Rugby und Gewaltprävention? Will man hier den Bock zum Gärtner machen? Der Niedersächsische
Rugbyverband (NRV) versucht Antworten auf die Fragen zu finden, ob Rugby
eine gewaltpräventive Wirkung hat und was auf der psychosozialen Ebene mit Menschen
passiert, die Rugby spielen. Diese Antworten hofft man, mit dem Projekt „Rugby – ein
Teamsport zur Gewaltprävention?“ zu finden, das diese Studie begleitet. Dazu wurde eine
Versuchsgruppe an einer Hauptschule in Hannover ausgewählt, an denen untersucht werden
sollte, was Rugbyspielen über einen Zeitraum von fünf Monaten bei Kindern und Jugendlichen
bewirkt.
Der Gewaltbegriff ist einer der schillerndsten Begriffe der Sozialwissenschaften und das
Gewaltverhalten von jungen Menschen stellt oftmals ein gesellschaftliches Problem dar, vor
dem man nicht die Augen verschließen kann. Nicht auf Gewaltprobleme zu reagieren, hieße,
einzelne Lehrerinnen und Lehrer an diesem Problem verzweifeln zu lassen und Opferkarrieren
unter Schülerinnen und Schülern zu dulden. Die ‚Gewaltspitze’ liegt zwischen dem 13.
und 20. Lebensjahr. Auch an diesem Punkt setzt das Rugby-Projekt (nicht ganz uneigennützig)
an. Es bestehen begründete Annahmen zwischen einem Zusammenhang von jugendlichen
Aggressionen und späterer Delinquenz (Straffälligkeit). Nicht auf Gewaltprobleme zu
reagieren, hieße somit auch, eine spätere Delinquenz in Kauf zu nehmen. Aus diesem Grund
darf man die Institution Schule nicht isoliert betrachten. Schule hat nicht nur die Aufgabe
einer Wissensvermittlung, sondern sie wird in Zeiten infantiler Eltern, die zwar rechtlich
immer noch einen Erziehungsauftrag haben, ihn aber informell oft schon abgegeben haben
und in Zeiten immer unsicherer werdender Lebensperspektiven, zu einer immer bedeutendeneren
Sozialisationsbasis für Kinder und Jugendliche. Werte und Normen, die hier vermittelt
werden, können ausschlaggebend für die weitere Laufbahn der Kinder sein. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Entstehung des Projektes und Projektskizze
- 1.2 Die Versuchsgruppe(n)
- 1.3 Das Forschungsdesign: Vorgehensweise und Forschungsstrategie
- 2. Schule und Gewalt
- 2.1 Von der Schwierigkeit einer Begriffsbestimmung: Aggression und Gewalt
- 2.2 Gewaltprävention durch Rugby im schulischen Kontext
- 2.3 Mögliche Funktionen und Ursachen aggressiven und gewalttätigen Verhaltens
- 3. Analyse
- 3.1 Analyse I
- 3.1.1 Auswertung der Schülerfragebögen I (Februar 2009)
- 3.1.2 Auswertung der Elternfragebögen I (Februar 2009)
- 3.1.3 Auswertung der Lehrerfragebögen I und Interviews I (Februar 2009)
- 3.1.4 Zusammenfassung
- 3.2 Analyse II
- 3.2.1 Auswertung der Schülerfragebögen II (Juni 2009)
- 3.2.2 Auswertung der Elternfragebögen II (Juni 2009)
- 3.2.3 Auswertung der Lehrerfragebögen II und Interviews II (Juni 2009)
- 3.2.4 Zusammenfassung
- 4. Rugby und Gewalt(-prävention)
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Studie untersucht die gewaltpräventive Wirkung von Rugby im schulischen Kontext. Das Projekt „Rugby – ein Teamsport zur Gewaltprävention?“ an einer Hauptschule in Hannover wird über fünf Monate begleitet. Die Forschungsarbeit analysiert die Auswirkungen des Rugbyspiels auf Kinder und Jugendliche auf psychosozialer Ebene.
- Gewaltprävention durch Sport
- Aggressionsverhalten Jugendlicher
- Analyse der Auswirkungen von Rugby auf Schülerverhalten
- Die Rolle der Schule in der Gewaltprävention
- Bewertung des Projekts „Rugby – ein Teamsport zur Gewaltprävention?“
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt das Projekt „Rugby – ein Teamsport zur Gewaltprävention?“ vor, das diese Studie begleitet. Es wird der Forschungsansatz erläutert, der die Auswirkungen des Rugbyspiels auf eine Versuchsgruppe an einer Hauptschule in Hannover über einen Zeitraum von fünf Monaten untersucht. Die Studie thematisiert die Problematik von Gewalt unter Jugendlichen und die Rolle der Schule als Sozialisationsinstanz. Der vielschichtige Gewaltbegriff und der Zusammenhang zwischen Jugendgewalt und späterer Delinquenz werden angesprochen. Die Bedeutung von Sportvereinen in der Jugendarbeit, aber auch deren Grenzen im Kontext der Gewaltprävention, werden kritisch beleuchtet.
