft für typisch männlich und typisch weiblich hält (vgl. Christina Holtz-Bacha 2011: S. 16 f.)
Eine Langzeitstudie, in welcher die Werbung im Magazin „Stern“ von 1950 bis heute im Hinblick auf die Rolle des Mannes untersucht wurde ergibt interessante Erkenntnisse. Zu sagen ist, dass das Magazin „Stern“ zu etwa gleichen Teilen von Männern und Frauen gelesen wird.
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