Die Arbeit hat folgende Zielsetzungen: Der erste Teil soll einen Einblick in die Geschichte der Philosophie bieten und die Frage klären, wie Philosophen verschiedener Denkrichtungen und Epochen der Thematik „Suizid“ begegnet sind. Die folgenden Kapitel wenden sich dann Viktor Frankl und dessen Logotherapie zu. Der eigentliche Teil, nämlich die Auseinandersetzung mit der Frage, wie die Logotherapie der Selbsttötung therapeutisch entgegenwirkt, ist relativ kurz. Es schien mir wichtig, den Bogen etwas weiter zu spannen und zunächst in einem Kapitel die Kindheit, Jugend und frühe Erwachsenenphase Viktor Frankls zu schildern, und das folgende Kapitel der Beschreibung zu widmen, aus welchen psychologischen Schulen die Logotherapie schließlich entstanden ist. Meiner Meinung nach kann man erst mit diesem Hintergrundwissen die Logotherapie richtig einschätzen. Somit wäre der Titel „Suizid“ für diese Arbeit zu kurz gegriffen, denn de facto geht es in weiten Teilen dieser Arbeit nicht um Suizid. Es war nicht einmal meine Motivation, über Suizid zu schreiben; vielmehr inspirierten mich Viktor Frankl und die Logotherapie. Da es in der Logotherapie aber um die Frage nach dem Sinn geht, und Selbstmorde meist aus einem Gefühl der Sinnlosigkeit heraus begangen werden, habe ich versucht, beides, Logotherapie und Suizid, zusammen zu führen. Die Lektüre der Schriften Frankls oder seiner Schüler hat mir immer wieder gezeigt, dass die Verbindung der Themen „Logotherapie“ und „Suizid“ sinnvoll ist. Nicht nur, weil Frankl sein Werk (unter anderem) aus seinen persönlichen Erfahrungen mit Lebensmüden heraus gestaltet hat, sondern auch, weil die Logotherapie schon da versucht anzusetzen, wo beim Menschen die Idee eines Suizides noch gar nicht aufgekommen ist: es geht der Logotherapie um das Bewusstsein eines permanenten Sinns, der in jedem Leben zu finden ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ein Blick in die Philosophiegeschichte
- Die Philosophen in der Antike
- Theologische Argumentationen des Mittelalters
- Die neuzeitliche Diskussion
- Der Mensch Viktor Frankl
- Kindheit und Jugend
- Verschiedene Einflüsse
- Experimentum crucis
- Ein Zwerg auf den Schultern eines Riesen – von der Psychoanalyse zur Logotherapie
- Sigmund Freud und die Psychoanalyse
- Alfred Adler und die Individualpsychologie
- Kritik an Freud und Adler
- Die Logotherapie oder der Wille zum Sinn
- Streben nach Sinn
- Der Mensch in Verantwortung gegenüber seinen Entscheidungen
- Wachsen am Leid
- Logotherapie und Suizid
- Kritik an Frankl
- Die historische Perspektive auf Suizid in der Philosophie
- Das Leben und Werk Viktor E. Frankls
- Die Entstehung und Grundprinzipien der Logotherapie
- Der Sinn im Leben und die Überwindung von Sinnlosigkeit
- Die Rolle der Logotherapie in der Prävention von Suizid
- Einleitung: Diese Einleitung erläutert die Zielsetzung der Seminararbeit und den roten Faden, der sich durch die verschiedenen Kapitel zieht. Der Schwerpunkt liegt auf der Verbindung von Suizid und der Logotherapie, wobei die Motivation des Autors, sich mit Viktor Frankl und seiner Philosophie auseinanderzusetzen, hervorgehoben wird.
- Ein Blick in die Philosophiegeschichte: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über verschiedene philosophische Denkschulen und deren Positionen zum Thema Suizid. Die Arbeit stellt die Ansichten von Platon, Aristoteles, Antisthenes und den Stoikern dar und beleuchtet die unterschiedlichen Perspektiven auf Selbsttötung in der Antike.
- Theologische Argumentationen des Mittelalters: Hier wird die Sichtweise auf Suizid im Mittelalter aus theologischer Perspektive betrachtet. Die Argumentationen von Augustinus und Thomas von Aquin werden beleuchtet, die Selbsttötung als Verstoß gegen den göttlichen Willen und die menschliche Gemeinschaft verurteilen.
- Die neuzeitliche Diskussion: Dieses Kapitel setzt sich mit der Diskussion um Suizid in der Neuzeit auseinander. Es werden die Positionen von Spinoza, Hume, Kant und Schopenhauer vorgestellt, die unterschiedliche Ansätze zur Bewertung von Selbsttötung vertreten. Die Arbeit beleuchtet die Spannungen zwischen Freiheit, sozialer Verantwortung und dem Recht auf Selbstbestimmung.
- Der Mensch Viktor Frankl: In diesem Kapitel wird das Leben Viktor E. Frankls in den Vordergrund gestellt. Es werden seine Kindheit, Jugend und die prägenden Erfahrungen, die ihn zu seinem Werk führten, dargestellt.
- Ein Zwerg auf den Schultern eines Riesen – von der Psychoanalyse zur Logotherapie: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den Einflüssen, die zur Entwicklung der Logotherapie führten. Die Arbeit beleuchtet die psychologischen Schulen von Sigmund Freud und Alfred Adler und zeigt auf, wie sich Frankls Philosophie von diesen abgrenzt.
- Die Logotherapie oder der Wille zum Sinn: Dieses Kapitel erläutert die Grundprinzipien der Logotherapie. Es werden die zentralen Aspekte, wie das Streben nach Sinn, die Verantwortung für Entscheidungen und die Möglichkeit des Wachstums durch Leid, erläutert.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Thema Suizid und der Logotherapie Viktor E. Frankls. Die Arbeit verfolgt das Ziel, einen Einblick in die Geschichte der Philosophie und die unterschiedlichen Sichtweisen auf Suizid in verschiedenen Denkschulen zu geben. Der Fokus liegt anschließend auf Viktor Frankl und seiner Logotherapie, mit dem Schwerpunkt, wie diese therapeutisch dem Suizid entgegenwirken kann. Dabei werden Frankls Leben und die Entstehungsgeschichte der Logotherapie beleuchtet, um ein umfassendes Verständnis zu ermöglichen.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Begriffen Suizid, Logotherapie, Viktor E. Frankl, Sinnfindung, Sinnlosigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Selbstbestimmung, Philosophiegeschichte, Theologische Argumentationen und Psychologische Schulen. Diese Themen werden im Kontext der Auseinandersetzung mit Selbsttötung und der Suche nach Sinn im Leben beleuchtet.
- Arbeit zitieren
- Timo Grünbacher (Autor:in), 2004, Suizid und die Logotherapie Viktor E. Frankls, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/28191