2. Schule und Gewalt: Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit dem komplexen Thema Gewalt in der Schule. Es analysiert die Schwierigkeiten der Begriffsbestimmung von Aggression und Gewalt und beleuchtet verschiedene Funktionen und Ursachen gewalttätigen Verhaltens. Der Fokus liegt auf der Rolle der Schule in der Gewaltprävention. Es werden gesellschaftliche Faktoren diskutiert, die zu Gewalt an Schulen beitragen, und die Möglichkeiten des Rugbysports als Intervention im schulischen Kontext erörtert.
3. Analyse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Datenauswertung, welche in zwei Phasen (Februar und Juni 2009) erhoben wurden. Die Analyse umfasst Schüler-, Eltern- und Lehrerfragebögen sowie Interviews. Es werden die Ergebnisse der jeweiligen Erhebungszeitpunkte detailliert dargestellt und verglichen, um Veränderungen im Verhalten der Versuchsgruppe im Laufe des Projektes zu identifizieren und zu interpretieren. Die Zusammenfassungen am Ende jeder Analysephase bieten eine kondensierte Darstellung der zentralen Ergebnisse.
4. Rugby und Gewalt(-prävention): Dieses Kapitel analysiert den Zusammenhang zwischen Rugby und Gewaltprävention auf der Basis der in Kapitel 3 dargestellten empirischen Ergebnisse. Es wird untersucht, inwiefern das Rugbyspielen einen Einfluss auf das Aggressionsverhalten und die soziale Integration der Schüler hatte. Die Ergebnisse werden in den Kontext der bisherigen Forschungsergebnisse eingeordnet und kritisch diskutiert. Der Fokus liegt hier auf den Schlussfolgerungen, die für die gewaltpräventive Wirkung von Rugby gezogen werden können.
Schlüsselwörter
Gewaltprävention, Rugby, Schule, Jugendgewalt, Aggressionsverhalten, Sozialisation, Sport, empirische Studie, Fallstudie, Hannover, Schüler, Eltern, Lehrer, Analyse, Auswertung, Forschungsdesign.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Studie "Rugby – ein Teamsport zur Gewaltprävention?"
Was ist das Thema der Studie?
Die Studie untersucht die gewaltpräventive Wirkung von Rugby im schulischen Kontext an einer Hauptschule in Hannover. Über einen Zeitraum von fünf Monaten wurde ein Projekt begleitet und die Auswirkungen des Rugbyspiels auf Kinder und Jugendliche auf psychosozialer Ebene analysiert.
Welche Methoden wurden angewendet?
Die Studie verwendet ein empirisches Forschungsdesign. Es wurden Schüler-, Eltern- und Lehrerfragebögen sowie Interviews in zwei Erhebungsphasen (Februar und Juni 2009) durchgeführt und ausgewertet. Die Ergebnisse werden detailliert dargestellt und verglichen, um Veränderungen im Verhalten der Versuchsgruppe zu identifizieren.
Welche Aspekte werden in der Studie behandelt?
Die Studie behandelt verschiedene Aspekte, darunter Gewaltprävention durch Sport, Aggressionsverhalten Jugendlicher, die Analyse der Auswirkungen von Rugby auf Schülerverhalten, die Rolle der Schule in der Gewaltprävention und die Bewertung des Projekts "Rugby – ein Teamsport zur Gewaltprävention?". Die Schwierigkeiten der Begriffsbestimmung von Aggression und Gewalt sowie verschiedene Funktionen und Ursachen gewalttätigen Verhaltens werden ebenfalls beleuchtet.
Wie ist die Studie aufgebaut?
Die Studie gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung (mit Projektvorstellung und Forschungsdesign), Schule und Gewalt (mit Begriffsklärung und Ursachenanalyse), Analyse (mit detaillierter Auswertung der Daten aus zwei Erhebungsphasen), Rugby und Gewaltprävention (mit Analyse des Zusammenhangs zwischen Rugby und Aggressionsverhalten) und Fazit. Ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter sind ebenfalls enthalten.
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Die konkreten Ergebnisse der Datenauswertung sind im Kapitel "Analyse" detailliert dargestellt. Die Zusammenfassungen am Ende jeder Analysephase bieten eine kondensierte Darstellung der zentralen Ergebnisse. Kapitel 4 analysiert den Zusammenhang zwischen Rugby und Gewaltprävention auf Basis dieser Ergebnisse und ordnet sie in den Kontext der bisherigen Forschung ein.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Schlussfolgerungen bezüglich der gewaltpräventiven Wirkung von Rugby werden im Kapitel "Rugby und Gewalt(-prävention)" gezogen und diskutiert. Der Einfluss des Rugbyspiels auf das Aggressionsverhalten und die soziale Integration der Schüler wird untersucht und kritisch bewertet.
Für wen ist die Studie relevant?
Die Studie ist relevant für Pädagogen, Sozialarbeiter, Wissenschaftler, Sportvereine und alle, die sich mit Gewaltprävention, Jugendhilfe und dem Einsatz von Sport in der Sozialarbeit befassen. Sie bietet Erkenntnisse für die Entwicklung und Verbesserung von gewaltpräventiven Maßnahmen im schulischen Kontext.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Studie?
Gewaltprävention, Rugby, Schule, Jugendgewalt, Aggressionsverhalten, Sozialisation, Sport, empirische Studie, Fallstudie, Hannover, Schüler, Eltern, Lehrer, Analyse, Auswertung, Forschungsdesign.
- Arbeit zitieren
- Björn Hochmann (Autor:in), 2009, Hat Rugby eine gewaltpräventive Wirkung?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/282635