Caesar und Cicero sind Scharen von Schülern bekannt. Der eine als ruhmsüchtiger Feldherr und Verfasser der commentarii zu seinen Feldzügen in Gallien, der andere als wortgewandter Anwalt und Retter der römischen Republik. Als Komödienfiguren sind sie bislang jedoch nicht in Erscheinung getreten, auch wenn Caesar auf eine literarisch-komische Karriere als Comic-Figur zurückblicken kann. In dieser Arbeit befasse ich mich mit dem Einsatz von Nicodemus Frischlins neulateinischer Komödie Iulius Redivivus – in den Hauptrollen: Caesar und Cicero circa 1600 Jahre nach ihrem Tod – sowie der Lektüre neulateinischer Literatur im Lateinunterricht im Allgemeinen.
Der Theorieteil der Arbeit beginnt mit einer kurzen Biographie Frischlins und einer knappen Inhaltsangabe des Stückes. Anschließend wird knapp auf Sprache und Intention des Stückes eingegangen werden. Auf letztere auch deshalb, weil sie ein wichtiger Aspekt bei der Behandlung des Stückes im Lateinunterricht ist. Es folgt ein Abschnitt über neulateinische Literatur im Lateinunterricht. Nach der Erörterung ihrer Berücksichtigung im hessischen Lehrplan für das Fach Latein werden allgemein-didaktische Begründungen für ihren Einsatz im Unterricht dargelegt. Der folgende Abschnitt beschäftigt sich mit Frischlins Iulius Redivius als Schullektüre und stellt neben didaktisch-theoretischen Begründungen für ihre Behandlung in der Schule auch Realien vor, zu deren Thematisierung eine Lektüre des Iulius Redivivus Anlass geben kann. Im folgenden Praxisteil sollen, unter Absehung von einer bestimmten Lerngruppe, Grundzüge einer möglichen Unterrichtsreihe zu Frischlins Iulius Redivivus erarbeitet werden. Dieser Teil der Arbeit stellt keine in sich abgeschlossene und vollständige Reihe mit inhaltlich aufeinander folgenden Stunden dar. Vielmehr handelt es sich um Vorschläge zur Durchführung einzelner oder mehrerer Stunden. Ihre Abfolge orientiert sich am inhaltlichen Verlauf der Komödie. Nach der Formulierung des Lernziels der Unterrichtsreihe wird die Auswahl der zu behandelnden Textpassagen begründet. Schließlich werden die einzelnen Stunden inhaltlich und methodisch vorgestellt. Ein persönliches Fazit über den Einsatz des Iulius Redivivus im Lateinunterricht schließt diese Arbeit ab.
Inhaltsverzeichnis
- A) Einleitung
- B) Theorieteil
- I. Autor und Werk
- 1. Nicodemus Frischlin
- 2. Iulius Redivivus
- a) Inhaltsangabe
- b) Zur Sprache des Stückes
- c) Zur Intention des Stückes
- II. Neulateinische Literatur im Lateinunterricht
- 1. Neulateinische Literatur im hessischen Lehrplan für das Fach Latein
- 2. Didaktische Begründungen für den Einsatz neulateinischer Literatur im Lateinunterricht
- III. Der Iulius Redivivus als Schullektüre
- 1. Didaktisch-theoretische Begründungen
- 2. Realienkunde anhand des Iulius Redivivus
- a) Renaissance
- b) Lateinschule in der Renaissance
- c) Wichtige Erfindungen in der Renaissance und Kulturpatriotismus
- d) Tradition und Rezeption
- e) Leistungsfähigkeit von Sprache
- I. Autor und Werk
- C) Praxisteil
- I. Entwurf einer Unterrichtsreihe
- 1. Lernziele der Unterrichtsreihe
- 2. Textauswahl
- 3. Erörterung von Unterrichtsstunden
- a) Einstieg in das Thema und historischer Rahmen der Komödie
- b) Hinführung zum Stück
- c) Rückkehr nach Germanien
- d) Lateinschule in der Renaissance
- e) Ein Mann aus Eisen
- f) Römische Spione?
- g) Latein im 16. Jahrhundert
- h) Ein Gewehr zeigt Wirkung
- i) Die Kunst des Buchdrucks
- j) Eine herbe Enttäuschung
- k) Weitere Lektüremöglichkeiten
- I. Entwurf einer Unterrichtsreihe
- D) Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der neulateinischen Komödie „Iulius Redivivus“ von Nicodemus Frischlin und ihrer Eignung als Schullektüre im Lateinunterricht. Neben einer Analyse des Werks und der Biographie des Autors werden didaktisch-theoretische Überlegungen zum Einsatz neulateinischer Literatur im Unterricht sowie konkrete Vorschläge für eine mögliche Unterrichtsreihe erarbeitet.
- Die Biographie und das Werk von Nicodemus Frischlin
- Die Intention und die Sprache des Stückes „Iulius Redivivus“
- Die Bedeutung der neulateinischen Literatur im Lateinunterricht
- Didaktische und realienkundliche Aspekte des „Iulius Redivivus“ als Schullektüre
- Konkrete Vorschläge für eine Unterrichtsreihe zum „Iulius Redivivus“
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet eine Einführung in die Thematik und stellt die Relevanz von „Iulius Redivivus“ für den Lateinunterricht dar. Der Theorieteil widmet sich der Biographie und dem Werk von Nicodemus Frischlin sowie der Bedeutung der neulateinischen Literatur im Lateinunterricht. Darüber hinaus werden didaktisch-theoretische Begründungen für den Einsatz des „Iulius Redivivus“ als Schullektüre erörtert.
Im Praxisteil wird ein Entwurf für eine mögliche Unterrichtsreihe zu „Iulius Redivivus“ erarbeitet, der Lernziele, Textauswahl und konkrete Unterrichtsstunden umfasst. Die einzelnen Stunden widmen sich verschiedenen Aspekten der Komödie und bieten methodische Vorschläge für ihre Umsetzung im Unterricht.
Schlüsselwörter
Nicodemus Frischlin, Iulius Redivivus, Neulateinische Literatur, Lateinunterricht, Didaktik, Realienkunde, Renaissance, Schullektüre, Unterrichtsreihe.
- Quote paper
- Robert Jonas (Author), 2013, "Iulius Redivivus" von Nicodemus Frischlin als Schullektüre aufbereitet, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/281779